Ort: Wienbibliothek im Rathaus
Zeit: Do-Sa 9.-11.10.2008
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Google gilt als die mächtigste Marke der Welt, noch vor Microsoft und Coca-Cola. Es wundert nicht, dass die Wichtigkeit, die Suchmaschinen in der heutigen Informationsgesellschaft zukommt, dazu führt, dass sie zu Objekten von Sachbüchern und wissenschaftlichen Werken werden.
Der Bedarf nach Erkenntnissen über die Funktionsweise und die Entstehung von Suchmaschinen ist also groß; das hier angekündigte Symposion möchte sich dem Phänomen der Suchmaschinen auf historische Weise annähern: ForscherInnen aus unterschiedlichsten Fachbereichen wurden auf Grundlage einer per Call for Paper erfolgten Ausschreibung dazu eingeladen, sich mit der Vorgeschichte von Suchmaschinen auseinanderzusetzen.
Die Betonung liegt dabei auf dem Präfix „Vor“: Damit soll keineswegs ein teleologisch ausgerichtetes Geschichtsverständnis vertreten werden, das eine direkte, zwangsläufige Entwicklungslinie von dem früheren Medium – sei es das Staatshandbuch, der Diener, die Bibliothek, der Fragebogen oder das Zeitungskomptoir – zum Medium der Suchmaschine konstruiert; vielmehr werden damit strukturelle Ähnlichkeiten zwischen den jeweiligen Medien behauptet, denen im Rahmen des Symposions nachgegangen werden soll, genauso wie auch die Unterschiede behandelt werden sollen.
Programm
Do 9.10.2008
19.30 Begrüßung
Claus Pias (Institut für Philosophie, Universität Wien):
Eröffnungsvortrag: „Kontrolle und Kommunikation: Utopien der Suchmaschine“
Fr 10.10.2008
9.30-10.15
Daniel Weidner (Zentrum für Literaturforschung, Berlin):
„Wende sie um und um, alles ist in ihr“ – Über das Suchen in Heiligen Texten
10.15-11.00
Harald Bollbuck (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel):
Historische Methode und loci communes als Such- und Ordnungsinstrumente im 16. Jahrhundert
11.00-11.30 Pause
11.30-12.15
Volker Bauer (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel):
Herrschaftsordnung, Datenordnung, Suchoptionen: Recherchemöglichkeiten in Staatskalendern und -handbüchern des 18. Jahrhunderts
12.15-13.00
Alix Cooper (History Department, Stony Brook University):
Queries without Answers: Soliciting Local Information in the Early Enlightenment
13.00-14.30 Pause
14.30-15.15
Andreas Golob (Archiv der Universität Graz):
Das Zeitungskomptoir als Informationsdrehscheibe. Michael Hermann Ambros und seine Grazer Anzeigenblätter
15.15-16.00
Markus Krajewski (Seminar für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken, Bauhaus-Universität Weimar):
Ask Jeeves. Der Diener als Informationszentrale
16.00-16.30 Pause
16.30-17.15
Catarina Caetano da Rosa (Institut für Geschichte der Technik, RWTH Aachen):
Bibliothekskataloge vor Google
17.15-18.00
Peter Haber (Historisches Seminar, Universität Basel):
Das Google-Syndrom in historischer Perspektive. Zu einigen medialen Bedingtheiten des phantasmatischen Allwissens
Sa 11.10.2008
10.00-10.45
Martin Schreiber (Seminar für Kultur- und Mediengeschichte, Universität des Saarlandes, Saarbrücken):
Vannevar Bush und die Technikutopie Memex. Visionen einer effizienten Speicherung und Verfügbarmachung von Information
10.45-11.30
Bernhard Rieder (Université de Paris 8, Département Hypermédias):
Zentralität und Sichtbarkeit. Mathematik als Hierarchisierungsinstrument am Beispiel der frühen Bibliometrie
11.30-12.00 Pause
12.00-12.45
Anke te Heesen (Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen):
Vergleichendes Sehen und ergänzendes Lesen. Vom Wahrnehmen des Tableaus zur Reihung der Dinge
Veranstaltungsort:
Wienbibliothek im Rathaus
Rathaus
A-1082 Wien
Achtung: Benutzen Sie am Besten den Eingang Lichtenfelsgasse und gehen Sie von dort über den Hof zur Stiege 4, 1. Stock (Lift), Tür 331. Der Eingang Felderstraße ist ab 18 Uhr und am Samstag gesperrt.
Konzeption:
Thomas Brandstetter, Institut für Philosophie, Univ. Wien
Anton Tantner, Institut für Geschichte, Univ. Wien
Organisationsbüro:
Thomas Hübel
Institut für Wissenschaft und Kunst
Berggasse 17/1
A-1090 Wien
Tel: 0043 1 317 43 42
https://www.univie.ac.at/iwk/
Symposion: Vor Google – Suchmaschinen im analogen Zeitalter, 09.-11.10.2008, Wien
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