Ausstellungseröffnung: Sie meinen es politisch! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich, 09.11.2019, Hittisau

Frauenmuseum Hittisau (Web)
Zeit: Sa., 09.11.2019, 17.00 Uhr
Ort: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau
Laufzeit: bis 10.05.2019
Programm

  • Eröffnung: Gerhard Beer, Bürgermeister von Hittisau; Katharina Wiesflecker, Frauenlandesrätin; Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin des Frauenmuseums Hittisau
  • Zum Gesamtprojekt: Maria Mesner, Projektleiterin
  • Zur Ausstellung: Remigio Gazzari, Kurator
  • Musikalische Umrahmung: Vokalensemble des Musikgymnasium Feldkirch u.a. mit „The March of Women“ (1910) von Ethel Smyth (1858-1944)

Die erfolgreiche Ausstellung „Sie meinen es politisch“ ist vom Volkskundemuseum Wien in das Frauenmuseum Hittisau weitergereist.
„Behüte der Himmel! Sie meinen es politisch!“ schrieb Karl Kraus 1907 über die Frauenwahlrechtskämpferinnen. Er offenbart damit, welche Widerstände die Akteurinnen überwinden mussten. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Kämpfe um politische Mitbestimmung – von der Französischen Revolution bis in die jüngste Vergangenheit.
Vor 100 Jahren zogen Frauen erstmals in das österreichische Parlament, in Landtage und Gemeinderäte ein. Mit der Gründung der Republik 1918 ging auch die Einführung des allgemeinen Wahlrechts ohne Unterschied des Geschlechts einher – ein Meilenstein in der Auseinandersetzung um Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Österreich.
Doch die politische Partizipation von Frauen blieb umstritten: Prostituierte waren über das Kriterium der Sittlichkeit von der ersten Wahl 1919 ausgeschlossen. Um das bislang unbekannte Wahlverhalten von Frauen beobachten zu können, wurden zeitweise verschiedenfarbige Stimmkuverts eingesetzt. Bis heute sind Politikerinnen sexistischen Vorurteilen ausgesetzt.
Gesellschaftliche und politische Errungenschaften für Frauen wurden im Laufe der letzten 100 Jahre auch immer wieder ausgehöhlt oder zurückgenommen – im extremsten Fall während der Zeit des austrofaschistischen Ständestaats und des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945. Auch die Frage, wer wählen darf, wurde und wird in der Demokratie immer wieder neu verhandelt – so stehen heute Forderungen nach dem Wahlrecht für hier lebende Menschen ohne Staatsbürgerschaft im Zentrum der Debatte.