Monthly Archives: Oktober 2020

Klicktipp: The Long 19th Amendment Project (Portal)

The Long 19th Amendment Project (Web)

The Long 19th Amendment Project Portal is an open-access digital portal that facilitates interdisciplinary, transnational scholarship and innovative teaching around the history of gender and voting rights in the United States.

The Long 19th Amendment Project is a joint project of the Andrew W. Mellon Foundation and The Schlesinger Library on the History of Women in America at Harvard’s Radcliffe Institute for Advanced Study. The project supports fellowships and public programming centered on the 2020 centennial of the 19th Amendment with the aim of telling a more complete and inclusive story of women’s suffrage. The Library’s ambitious Long 19th Amendment Project will investigate the past, present, and future of women’s voting and the broader reconstruction of American citizenship in the post–Civil War era.

The Long 19th Amendment Project Portal is an open-access digital portal that facilitates interdisciplinary, transnational scholarship and innovative teaching about the on-going struggle of women in the United States to achieve the full rights of citizenship. The portal will aggregate suffrage collections from Schlesinger Library and from other repositories across Harvard University and the U.S. such as the Digital Public Library of America. The project will also include historical databases tracking women’s voting patterns in the United States.

The website has the following sections: Collections / Data / Projects / Teaching

Klicktipp: Archivist’s Choice | 100 Jahre Zulassung von Frauen an der Akademie der bildenden Künste Wien (Weblog)

Akademie der bildenden Künste Wien (Web)

Im Wintersemester 1920/21, also genau vor 100 Jahren, wurden Frauen erstmals zum Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien zugelassen. Die Anfragen, Diskussionen, Gutachten und Ausflüchte, die dieser Entscheidung vorangegangen sind, erstreckten sich über Jahrzehnte. Es waren vor allem die Professoren der Akademie, die immer neue Argumente gegen die Zulassung von Frauen zum Studium vorgebracht haben.

Das erste der zahlreichen Dokumente des Universitätsarchivs der Akademie der bildenden Künste Wien zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 1872.

Dieses Dokument ist das erste Exponat der Site „Archivist’s Choice“. Diese ist soeben online gegangen. In der monatlichen Serie des Archivs der Akademie der bildenden Künste Wien zeigen Eva Schober und Ulrike Hirhager im Studienjahr 2020/21 Exponate aus dem Archiv der Akademie. Sie dokumentieren den steinigen Weg von Frauen bis zu Zulassung – und darüber hinaus -, und beleuchten die letzten 100 Jahre an der Akademie aus der Sicht von Frauen. Weiterlesen … (Web)

CfP: Zwang zur Erziehung (Event: 02.2021, Flensburg), 15.11.2020

Oliver Gaida, HU Berlin; Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann, Europa-Univ. Flensburg; Julia Reus und Anna Schiff, Ruhr-Univ. Bochum

Zeit: 11.-12.02.2021
Ort: Universität Flensburg
Einrichfrist: 15.11.2020

Als „unerzogen“ angesehene Kinder und Jugendliche sind ein gesellschaftspolitisches brisantes Thema. Seit 2010 stößt die Aufdeckung und Aufarbeitung diverser Skandale in Heimen, Pflegestellen und kirchlichen Einrichtungen auf ein breites medienöffentliches Interesse und wirft ein neues Licht auf Erziehungsinstitutionen und ihre (vermeintlich problematischen) „Schützlinge“. Gleichzeitig sind Autoren wie dem Pädagogen Bernhard Bueb und dem Kinder- und Jugendpsychiater Micheal Winterhoff mit ihren jeweiligen Thesen einer „unerzogenen“ Kinder- und Jugendgeneration Beststeller gelungen. Beiden gemeinsam sind die Forderungen nach der Rückkehr der Disziplin in die Erziehung, zur Überwindung der „Krise der Erziehung“. Ihre Bücher wurden in den Medien sehr wohlwollend aufgenommen – der Kritik von Fachverbänden und Forschenden zum Trotz.

Im 20. Jhd. wurde Erziehung zunehmend zur Aufgabe der sich immer mehr formierenden Sozialstaaten. So ermöglichte z.B. in Deutschland das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz die erzieherische Intervention des Staats im privaten Raum der Familie – auch gegen den elterlichen Willen. Für den Historiker Detlev Peukert bildeten die „Zuwendung zu den Erziehbaren und Ausgrenzungen der Unerziehbaren […] das Janusgesicht der modernen Sozialpädagogik.“ Mit seiner Untersuchung über den „Aufstieg und [die] Krise der deutschen Jugendfürsorge (1878–1932)“ hat er nicht nur ein Grundlagenwerk zu diesem Forschungsbereich vorgelegt, sondern auch einen einflussreichen Turn innerhalb der geschichtswissenschaftlichen Forschung zur Rechts- und Sozialgeschichte als deviant konstruierter Jugendlicher begründet. In den 1980er- und den 1990er-Jahren entstand daraufhin eine produktive Debatte, die sich an Detlev Peukerts Arbeiten und seinem Ansatz der Jugendfürsorge als „Sozialdisziplinierung“ entspann. Sie folgte zugespitzt der Frage, ob nun der grundlegende Charakter der Moderne (Detlev Peukert) oder die historischen Rahmenbedingungen (Marcus Gräser) die Erziehungskonzepte an ihren eigenen Ansprüchen vielfach scheitern ließen.

Die Kategorie Gender, die bei Peukert nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, wurde besonders seit den 2000er-Jahren zentral in den Debatten verhandelt. Mit zahlreichen weiteren Studien (z.B. Carola Kuhlmann, Christa Schikorra, Jeanette Windheuser) erweiterte sich das Forschungsfeld dahingehend, dass bisweilen das gesamte 20. Jhd. über die Continue reading

CfP: Tod und Agency. Interdisziplinäre Studien zum Lebensende aus europäischer Perspektive (Schriftenreihe); bis: –

Neue Schriftenreihe hg. von Nina Kreibig, Thomas Macho und Moisés Prieto in Zusammenarbeit mit dem Böhlau Verlag

Die Herausgeber/innen möchten wir auf eine interdisziplinär angelegte Reihe „Tod und Agency. Interdisziplinäre Studien zum Lebensende aus europäischer Perspektive“ aufmerksam machen, die im Böhlau Verlag erscheinen wird. Sie möchten Forscher*innen aller Disziplinen einladen, ihre wissenschaftlichen Monografien, die sich mit Fragen zu Tod und Sterben im langen 19. Jhd. im europäischen Kontext beschäftigen, in der Reihe zu veröffentlichen. Darüber hinaus wird die Publikation von thematischen Sammelbänden angestrebt.

Warum eine Reihe über Tod und Sterben?

Tod und Sterben sind sich allzeit wiederholende Ereignisse, die nicht nur jedes Individuum betreffen, sondern auch komplexe Gesellschaften, und damit gleichsam historischen Abläufen inhärent sind. Diese Erkenntnis suggeriert, dass der Tod und die Toten in den Geschichtswissenschaften und verwandten Fachdisziplinen eine herausragende Bedeutung genießen müssten. Und tatsächlich liegen aus den Kulturwissenschaften zahlreiche Studien vor, die sich der materiellen Güter der Verstorbenen annehmen oder die Praktiken im Umgang mit Tod und Sterben beleuchten. Bisher konzentrierte sich die Beschäftigung mit den Verstorbenen zumeist auf regional- oder ideengeschichtliche Studien, kunsthistorische Abhandlungen oder philosophische Überlegungen.

In der geplanten Reihe soll hingegen verstärkt ein kultur- und sozialgeschichtlicher Schwerpunkt gesetzt werden, der explizit die handelnden Personen oder Institutionen im Todeskontext beleuchtet. Die Herausgeber/innen rekurrieren auf den Begriff von Agency im Reihentitel, verstanden als „Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen alltäglichen Realität“ (Philipp Sarasin, 2003). Dabei sollen auch wirtschaftshistorische Fragestellungen, Gender Studies oder Inhalte von Milieustudien zum Tragen kommen. Es ist nicht zu übersehen, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem praktischen Umgang mit Sterbenden und Verstorbenen in den Geschichtswissenschaften bislang selten stattgefunden hat und hier liegt auch das innovative Potenzial der geplanten Reihe begründet.

Dies betrifft nicht allein die Erforschung von Institutionen innerhalb des europäischen Bestattungswesens, wie die sogenannten Leichenhäuser, sondern auch Berufsgruppen. Hier seien exemplarisch die Leichenfrauen zu nennen, die … weiterlesen (PDF).