Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (IGLR): Rural History Forum 81 (Web)
Zeit: 01.06.2022, 14.00-15.30 Uhr
Ort: virtueller Raum, via St. Pölten
Jugoslawische ArbeitsmigrantInnen, die ab 1966 nach Österreich angeworben wurden, bedienten sich verschiedenster transregionaler Praktiken. Sie blieben in Kontakt mit ihren Herkunftsorten und schufen neue Verbindungen zwischen der SFRJ und Österreich, indem sie etwa in jugoslawische Unternehmen und Immobilien investierten, regelmäßig mit Familienmitgliedern und FreundInnen kommunizierten und diese besuchten, weitere Arbeitskräfte für ihre ArbeitgeberInnen rekrutierten und jugoslawische Klubs und Vereine, sowie Geschäfte und Restaurants in Österreich gründeten.
Der Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren – der mit Massengewalt, Vertreibung, Flucht und Enteignung einherging – wirkte sich auch auf (post-)jugoslawische MigrantInnen und ihre Gemeinschaften in Österreich aus. Diesen Auswirkungen der Kriege auf transregionale, migrantische Alltagspraktiken in Wien geht Julia Anna Schranz in ihrem Dissertationsprojekt unter anderen auf Basis lebensgeschichtlicher Interviews nach. In Form eines Werkstattberichtes soll die Frage thematisiert werden, wie sich diese (sich verändernden) Praktiken anhand lebensgeschichtlicher Interviews rekonstruieren lassen und welche Herausforderungen dabei auftreten.
Julia Anna Schranz ist Historikerin und Universitätsassistentin (prae-doc) am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien der Universität Wien. Als Fellow der Doctoral School of Historical and Cultural Studies engagiert sie sich im Forschungsschwerpunkt Wirtschaftliche und gesellschaftliche Räume (Web).
Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Anmeldung per E-Mail an brigitte.semanek@ruralhistory.at
Quelle: Facebook