Monthly Archives: März 2023

CfP: Doing Knowledge – Hervorbringung von Genderwissen im Kontext Hochschule (Publikation); bis: 14.04.2023

LAGEN – Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen (Web)

Einreichfrist: 14.04.2023

Genderwissen ist relevant für alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Dabei wird Genderwissen in sozialen Praktiken an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen hervorgebracht, diskutiert und modifiziert. Insbesondere Hochschulen kommt dabei eine wichtige Rolle als Aushandlungsort zu, wobei vielfältige Wechselwirkungen zu anderen institutionellen und außerinstitutionellen Kontexten bestehen. Die Frage, wie unterschiedliche genderbezogene Wissensbestände institutionell, diskursiv, interaktiv und individuell hervorgebracht, vermittelt und angeeignet werden, halten wir für bislang zu wenig beachtet. Aus diesem Grund sollen in dem Sammelband insbesondere Formen des Doing Knowledge in universitärer Forschung und Lehre in den Blick genommen werden. Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass genderbezogene Wissensbestände in verschiedenen disziplinären und gesellschaftlichen Kontexten ganz unterschiedliche Gestalt annehmen. Es ergeben sich – so die Ausgangshypothese – symbolische Grenzziehungen zwischen verschiedenen
Wissensbeständen, die auf Selbstdefinitionen, Abgrenzungskriterien und Klassifikationsprozessen beruhen. Der Sammelband zielt darauf ab, die Bedeutungsgehalte dieser Grenzen auszuloten, Dynamiken entsprechender Abgrenzungs- und Klassifikationsprozesse zu ergründen sowie explizite und implizite Grenzziehungskategorien zu präzisieren. Dabei sollen nicht zuletzt auch die vielfältigen, teils widersprüchlichen Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen (Teil-) Wissensbeständen berücksichtigt werden. Weiterlesen … (PDF)

Herausgeber*innen: Thomas Kronschläger (TU Braunschweig); Ninja Christine Rickwärtz (Univ. Vechta); Anna Theresa Roth (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Pia Schlechter (Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg)

Quelle: HSozuKult

CfP: Zeitenwenden – Wendezeiten? 15. Österreichischer Zeitgeschichtetag (04/2023, Graz); bis: 15.06.2023

15. Österreichischer Zeitgeschichtetag (Web)

Zeit: 11.-13.04.2024
Ort: Universität Graz
Einreichfrist: 15.06.2023

Die jüngste Zeitgeschichte hat sich turbulent entwickelt: Eine globale Pandemie, der Ukrainekrieg und die Klimakrise haben Politik, Wirtschaft und Alltagsleben erschüttert. In diesem Zuge erlebte der Begriff „Zeitenwende“ eine neue Konjunktur. Je nach Betrachtungsweise steht er als Chiffre für eine epochale Zäsur, für eine politische Neuorientierung oder einen gesellschaftlichen Umbruch. Die Zeitgeschichte ist als Disziplin gefordert, die Debatten der letzten Jahre historisch einzuordnen. Wir müssen die Diskussion über die Periodisierung des frühen 21. Jhds. weiterführen und dabei vorherige Wendezeiten im Blick behalten. Dabei sind sowohl globale Schlüsseljahre wie 1918, 1945, 1968, 1979 oder 1989 von Interesse als auch lokale, regionale oder nationale Einschnitte, wie das Jahr 1938 in Österreich. Über diese markanten Ereignisse hinaus wollen wir auch Veränderungsprozesse längerer Dauer identifizieren. Dafür ist der Begriff der Wendezeiten nützlich. So gelten etwa die 1970er-Jahre als Dekade, in der ein neues Umweltbewusstsein entstand, in der NGOs für die internationale Politik an Bedeutung gewannen oder in der sich die Weltwirtschaft krisenhaft entwickelte. Damit einher ging ein zeitgenössisches Krisenbewusstsein.
Gerade in Krisenzeiten ist zeitgeschichtliche Expertise mehr denn je gefragt, wie aktuell die zahlreichen Bücher zum Krisenjahr 1923 zeigen. Gleichzeitig gibt es Versuche eine zeithistorische Analyse der jüngsten Krisen vorzunehmen und somit „Geschichte in Echtzeit“ zu schreiben. Dies ist insbesondere mithilfe digitaler Quellen möglich und zeigt deren Relevanz für die zeithistorische Forschung. Gleichzeitig ist die Zeitgeschichte an prominenter Stelle in den Medien präsent, wie Interviews, Diskussionsrunden, historische Dokumentationen oder Spielfilme zeigen. Weiterlesen … (PDF)

Schwerpunkte: Zäsuren und Kontinuitäten | Un-Gewissheiten und Un-Sicherheiten | Digitale Zeitenwenden und Herausforderungen | Open Space – Zeitgeschichte und Medien

Film und Gespräch: Renate Bertlmann – Später Triumph, 30.03.2023, Wien

Veranstaltung der Reihe „STICHWORT außer Haus“ (Web) in Koop. mit KGP Filmproduktion und SOHO in Ottakring (Web)

Zeit: Do., 30.03.2023, 19.00 Uhr
Ort: SOHO STUDIOS, Liebknechtg. 32, 1160 Wien

„Später Triumph – Renate Bertlmann“ porträ­tiert nicht nur eine herausragende Künstlerin mit enormem Durchhaltevermögen, sondern auch eine politische Rebellin. Denn die Wie­nerin war aktiv an der Zweiten Frauenbewe­gung der 1970er Jahre beteiligt und ist somit eine wichtige Zeitzeugin für eine der nachhal­tigsten gesellschaftlichen Veränderungen un­serer jüngeren Geschichte.

  • Filmvorführung  (45 Min., Regie: Susanne Riegler, KGP Filmproduktion und ORF, Ö 2023)
  • Gespräch mit Renate Bertlmann und Regisseurin Susanne Riegler; Moderation: Nina Schedlmayer, Journalistin und Kunstkritikerin

Anmeldung: sohostudios.at

Beschreibung: Nachdem Renate Bertlmanns Schaffen jahrzehntelang von heimischen Galerien und Museen ignoriert wurde, sind ihre Werke nun in großen internationalen Museen zu sehen und erzielen Spitzenpreise. Anlässlich des 80. Geburtstags von Renate Bertlmann blickt Susanne Riegler in ihrer Dokumentation „Später Triumph“ auf eine Frau, die seit den späten 1960er Jahren ununterbrochen künstlerisch arbeitet und unbeirrt und beharrlich ihre Themen vorantreibt. Dafür bedurfte es großer Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen denn für ihre Arbeiten musste sie persönliche Demütigungen und Diffamierungen einstecken. Von ihren subversiv-ironischen und „schamlosen“ Enthüllungen traditioneller Rollenbilder und männlicher Selbstverliebtheit fühlten sich manche Männer auf den Schlips getreten. So auch Oswald Oberhuber, der einst als Leiter der Galerie nächst St. Stephan eine Serie abstrakter Hodenbilder ablehnte, weil er sich dadurch als Mann „exhibitioniert“ fühlte. Erst 40 Jahre später sollte die Tate Modern in London die Bilder ausstellen und dann auch kaufen. Es war eine späte Genugtuung für die Künstlerin. Continue reading

CfP: Das gute Leben auf dem Land: Zur Attraktivität ländlicher Lebens- und Arbeitsformen in Gegenwart und Geschichte (Event, 11/2023, Wien); bis: 31.05.2023

Forschungsschwerpunkt „Wirtschaft und Gesellschaft aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive“ und Institut für Europ. Ethnologie der Univ. Wien; Thassilo Hazod, Brigitta Schmidt-Lauber und Margareth Lanzinger

Zeit: 16.-17.11.2023
Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Univ. Wien
Einreichfrist bis: 31.05.2023

Ländlichkeit und ländliche Räume fanden zuletzt in kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschungen (wieder) große Beachtung. Das Interesse zeigt sich in zahlreichen Publikationen aus der Europäischen Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaften (vg. Fenske, Peselmann, und Best 2021; Trummer und Decker 2020), der Soziologie (Kersten, Neu, und Vogel 2022; Steinführer u. a. 2019), der Kulturgeographie (Belina u.a. 2022b; Bätzing 2020; Maschke, Mießner, und Naumann 2022), der Geschichte (Mahlerwein 2016; Garstenauer 2010) und in interdisziplinären, literaturwissenschaftlichen Beiträgen (Langner und Weiland 2022; Nell und Weiland 2021; Marszałek, Nell und Weiland 2018).
Die Präsenz des Themas in einer breiteren Öffentlichkeit wird mitunter mit dem Begriff einer „neuen Ländlichkeit“ (Neu 2016) gefasst, die sich in populären Medien ebenso findet wie in der Belletristik, in Praktiken des Urban Gardening oder in Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie (Trummer und Decker 2020). Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der Klimakrise wurden und werden Stadtflucht und steigende Anziehungskraft ländlicher Räume als Wohn- und Arbeitsorte breit diskutiert (Belina u.a. 2022a, 19). Neben positiv konnotierten, mitunter idealisierenden Ländlichkeitsbildern, sind defizitäre Vorstellungen und Narrative (Abwanderung, Perspektivenlosigkeit, Strukturprobleme) fest etabliert. Angesichts der Vielfalt ländlicher Räume und gesellschaftlicher Zuschreibungen stellt sich die Frage, was die Attraktivität aktueller und historischer Lebensformen am Land ausmacht(e): Was ist gut am guten Leben am Land? Continue reading

Projektpräsentation: „Tout Vienne me riait.“ Familiäre und höfische Beziehungen in den Memoiren der Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1684-1732), 17.05.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit: Selina Galka, Ines Peper, Chiara Petrolini, Michael Pölzl und Joëlle Weis (Web)

Zeit: 17.05.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Nach einer Kindheit in den Niederlanden heiratete die Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1784–1732) in den preußischen Hofadel ein und begleitete 1716 ihren Ehemann als preußischen Gesandten nach Wien; hier trat sie vom reformierten zum katholischen Glauben über und verbrachte in der Folge den Rest ihres Lebens im Exil in Breslau/Wrocław, Köln und Wien. Ihre in den 1720er -Jahren verfassten Lebenserinnerungen sind in zwei, passagenweise voneinander abweichenden Abschriften in französischer Sprache überliefert; insbesondere aus dem Raum der Habsburgermonarchie sind aus dieser Zeit keine vergleichbaren Selbstzeugnisse von Frauen erhalten.
Im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojekts entsteht eine moderne digitale Edition, die den Text unter anderem durch eine synoptische Lesefassung der beiden Überlieferungen, eine deutsche Übersetzung und digitale Auswertungswerkzeuge wie Topic Modelling und Netzwerkvisualisierung erschließt. Diese Funktionen werden gleichzeitig die inhaltliche Forschung des Projekts unterstützen. In deren Zentrum steht, ausgehend von dem von Claudia Ulbrich und Gabriele Jancke entwickelten Ansatz, autobiographisches Schreiben konsequent als soziales Handeln aufzufassen, das Beziehungsnetzwerk der Gräfin in Wien und Breslau. Daraus ergeben sich unter anderem Fragen nach den kommunikativen Strategien und dem intendierten Publikum der Memoiren sowie dem Gebrauch, den Zeitgenossen von dieser ungewöhnlichen Lebensgeschichte machten. Continue reading

Vortrag: Marcus Stiebing: Die Unsichtbaren sichtbar machen. „Kind-sein“ und Militär in der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert, 14.06.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 14.06.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Im Dezember 1751 veranlasste Maria Theresia die Einrichtung einer allgemeinen Militärakademie auf der Wiener Neustädter Burg. Ziel der Kaiserin war es, (nicht-)adlige Kinder ab sieben Jahren zum Zwecke der „allgemeinen Wohlfahrt“ und zum „Nutzen des Staates“ für den Kriegs- und Militärdienst auszubilden. Mit der Aufnahme in die Akademie vollzog sich der Alltag der aufgenommenen Zöglinge fortan in einem scheinbar durch und durch militärisch geprägten, sukzessive nach außen räumlich, sozial und ideell abgeschlossenen Raum. Der Vortrag problematisiert vor dem Hintergrund aktueller Debatten der kindheitshistorischen Forschung „Kind-sein“ im soziokulturellen Kontext des Militärs. Anhand ausgewählter Quellenbeispiele aus dem Wiener Kriegsarchiv lotet der Beitrag aus, erstens, wie „Kind-sein“ innerhalb der Theresianischen Militärakademie räumlich, ideell und sozial konstruiert wurde und, zweitens, inwieweit es die Quellen zulassen, insbesondere das Handeln von Kindern herauszuarbeiten.

Moderation: Mona Garloff (ÖGE18, Innsbruck)

Marcus Stiebing studierte Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik und Latinistik. 2020 promovierte er im Rahmen eines Promotionsstipendiums der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Univ. Jena zur politischen Entscheidungsfindung um 1618. Seit April 2022 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit der Univ. Stuttgart tätig. Gegenwärtig forscht er zur Geschichte der Kindheit im langen 18. Jhd.

Zoom-Zugang: https://univienna.zoom.us/j/63710991944?pwd=THB6K2lLTTRGcWJ0WExTeG5TZnBWZz09

4. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte, 21.-22.04.2023, Berlin

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte (AKSG) in Koop. mit den Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic Univ. (IPU) Berlin (Web)

Zeit: 21.-22.04.2023
Ort: Berlin
Anmeldung: 10.04.2023

2023 jährt sich die Große Strafrechtsreform der BRD zum 50. Mal. Das Strafgesetz schützte fortan explizit die sexuelle Selbstbestimmung der Einzelnen und stellte nicht mehr eine sogenannte „Unsittlichkeit“ von Taten in den Mittelpunkt. Kann die Reform von 1973 rückblickend als bedeutsames Ereignis im Zeichen einer allgemeinen gesellschaftlichen Tendenz zu einer Enttraditionalisierung westlicher Sexualkultur erscheinen, so verweisen etwa die dato verbliebenen rechtlichen Einschränkungen (z. B. des sexuellen Verkehrs unter Männern) zugleich auf widersprüchliche Tendenzen in dieser Entwicklung. Über den Bereich des Rechts hinaus ist Sexualität bis heute ein Terrain widersprüchlicher Verhältnisse und Wirkungsweisen von gleichzeitigen Liberalisierungstendenzen und Restriktionen.
Die 4. Jahrestagung lädt zur Diskussion historischer, politischer, ideologischer und juristischer Facetten jüngster Sexualitätsgeschichte in Verknüpfung mit psychoanalytischen Perspektiven ein: Auf welche Weisen sind in den gesellschaftlichen Wandel sexueller Verhältnisse unbewusste Dynamiken, Lust, Fantasien und Abwehrprozesse involviert und welche spezifischen Erkenntnismöglichkeiten stellt die Psychoanalyse bereit?

Programm (PDF)

Panels: Sexualmoral im Wandel | Penetrieren, Onanieren, Phantasieren | Sexualität und Jugend – Konfliktgeschichten |Queere Sexualitäten, Gesundheitsprävention und Menschenrechte | Psychoanalytische Theorien der Sexualität im Widerstreit

Keynote-Vorträge: Lilli Gast (Berlin): Dem Trieb auf der Spur – Lose Gedanken zu den Erkenntniswegen der Psychoanalyse | Monika Frommel (Kiel): Der Wechsel vom strafrechtlichen Schutz der „Sittlichkeit“ hin zur Stärkung des sexuellen Selbstbestimmungsrechts

CfP: Von Aktivismus und Wissen(schaft) – Wissensgeschichten der Neuen Sozialen Bewegungen (Event; 01/2024, Hamburg); bis: 15.05.2023

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) (Web)

Zeit: 25.-26.01.2024
Ort: Hamburg
Einreichfrist: 15.05.2023

„Wir forschen, handeln und wir ändern etwas!“ Mit diesem Slogan verorten sich die „Scientists for Future“ angesichts der Klimakrise als Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen gleichermaßen. Damit stehen sie beispielhaft dafür, wie Wissenschaft und Aktivismus einander speisen und sich gegenseitig bedingen. Dass Krisenerfahrungen sowohl politisches Handeln als auch wissenschaftliche Expertise katalysieren, ist kein neues Phänomen. Auch das Erleben der Wirtschaftskrise „nach dem Boom“ sowie die Sorge vor Atomkrieg und Umweltzerstörung förderten in den 1970er-Jahren politischen Aktivismus und ließen die sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen entstehen. In diesen Bewegungen politisiert, begannen Aktivist:innen wie Wissenschaftler:innen daran zu zweifeln, ob die hergebrachten Orte und Verfahren der Wissensproduktion in der Lage seien, diesen Krisen zu begegnen. Sie schufen neue Räume und Formen der Wissensproduktion und -verbreitung, historiographisch vielfach beschrieben als „alternatives Wissen“ oder „Gegenwissen“, und versuchten dadurch gesellschaftliche Wirkung zu erzielen. Diesem Verhältnis von Aktivismus und Wissen(schaft) widmet sich diese Tagung in Hamburg (FZH).
Die zeitgeschichtliche Tagung möchte diskutieren, wie wissensgeschichtliche Fragestellungen für die Neue Soziale Bewegungsforschung produktiv gemacht werden können und wie darüber das Verhältnis von Wissen(schaft) und gesellschaftlichem Aktivismus in der Bundesrepublik und darüber hinaus ab den 1970er-Jahren bestimmt werden kann. Die Veranstalter:innen bitten um Einreichungen für Vorträge, die sich mit der Wissensproduktion und -zirkulation innerhalb und ausgehend von sozialen Bewegungen wie etwa der Friedensbewegung, Umweltbewegung oder Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren befassen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Buchpräsentation: Julia Harnoncourt: Befreiung der Frau. Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes, 23.03.2023, Wien

Veranstaltung im Rahmen vom „Frauenstudienzirkel“ (Web)

Zeit: 23.03.2023, 18.00 Uhr
Ort: ega-Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Ungleiche Geschlechterverhältnisse sind noch immer tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Der Kampf für die Befreiung der Frau von patriarchaler Unterdrückung, wirtschaftlicher Abhängigkeit und Sexismus sowie für soziale Gleichheit steht nach wie vor auf der Tagesordnung jeder wahrhaften emanzipativen und progressiven Bewegung.
Julia Harnoncourt versammelte im Buch „Befreiung der Frau“ Schriften und Analysen von Aktivistinnen und Theoretikerinnen aus zwei Jahrhunderten des Kampfes. Von den Kämpferinnen der ArbeiterInnenbewegung bis zu den Feministinnen nach dem Zweiten Weltkrieg, von der afroamerikanischen Frauenbewegung bis zu den Vertreterinnen des Globalen Südens, von Clara Zetkin und Simone de Beauvoir bis zur Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre wird versucht, möglichst viele verschiedene Analyse- und Lösungsansätze zu Wort kommen zu lassen.
So zum Beispiel die Frage nach biologischem und sozialem Geschlecht oder nach gerechter Verteilung. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verhältnis von Frauen zur Arbeit, wobei Haus- und Pflegearbeit besonders kontrovers diskutiert wird. Der Slogan „Das Private ist politisch“ betrifft nicht nur die Hausarbeit, sondern auch den weiblichen Körper, Liebe und Sexualität. Im Kampf gegen die Ungleichheit stellt sich schließlich auch die Frage, mit wem überhaupt zusammen gekämpft werden kann. Können Männer die Interessen von Frauen vertreten? Und können von Rassismus oder globaler Ungleichheit betroffene Frauen mit weißen Frauen aus dem Norden gemeinsam um ihre Rechte kämpfen, wenn alle unterschiedliche Erfahrungen machen?
Das Buch zeigt verschiedene Perspektiven und Antworten aus unterschiedlichen feministischen Kämpfen und Regionen der Welt – mit Texten von: Aktion unabhängiger Frauen (AUF), Simone de Beauvoir, Veronika Bennholdt-Thomsen, Kimberlé Crenshaw, Mariarosa Dalla Costa, Angela Davis, Virginie Despentes, Zohra Drif, Valie Export, Continue reading

CfP: Gender history and intersectionality in Southeast Europe (Event, 05/2023, Graz); by: 31.03.2023

Elisabeth List Fellowship Programme for Gender Research at the Univ. of Graz (Web)

Time: 26.-27.05.2023
Venue: Centre for Southeast European Studies, Univ. of Graz
Proposals by: 31.03.2023

The goal of the workshop is to discuss how to best apply innovative qualitative research methods and intersectional analyses to women’s and gender history in Southeast Europe with doctoral students whose projects are related to these themes, and more senior scholars who work on gender in SEE. The workshop is organized by Rory Archer (Graz/Vienna), Chiara Bonfiglioli (Graz/Cork), Drivalda Delia (Graz/Regensburg) and Rachel Trode (Graz/EUI Florence). The team will be joined by an additional 4-5 researchers of gender in SEE who will participate in the workshop as instructors. All activities will be conducted in English.
The target group of the workshop is PhD researchers whose research engages with oral history, ethnographic and biographical approaches related to women’s and gender history in Southeast Europe (understood broadly). Postgraduate students with a well-developed PhD proposal are also eligible to apply, although preference will be given to PhD students. Around 10 places will be made available. Accommodation and meals in Graz are provided by the organisers for all participants. Limited travel funding may be made available for students who do not have institutional support (please request this in your application if you need it). Read more … (PDF)

The workshop is part of the Elisabeth List Fellowship Programme for Gender Research at the University of Graz and is a key activity of the ongoing project “Women’s and gender history in Southeast Europe in the 20th Century: Oral history, ethnographic and biographical approaches as a way to advance intersectionality.” (Web)