Veranstaltung des Institut für Wissenschaft und Kunst (Web), Koordination: Edith Stumpf-Fischer und Ilse Korotin
Zeit: Dienstag, 17. April 2012, 9.00-19.00 Uhr
Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst IWK, Berggasse 17, 1090 Wien
In diesem Workshop wird der lange und hindernisreiche Weg zur beruflichen Gleichstellung von Frauen in Österreich am Beispiel der Berufsgruppe der Bibliothekarinnen thematisiert. Diese Berufsgruppe ist dafür besonders geeignet, weil dieser Tätigkeitsbereich ein breit gefächertes Spektrum umfasst: Dieses reicht von öffentlichen Bibliotheken mit kommunaler und kirchlicher Trägerschaft, den Bibliotheken der Gewerkschaften und Arbeiterkammern über Schulbibliotheken bis zu den wissenschaftlichen Bibliotheken. Dementsprechend vielfältig sind die beruflichen Anforderungen und die Voraussetzungen hinsichtlich der Ausbildung.
Daraus ergeben sich wiederum zahlreiche Themenkreise, die für die gesellschaftliche, rechtliche und ökonomische Gleichstellung von großer Relevanz sind, wie zum Beispiel die Probleme des Hochschulzuganges, der Zulassung zu akademischen und zu Leitungsposten sowie zu wissenschaftlicher Tätigkeit, die Verdrängung in ehrenamtliche Positionen oder auch die Vertreibung aus politischen Gründen. Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren ForscherInnen und BibliotheksexpertInnen über historische Entwicklungen und geben Einblick in bibliotheksrelevante Fragestellungen.
Das genaue Workshopprogramm wird demnächst auf der Homepage des IWK bekanntgegeben.
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Programm
9.00 – 9.30 Begrüßung und Einleitung
9.30 – 10.00 Ingrid Roitner: Das Amt der Bibliothekarin in Frauenklöstern: Eine Spurensuche von den Anfängen bis zu den Klosteraufhebungen unter Joseph II. im Gebiet des heutigen Österreich
10.00 – 10.30 Christine Kanzler: Das „Adressbuch der Bibliotheken der Oesterreich-ungarischen Monarchie“ als Quelle
10.30 – 11.00 Pause
11.00 – 11.30 Christina Köstner-Pemsel: Bibliothekarinnen in Wissenschaftlichen Bibliotheken
11.30 – 12.00 Sandra Mann: Bibliothekarinnen an der Universitätsbibliothek Wien
12.00 – 13.00 Mittagspause
13.00 – 13.30 Susanne Blumesberger: Bibliotheken für junge Leserinnen und Leser. Ein Einblick in eine facettenreiche Geschichte
13.30 – 14.00 Sabine Lichtenberger / Barbara Kintaert: Bibliothekarinnen in Bibliotheken von ArbeitnehmerInneninteressenvertretungen
14.00 – 14.30 Monika Löscher: Zur Geschichte der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums bis 1945
14.30 – 15.00 Pause
15.00 – 15.30 Veronika Pfolz: Die Administrative Bibliothek des Bundes
15.30 – 16.00 Barbara Unterberger: Frauen in Bewegung. Untersuchungen zur Berufssituation von Bibliothekarinnen in der VÖB
16.00 – 17.00
Aufstiegschancen für Frauen im wissenschaftlichen Bibliothekswesen ? ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre auf Grund persönlicher Erfahrungen
Podiumsgespräch mit:
Ilse Dosoudil (UB Wien), Sigrid Reinitzer (UB Graz), Gertraud Wehrmann (UB WU Wien)
Moderation: Edith Stumpf-Fischer
Biografien der Referentinnen:
Susanne Blumesberger, Mag.a Dr.in phil., Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Germanistik an der Universität Wien. Seit 1999 Mitarbeiterin des Projekts „biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen“ am Institut für Wissenschaft und Kunst. Seit 2007 Customermanagement für Phaidra, das digitale Langzeitarchivierungssystem der Universität Wien. Mitglied der Open Access-Arbeitsgruppe der Universitätsbibliothek Wien.
Ilse Dosoudil, Dr.in iur., Dienstantritt an der Universitätsbibliothek Wien, Dienstprüfung für die Verwendungsgruppe B – Bibliotheks-, Dokumentations- u. Informationsdienst, Studium der Rechtswissenschaften, Dienstprüfung für die Verwendungsgruppe A, Leitung der Hauptabteilung Bestandsaufbau (UB Wien), Leitung der Hauptabteilung Dezentraler Bereich und Vizedirektorin (UB Wien), Bibliotheksdirektorin der UB Wien. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheksdirektoren/innen, Vortragende, Prüferin u. Vorsitzende der Prüfungskommission der Grundausbildung Bibliotheks-, Dokumentations- u. Informationsdienst für die Verwendungsgruppen A u. B.
Christine Kanzler, Dr.in phil., Studium der Theaterwissenschaft, Erwachsenenbildnerin. Forschungsschwerpunkte: Exilforschung, Biografieforschung. Zurzeit Mitarbeiterin am Institut Österreichisches biographisches Lexikon und biographische Dokumentation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Projekts „biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen“ am Institut für Wissenschaft und Kunst.
Barbara Kintaert, Mag.a phil., Studium der Anglistik, Germanistik und Sprachwissenschaften. Seit 1986 Dokumentarin an der AK-Wien. frida-Mitglied. Forschungen zu den Schicksalen von Holocaust-Opfern. Publ. u.a.: Vertrieben und vergessen? Bibliothekarinnen in der Kinderfreunde- und Arbeiterbewegung. In: Korotin, Ilse (Hg.): Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht. Verfolgt, verdrängt, vergessen? Wien 2007.
Ilse Korotin, Dr.in phil., Studium der Philosophie und Soziologie an der Universität Wien. Leiterin der Dokumentationsstelle Frauenforschung sowie des multimodularen Forschungs- und Dokumentationsprojekts biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen. Obfrau des Vereins frida. Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich.
Christina Köstner-Pemsel, Mag.a Dr.in phil., Studium der Germanistik und Romanistik in Wien und Turin. Diplomarbeit über die Geschichte des kommunistischen Globus Verlags. Tätigkeit im Buchhandel und in Verlagen. 2003-2005 FWF-Projekt zur Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek in der NS-Zeit (Dissertation). Kuratorin der Ausstellung „Geraubte Bücher. Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer NS-Vergangenheit“ (gem. mit Margot Werner). Bibliothekarin und Provenienzforscherin an der Universitätsbibliothek Wien. Zuletzt erschienen: Bibliotheken in der NS-Zeit. Wien 2008 (gem. mit St. Alker und M. Stumpf), Österreichisches Exil in Italien 1938-1945. Wien 2009 (gem. mit Klaus Voigt) und NS-Provenienzforschung an Österreichischen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit. Graz/Feldkirch 2011 (gem. mit B. Bauer und M. Stumpf).
Sabine Lichtenberger, Mag.a phil., Studium der Geschichte und Volkskunde an der Universität Wien. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gewerkschafts- und AK-Geschichte, AK Wien. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Gewerkschaftsgeschichte, Widerstand und Verfolgung, Biografieforschung.
Monika Löscher, Mag.a Dr.in phil., Studium der Geschichte und Romanistik. Referentin beim Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus. 2007/08 Mitarbeiterin am Projekt Provenienzforschung an der UB Wien / Dezentraler Bereich. Seit 2009 Provenienzforscherin am Kunsthistorischen Museum.
Sandra Mann, Mag.a phil., Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seit 2004 Fachreferentin für Ethnologie, Gender Studies und Geografie an der UB Wien. Seit 2011 Leitung des Teams Infodienst und Führungen an der Hauptbibliothek. Derzeit karenziert.
Veronika Pfolz, Mag.a Dr.in phil., Studium der Kunstgeschichte, Dissertation 2001 über die Künstlerinnen Sascha Kronburg und Margarete Berger-Hamerschlag, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich. Publikationen u. a. zu Künstlerinnen und Künstlern der Zwischenkriegszeit und im Exil sowie zu Fragen der Gebrauchsgraphik.
Sigrid Reinitzer, Dr.in phil., Studium an der Karl-Franzens-Universität Graz, Promotion 1968. Chemotechnik Abschluss 1972. Bibliotheksprüfungen für den gehobenen und höheren Dienst 1972 und 1974. 36 Jahre Bibliothekarin von 1971 bis Ende 2006 an der Karl-Franzens-Universität Graz, davon 15 Jahre Bibliotheksdirektorin und 3 Jahre strategisches Management für Bibliotheken, Archive und Museen. 4 Jahre Präsidentin und 2 Jahre erste Stellvertreterin des Präsidenten der VÖB. 2004-2010 stellvertretende Vorsitzende der UNESCO-IFAP (Information For All Programme) und Mitglied der Arbeitsgruppe Memory of the World der UNESCO, Österreich. Freie Mitarbeiterin am AIT (Angewandte Informationstechnik) und am Steinbeis-Transferzentrum, Informationsmanagement und Kulturerbe-Informatik Graz, im Rahmen von EU-Programmen für Bibliotheken, Archive und Museen im lokalen Bereich, wie z.B. EDLocal zur Vorbereitung auf Daten-Integration in die europäische Datenbank Europeana. Mitarbeit bei Tagungen und Seminaren. Kooperationen mit UB-Maribor und Informationszentrum IZUM, Maribor seit 1975 bis heute.
Ingrid Roitner, Mag.a Dr.in phil., Studium der Geschichte und Evang. Theologie; seit 2002 Mitarbeiterin von biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen (Schwerpunkt: Frauenbiografien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit); seit 2005 Erfassung der Bestände von Archiv und Bibliothek, Assistenzprofessorin i. R. am Institut für Anglistik der Universität Wien (Schwerpunkt: Länder und Fächer übergreifende englische Kultur- und Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts); Derzeit Bearbeiterin des biografiA-Modulprojekts „Die Frauen und Töchter der Babenberger“.
Edith Stumpf-Fischer, Dr.in phil., Studium der Klassischen Philologie und Archäologie; Ausbildung und Tätigkeit als wissenschaftliche Bibliothekarin, später Leitung der Abteilung für wissenschaftliches Bibliotheks-, Dokumentations- und Informationswesen des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und Leitung der dortigen Arbeitsgruppe für die Gleichstellung der Frauen im Bundesdienst; Publikationen (bis zur Eheschließung 1992 unter dem Namen Edith Fischer) zu Themen des wissenschaftlichen Informationswesens sowie zu frauengeschichtlichen Themen.
Barbara Unterberger, Dr.in phil. Nach dem Studium der Klassischen Archäologie und Alten Geschichte Bibliothekarin an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, in versch. Funktionen und unterschiedlichen Arbeitsbereichen (Ausleihe / Informationsvermittlung / Formalerschließung). Ausbildung zur akademischen Informationsexpertin im Rahmen des „Universitätslehrgangs Library and Information Studies“ an der Universität Innsbruck sowie Absolvierung des Fortbildungsprogramms „Bibliotheksmanagement für Führungskräfte“ an der FU Berlin. Seit 2008 Leiterin der altertumswissenschaftlichen Fachbibliothek Atrium an der ULB Tirol.
Gertraud Wehrmann, Mag.a, Dkfm, Studium an der Hochschule für Welthandel und an der Schauspielschule des Konservatoriums. 1963 Anstellung an der Universitätsbibliothek Wien, 1968 Dienstprüfung für den höheren Bibliotheksdienst. Ab 1970 an der Bibliothek der Hochschule für Welthandel. 1975-1979 familienbedingte Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit (Geburt zweier Kinder). 1979 bis 1985 an der Österreichischen Nationalbibliothek. 1985-2000 Bibliotheksdirektorin an der Wirtschaftsuniversität Wien.