Sandra Franz, Gedenkstätte Villa Merländer; Mareen Heying, Heinrich-Heine-Univ. Düsseldorf und Ruhr-Univ. Bochum
Zeit: 22.-23.02.2019
Ort: Krefeld, NRW
Einreichfrist: 25.11.2018
Richard Merländer, geboren 1874 in Mühlheim an der Ruhr, wurde als Jude und Homosexueller durch die Nationalsozialist/innen aus der Gesellschaft ausgeschlossen, 1942 wurde er in Treblinka ermordet. Das einstige Wohnhaus des Seidenfabrikanten Merländer ist seit 1991 Sitz der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, seit März 2018 wird diese von der Historikerin Sandra Franz geleitet.
Traditionell stehen in der deutschen Erinnerungs- und Forschungsarbeit die Opfer der Nationalsozialist/innen im Zentrum. Täter/innenforschung fokussiert sich gegebenenfalls auf Einzelpersonen und verfolgt damit eine Linie, die seit mehreren Jahrzehnten überholt sein sollte. Strukturelle, genderbasierte Forschung findet verschwindend wenig statt und ist in Gedenk- und Dokumentationsstellen selten zu finden. Im Schulunterricht findet sie gar keinen Einsatz. Mit der Villa Merländer als Tagungsort sollen Täter/innen stärker in den Fokus von Gedenkstättenarbeit gerückt werden. Zudem soll zu neuen Forschungsansätzen in und außerhalb Krefelds angeregt werden. In einem speziellen Panel wird der Fokus auf den Einsatz von Täter/innenforschung im Schulunterricht gelegt werden.
Nicht nur die Villa Merländer als Ort und Richard Merländer als Person werfen viele Fragen auf, denen in verschiedenen Vorträgen nachgegangen werden soll und zu denen Abstracts willkommen sind: … weiterlesen und Quelle (Web)