Tagung „Schenken, Stiften, Spenden. Weibliche Philanthropie in Geschichte und Gegenwart“ (8.-10.10., Tutzing)

Datum: 08.10.2010 bis 10.10.2010
Ort: Evang. Akademie Tutzing, Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing, Deutschland
Philanthropie, verstanden als Bestreben, durch Geld, Kompetenz und Empathie menschlichen oder gesellschaftlichen Missständen zu begegnen, ist heute ebenso aktuell wie in der Vergangenheit und darüber hinaus von hoher gesellschaftspolitischer wie auch volkswirtschaftlicher Bedeutung.
Gerade im Zeichen des Sozialstaatsabbaus ist zivilgesellschaftliches Engagement über Stiftungen, Spenden und Ehrenämter unverzichtbar. An etwa 60 Prozent der Stiftungserrichtungen heute sind Frauen als Stifterinnen mindestens beteiligt; ein Viertel aller Stiftungen werden von ihnen allein gegründet.

An die Geschichte der Philanthropie stellen wir Fragen aus der Genderperspektive: Haben sich Frauen, sofern sie stifterisch aktiv wurden, vorwiegend im Sozialbereich betätigt, wohingegen Wissenschafts- und Technikstiftungen oder auch die Errichtung von Museen und Kunstgalerien eine Domäne der Männer waren? Und weiter: Gedachten Frauen bei Stiftungen ihrer verstorbenen Männer, während diese nur auf die Überlieferung ihres eigenen Namens Wert legten? Auch bei Zuwendungen im nicht-materiellen Sinne, bei der Gabe von Fürsorge und Nächstenliebe, wirkten Frauen in vielfältiger und herausragender Weise, und sozial-karitative oder erzieherische Handlungsfelder wurden ihnen gleichsam „wesensmäßig“ zugeschrieben. War und ist weibliche Philanthropie hier auf „Helfen, heilen, trösten“ beschränkt? Inwieweit konnten weibliche Handlungsräume dennoch emanzipatorische Resultate erzielen, ja überhaupt erst öffentliches Handeln von Frauen ermöglichen?
HistorikerInnen, StiftungsexpertInnen und Stifterinnen präsentieren und diskutieren die philanthropischen Aktivitäten von Frauen. Sie spüren den – spezifisch (?) – weiblichen Motiven, Zwecken und Adressaten, Organisations- und Anlageformen sowie der Wirkungsmacht ihrer Aktivitäten nach.
Ausführliches Programm unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=14648

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