Studienfahrt Ravensbrück und Uckermark (D) mit Schwerpunkten Geschlecht und Erinnerungspolitik, 06/2011, ab Wien

Arbeitsgruppe Genderwerkstatt im Verein Gedenkdienst, Österreichische Hochschüler_innenschaft, ÖH FH Campus Wien
Zeitraum der Studienfahrt: 1. bis 5. Juni 2011
nach: Ravensbrück und Berlin
Anmeldefrist: 17. April 2011
Anmeldung hier: http://www.stuve-wien.at/?p=1299
Organisatorisches & Anmeldung: Die Studienfahrt findet von 1. bis 5. Juni statt, am 26. Mai wird es ein Vorbereitungstreffen zum inhaltlichen Einstieg und zur Klärung organisatorischer Fragen geben. Für die Anmeldung benötigen wir deine Telefonnummer, Matrikelnummer und die Hochschule, an der du inskribiert bist. Außerdem bitten wir, der Bewerbung ein kurzes Motivationsschreiben (ca. 10 Sätze) beizulegen, in der du kurz schilderst, warum du gerne mitfahren würdest, was du vielleicht zu dem Thema schon gemacht hast, was dich besonders interessiert u.ä. Der Teilnehmer_innen-Beitrag wird 70 Euro betragen; deine Anmeldung ist erst nach Bezahlung des Beitrages fix.
Das Konzentrationslager Ravensbrück wurde 1939 als größtes Frauenlager auf deutschem Gebiet erbaut und zwei Jahre später durch ein kleineres Männerlager ergänzt. Zusätzlich errichteten die Nationalsozialist_innen wenige Kilometer entfernt das „Jugendschutzlager“ Uckermark für junge Frauen und Mädchen, die zum Großteil als „kriminell, asozial oder sexuell verwahrlost“ eingestuft wurden. Die Arbeitskraft der Häftlinge wurde in einem breiten Netz von Außenlagern sowie in den von Siemens & Halske am KZ-Gelände selbst erbauten Werkhallen ausgebeutet. Bis zum Ende des Krieges waren hier 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 Jugendliche aus 40 Nationen interniert und den Schikanen der Aufseher_innen sowie der SS, die direkt vor dem Konzentrationslager in eigens erbauten Häusern untergebracht waren, ausgesetzt.
Auf einem Teil des Areals des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück wurde 1959 eine von drei „Nationalen Mahn- und Gedenkstätten“ in der DDR eingerichtet. Der Rest des Gebiets wurde von der Sowjetarmee bzw. den GUS-Streitkräften bis 1994 für andere Zwecke genutzt.
In den baulichen Überresten des Konzentrationslagers wurden nach und nach zahlreiche Ausstellungen installiert. Die 2004 eröffnete Informationsschau zum weiblichen SS-Personal sowie die Ausstellung im sogenannten „Führerhaus“ sind hier besonders, da eine Auseinandersetzung mit Täter_innenschaft so in keiner anderen Gedenkstätte zu finden ist.
Im Gegensatz dazu steht das ehemalige „Jugendschutzlager“ Uckermark, das im Vergleich zur institutionalisierten Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück bis heute nur kaum erschlossen ist. Seit den 90er Jahren bemüht sich hier die „Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.“ um Gelder zur Erforschung und Aufbereitung des Ortes. Zusätzlich wurden am Gelände von jährlich stattfindenden autonomen FrauenLesbenTrans – Baucamps Informationstafeln und Installationen
angebracht sowie Fundamente freigelegt.
Eine Verknüpfung mit Erinnerungsorten in Berlin erweitert den Fokus und bildet gerade im Vergleich zur österreichischen Geschichtsaufarbeitung eine spannende Grundlage für Diskussionen und den Abschluss unserer Studienfahrt.
Weitere Infos unter http://www.maedchen-kz-uckermark.de/ und http://www.ravensbrueck.de/.

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