Konferenz: Geschlecht und Geschichte in populären Medien, 12/2011, Freiburg im Breisgau

DFG Forschergruppe 875 „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart“

Zeit: 01.-03.12.2011
Ort: Freiburg im Breisgau, Haus zur Lieben Hand
Anmeldefrist: 21.11.2011
Konferenzwebsite
Die Tagung der interdisziplinären DFG-Forschergruppe 875 „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart“ beschäftigt sich mit der Frage, wie Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in populären Präsentationen von Geschichte konstruiert werden – im thematisch-zeitlichen Feld von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart und in den unterschiedlichsten Medien (Print, bildliche und performative Darstellungen, audiovisuelle und interaktive Medien).
Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum:
– Welchen Stellenwert haben Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte in populären Medien?
– Sind populäre Medien, Formate und Publika offener für Fragen der Frauen- und Geschlechtergeschichte als akademische Präsentationsformen und Kontexte? Gibt es eine Interaktion zwischen akademischer und populärer historischer Wissensproduktion in diesem Themenfeld?
– Wie wirken die unterschiedlichen Medien, Formate sowie Produktions- und Reproduktionskontexte auf das Dargestellte und die Konstruktion von Geschlecht zurück?
– Wie wirken unterschiedliche kulturelle, politische, ökonomische, religiöse und regionale Kontexte (Ost-West, Nord-Süd, Globalisierung etc.) auf die in populären Medien konstruierten Geschichtsbilder der Geschlechterrollen und -verhältnisse zurück?
– Welche historischen Entwicklungslinien und Traditionen gibt es in den populären Darstellungen von Frauen- und Geschlechtergeschichte?
– Wie verhalten sich die in den populären Medien hergestellten und transportierten Geschichtsbilder zu den jeweiligen Gesellschaftsentwicklungen?
– Was können wir über die Rezeption dieser populären Geschichtsdarstellungen in Erfahrung bringen und welche Rolle spielen sie in der Herstellung von Geschlecht(sindentität) und beim doing gender?
Diesen Fragen soll aus der Perspektive und Themenstellung unterschiedlicher kultur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen (Geschichtswissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaften, Gender Studies, Ethnologie, Sozialwissenschaften etc.) nachgegangen werden.
PROGRAMM
Donnerstag, 1. Dezember
14.00  Falko Schnicke (Berlin): Körper der Geschichte. Vergeschlechtlichung und Sexualisierung geschichtswissenschaftlichen Arbeitens im 19. Jahrhundert
14.45  Martin Nissen (Heidelberg): Abgrenzung und Selbstlegitimation. Frauen als Autorinnen populärer Geschichtsliteratur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
15.30   Kaffeepause
16.00  Sabina Lucia Müller (Berlin): Romanze als Genre und Modus. Geschlechts- und Geschichtskonstruktionen englischer Tudor-Königinnen
16.45  Doris Lechner/Nina Reusch (Freiburg): Klio in neuen Kleidern. Geschichte in einem gegenderten Genre
17.30  Kaffeepause
17.45  Sylvia Schraut (München): Charlotte Corday und Karl Ludwig Sand – Populäre Repräsentation von Geschlecht und politischer Gewalt im 19. Jahrhundert
18.30  Weihnachtsmarkt und Abendessen
Freitag, 2. Dezember
9.00  Gintare Malinauskaite (Berlin): Gendered Memories: The Representation of Jewish Masculinity and Femininity in the Lithuanian Holocaust Cinema
9.45  Leonie Treber (Essen): Erbauerin des Sozialismus und Grundsteinlegerin des Wirtschaftswunders. Die Konstruktion diametraler „Trümmerfrauen“-Bil-der in den populären Medien von BRD und DDR
10.30  Kaffeepause
11.00  Andre Dechert (Münster): Von der zeitgenössischen Fiktion zur Dokumentation historischer Realität: Gender in US-amerikanischen Sitcoms der späten 1950er Jahre
11.45  Renée Winter (London): Wiederholung, Fortschritt und Dekonstruktion. Repräsentationen von Geschlechterverhältnissen der 1960er Jahre in „Mad Men“
12.30  Mittagessen
14.00  Regine Nohejl (Freiburg): Napoleon als Anstoß zum Nachdenken über das „Geschlecht der Nation“. Spuren traditioneller kulturhistorischer Gendersymbolik in aktuellen populären Geschichtsdiskursen in Russland
14.45  Jule Nowoitnick (Heidelberg): Zur Re-Evaluierung etablierter Geschlechterrollen und Geschichtsbilder in populären historischen Romanen. Chinggis Khaan aus weiblicher Perspektive
15.30  Kaffeepause
16.00  Veronika Ederer (Windisch): Zwischen Squaw und Prinzessin – Das historische Bild der indianischen Frau in der Kulturvermittlung
16.45  Jasmin Meier/Anabelle Thurn (Freiburg): Römische Hausfrauen und Geschäftsmänner? Geschlecht in deutschen und türkischen Schulbuchdarstellungen der antiken Welt
17.30  Kaffeepause
17.45  Tom Stern (Essen)/Thomas Tode (Hamburg): Sex vor 100.000 Jahren in TV- und Spielfilmen. Zur filmischen Darstellung von Keulenschwingern, Frauenraub und Rollenverhalten in der Steinzeit
19.15  Abendessen
Samstag, 3. Dezember
9.00  Michaela Fenske (Göttingen): Doing Gender in populären Geschichtserzählungen
9.45  Imke von Helden (Freiburg): Wikinger sucht Walküre – Die Darstellung der Wikingerzeit im Heavy Metal
10.30  Kaffeepause
11.00  Stefanie von Schnurbein (Berlin): Geschlecht und Sexualität im neugermanischen Heidentum
11.45  Sylvia Kesper-Biermann (Paderborn): Gender im Geschichtscomic
Kontakt: Natalia Mikhailova, Slavisches Seminar der Universität Freiburg, Werthmannstraße 14, 79098 Freiburg, Deutschland
Tel: 0761/203-8322; natalia.a.mikhailova@gmail.com
<>

Schreibe einen Kommentar