Konzept: Christa Hämmerle (Institut für Geschichte) und Birgit Sauer (Institut für Politikwissenschaft, Univ. Wien); Organisiert von „L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft“ in Kooperation mit SVAC. International Research Group „Sexual Violence in Armed Conflicts“ und dem Forschungsverbund „Geschlecht und Handlungsmacht“ (Univ. Wien)
Zeit: jeweils Dienstag, 6. März 2018 bis 26. Juni 2018, 15.00-16.30 Uhr
Ort: Universität Wien, Hörsaal A UniCampus, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Programm (neuer Stand April 2018) als PDF
Über sexuelle Gewalt wird derzeit wieder besonders viel gesprochen. Dabei sind ihre individuellen, (geschlechter-)politischen und globalen Dimensionen erneut deutlich geworden. Eine große Zahl von Frauen, aber auch Männer und Kinder, ist im Laufe ihres Lebens auch hierzulande in unterschiedlicher Form von sexueller oder sexualisierter Gewalt betroffen. Die Vorstellung eines Rückgangs sexueller und sexualisierter Gewalt scheint sich nicht zu bestätigen. Auch in kriegerischen Konflikten spielen solche Formen der Gewaltausübung nach wie vor eine große Rolle, trotz internationaler Debatten darüber seit den 1990er-Jahren.
Vor diesem Hintergrund werden in der Ringvorlesung Expert/innen aus verschiedenen Disziplinen und Praxisfeldern zu Wort kommen. Sie erörtern, was unter dem Begriff sexuelle oder sexualisierte Gewalt zu subsumieren ist, fragen nach der Geschichte rechtlicher Gegenmaßnahmen und den Relationen von Geschlecht – Ethnizität – Religion etc. im öffentlichen Diskurs oder entwickeln historische Perspektiven auf verschiedene Aspekte seit dem 19. Jahrhundert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf sexueller Gewalt in kriegerischen Konflikten. Die Vorträge finden auf Deutsch oder Englisch statt.
Die nächsten Vortrage Programm (neuer Stand April 2018) als PDF
10. April 2018
Sabine Grenz (Institut für Bildungswissenschaft/Institut für Germanistik/Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien): Sexualisierte Gewalt im Zweiten Weltkrieg und die deutsche Erinnerungskultur
17. April 2018
Maki Kimura (Department of Political Science, University College London): The Politics of Memorialisation: Japan’s Military Sexual Slavery during the Second World War
24. April 2018
Ute Frevert (Max-Planck-Institut für Bildungswissenschaften/Forschungsbereich Geschichte der Gefühle, Berlin): Sexuelle Gewalt als Angriff auf die Ehre – wessen Ehre?
8. Mai 2018
Katharina Beclin (Institut für Strafrecht und Kriminologie, Universität Wien): Von „Sittlichkeitsdelikten“ zu einem umfassenden strafrechtlichen Schutz der sexuellen Integrität – Rückblick, aktuelle Rechtslage und Ausblick
15. Mai 2018
Regina Mühlhäuser (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur): Sexuelle Gewalt als Kriegsstrategie. Zur Entwicklung eines Konzepts seit den 1970er-Jahren bis heute
29. Mai 2018
Kirsten Campbell (Department of Sociology, Goldsmiths College, University of London): Gender Justice and Prosecuting Conflict-Related Sexual Violence in the former Yugoslavia
5. Juni 2018
Aaron Belkin (Political Science, San Francisco State University / Palm Center): Transgender Military Service and Sexual Violence in the U.S. Armed Forces
12. Juni 2018
Atreyee Sen (Department of Anthropology, University of Copenhagen): Victimologies, Vulnerabilities, Vindications: the Politics of Sexual Violence in Contemporary India
19. Juni 2018
Maria Rösslhumer (Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, Wien): Konkrete Unterstützung für gewaltbetroffene/traumatisierte Frauen und Mädchen
26. Juni 2018
Birgit Sauer (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien): #MeToo. Sexualisierte Gewalt in der öffentlich-politischen Debatte
3. Juli 2018 (Raum wird noch bekannt gegeben): Prüfung
Bisherige Vorträge
6. März 2018
Christa Hämmerle (Institut für Geschichte, Universität Wien), Sabine Grenz (Institut für Bildungswissenschaft/Institut für Germanistik/Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien): Programm und einführende Bemerkungen
13. März 2018
Gaby Zipfel (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur): Sexuelle Gewalt – zur Genese ihrer Erforschung seit den 1970er-Jahren
20. März 2018
Christa Hämmerle (Institut für Geschichte, Universität Wien): Von Sexualisierung zu sexueller Gewalt? Das Beispiel des Ersten Weltkriegs
In Kooperation mit und mit finanzieller Unterstützung von:
- Forschungsverbund „Geschlecht und Handlungsmacht“, Universität Wien
- Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, Abteilung Frauen – Familie
- Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien
- Sabine Grenz, Professur für Gender Studies, Universität Wien
- Forschungsschwerpunkt Diktaturen – Gewalt – Genozide der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien
- Referat Genderforschung, Universität Wien