Vortrag – Letha Böhringer: Verfolgte Randgruppe oder geachtete Bürgerstöchter? Beginen als europäisches Phänomen, 04.12.2009, Wien

117. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Zeit: Freitag, dem 4. Dezember 2009, um 17 Uhr c. t.
Ort: Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien
Um 1200 entstanden an verschiedenen Orten Zentraleuropas neuartige Gemeinschaften von Frauen, die ein Leben intensivierter Religiosität führten, ohne sich einem Orden anzuschließen. Diese Frauen gestalteten ihre Lebensform mit Hilfe von Stiftern und Gönnern unterschiedlich aus; sie lebten in den großen urbanen „Höfen“ Flanderns und Brabants, alleine oder in kleinen Gemeinschaften in den Städten des heutigen Deutschland und der Alpenländer und auch auf dem Land. Je nach ökonomischer Situation und Grad der Integration in ihr Umfeld erlebten sie erhebliche Unterstützung durch kirchliche Hierarchie und lokale Machthaber, aber auch Misstrauen, Verfolgung und Vertreibung.
Der Vortrag widmet sich der Entstehung der Phänomens „Beginentum“ in verschiedenen Regionen, erörtert die Probleme der Erforschung angesichts einer zumeist ungünstigen Quellensituation und einer völlig zersplitterten Forschungslandschaft und stellt einige ungelöste Probleme und offene Fragen zur Diskussion.
Letha Böhringer, Historisches Archiv der Stadt Köln
aus: veranstaltungen-geschichte@lists.univie.ac.at

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