ERC The Healthy Self as Body Capital; Science Museum Dana Research Centre International Conference (Web)
Venue: The Dana Research Centre and Library, London
Time: 18.-20.03.2020
Medical television programmes, across their history, have had specific relationships to places and spaces:
On the one level, they have represented medical and health places: consulting rooms, hospitals, the home, community spaces, public health infrastructures and the rest. As television-producers have represented these places, there has been an interaction with the developing capabilities of television technologies and grammars. Moreover, producers have borrowed their imaginaries of medical and health places from other media (film, photographs, museum displays etc.) and integrated, adjusted and reformulated them into their work.
But medical television has also worked spatially in the political sense of being broadcast internationally, at the national level, and locally, interacting with differing regimes and polities. It may include regional and local broadcast as well as straddling public-private divides, including pay television, advertisement and audience measurement. At both levels, medical television has served to represent familiar and unfamiliar locations and medical modes back to patients and medical or health practitioners.
Following ‚Broadcasting health and disease‘ organised with Wellcome Collection in 2017 and ‚Tele(visualing) Health‘ organised with London School of Hygiene and Tropical Medicine in 2018, this third conference on medical television in the framework of the ERC funded BodyCapital project and in a joint venture with the Science Museum London intends to locate medical television more precisely – it intends to engage (medical) TV history with recent questions concerning the relevance of space within and beyond national borders.
With comparative approaches, or under consideration of (sometimes contradictory) local, national and global developments, the conference intends to address the following themes: Read more … (Web)
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Buchpräsentation: Bibliothekarinnen – in und aus Österreich, hg. von Ilse Korotin und Edith Stumpf-Fischer, 12.05.2020, Wien
frida. Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (Web)
Zeit: 12.5.2020, 19.00 Uhr
Ort: Hauptbücherei, Urban Loritz-Platz, Veranstaltungssaal, 3. OG
Am Beispiel der Berufsgruppe „Bibliothekarinnen“ lässt sich der lange und hindernisreiche Weg zur beruflichen Gleichstellung von Frauen in Österreich exemplarisch gut dokumentiert. Im Herbst 2019 ist ein Sammelband dazu erschienen. Die Ergebnisse sind aufgebaut auf einem mehrjährigen frida-Projekt von biografiA (Link).
Bibliotheksgeschichte stellte sich lange Zeit als eine Geschichte von Männern – meist Leitern großer Bibliotheken – dar. Dem Anteil der Frauen an der Entwicklung des Bibliothekswesens wurde kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Die Namen der Bibliothekarinnen – wie auch ihre Arbeit – gerieten in Vergessenheit. Erst gegen Ende des 19. Jhds. wurde damit begonnen, Frauen in Bibliotheken für wenig qualifizierte Tätigkeiten aufzunehmen. In den 1920er Jahren wurde schließlich der gehobene Fachdienst (MaturantInnen) eingerichtet und zu diesem Zeitpunkt finden sich auch die ersten Frauen auf akademischen Posten.
Mit dem vorliegenden Band soll die Geschichtsschreibung über Frauenarbeit in Bibliotheken ihren notwendigen Eingang in die allgemeine Bibliotheksgeschichtsforschung finden. Dieses Bestreben wurde nun mit der Epochen übergreifenden Untersuchung und detailreichen Dokumentation zahlreicher Bibliotheksbereiche und bibliotheksrelevanter Entwicklungen in Geschichte und Gegenwart gewährleistet. Es können nun Rückschlüsse auf historische und gegenwärtige Aspekte der Frauenbeschäftigung sowie frauengeschichtliche Schlussfolgerungen im Allgemeinen gezogen, zudem auch weitere Forschungsfragen entwickelt und bearbeitet werden.
Ilse Korotin & Edith Stumpf-Fischer (Hg.): Bibliothekarinnen in und aus Österreich. Der Weg zur beruflichen Gleichstellung [biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung, hg. v. Ilse Korotin; 25] Wien, Praesens Verlag 2019 (Link).
Rezension von Lorenz Mikoletzky in den Mitteilungen der VÖB 73 (2020) Nr. 1 (Link).
Buchpräsentation: Adelheid Popp: Jugend einer Arbeiterin. Kommentierten Neuauflage, 17.03.2020, Wien
Arbeiter/innenkammer Wien (Web)
Zeit: 17.03.2020, 18:00-19:30 Uhr
Ort: AK Wien Beratungszentrum, Prinz-Eugen-Str. 20-22, 1040 Wien, Bibliothek, Lesesaal
Anmeldung bis 10.03.2020
„Jugend einer Arbeiterin“ von Adelheid Popp schildert eindrücklich die ausbeuterischen Lebensverhältnisse von Arbeiterinnen Ende des 19. Jhds. In der kürzlich erschienenen Neuauflage wird dieses Schlüsselwerk der sozialdemokratischen Frauenbewegung von Katharina Prager historisch eingebettet und von Sibylle Hamann in seiner Aktualität beleuchtet.
In einer Diskussionsrunde im Anschluss an die Präsentation der Neuauflage durch die beiden Autorinnen werden die historischen und aktuellen Bezüge des Werkes vertiefend diskutiert.
Was machte die Erzählung von Adelheid Popps eigenem Leben als Kind einer bitterarmen bildungsfernen Wiener Zuwandererfamilie seit dem Erscheinen so erfolgreich? Hat dieses Buch dazu beigetragen, Verbesserungen der Arbeits- und Lebensverhältnisse von Arbeiterinnen auf den Weg zu bringen? Fragen, auf die Gabriella Hauch (Professorin am Institut für Geschichte an der Univ. Wien) in ihren Diskussionsbeiträgen eingehen wird.
Carina Altreiter (Soziologin an der WU Wien), die sich in ihrer jüngsten Publikation „Woher man kommt, wohin man geht“ mit der Klassenherkunft junger IndustriearbeiterInnen beschäftigt, schlägt den Bogen zur Situation junger Industriearbeiterinnen heute. Auch ihre Arbeits- und Lebensverhältnisse erlangen – nicht viel anders als damals – kaum öffentliche Aufmerksamkeit. Warum ist das so? Wie unterscheidet sich das Leben heutiger Industriearbeiterinnen vom Leben damals – und was ist möglicherweise nicht so anders als damals?
Programm
- 18.00 Uhr: Begrüßung: Ingrid Moritz, Abteilung Frauen/Familie und Florian Wenninger, Institut zur Erforschung der Geschichte der Gewerkschaften und Arbeiterkammern, AK Wien
- 18.15 Uhr: Zur Neuauflage des Werkes: Sibylle Hamann und Katharina Prager
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Vortrag: Jessica Richter: Was tun mit der Landarbeit? Organisation des Arbeitsmarkts in Österreich (1918-1938), 27.05.2020, Wien
Vortrag der Reihe Geschichte am Mittwoch – in Kooperation mit fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web) und dem Institut für Geschichte des Ländlichen Raumes (IGLR) (Web)
Zeit: 27.05.2020, 18.30 Uhr
Ort: Universität Wien, Hörsaal 30, 1. Stock, Universitätsring 1, 1010 Wien
- Moderation: Brigitte Semanek (IGLR/fernetzt)
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, in Österreich v.a. in der Zwischenkriegszeit, wurde Arbeit und die ‚Lenkung‘ des Arbeitsmarkts immer mehr zur Aufgabe des Staates.
Der Aufbau sozialstaatlicher Sicherungen, neue arbeitsrechtliche Regelungen und die Etablierung einer staatlichen Arbeitsmarktverwaltung trugen dazu bei, gelernte, kontinuierliche und formalisierte Erwerbsarbeit als Referenz für andere Tätigkeiten zum Lebensunterhalt durchzusetzen. Mit der Verknüpfung von Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik wurden StaatsbürgerInnen gegenüber Nicht-StaatsbürgerInnen privilegiert – und das Ziel einer ‚Nationalisierung‘ des Arbeitsmarkts unterstützt.
Wie aber die abhängige Landarbeit von DienstbotInnen, TagelöhnerInnen, Saison- oder WanderarbeiterInnen etc. zu organisieren sei, war sogar zwischen Behörden hoch umstritten. Zudem passte Landarbeit in vielerlei Hinsicht kaum in dominante Vorstellungen und Praktiken von Arbeit: Sie war abhängig von lokalen und natürlichen Gegebenheiten, basierte vielfach auf grenzüberschreitenden Arbeitswanderungen und fügte sich wenig in amtliche Berufskategorien.
Im Vortrag werden erste Gedanken und Fundstücke aus dem im September 2019 gestarteten FWF-Projekt präsentiert. Er skizziert Konfliktlinien zwischen der staatlichen Arbeitsmarktverwaltung und anderen Behörden und diskutiert die Widerstände gegen Maßnahmen, den nationalen Arbeitsmarkt staatlich zu organisieren.
Jessica Richter studierte Sozialwissenschaften sowie European Regional Development und promovierte im Fach Geschichte zum häuslichen Dienst in Österreich (Ende des 19. Jhds. bis 1938). Sie leitet das FWF-Projekt „Landarbeit organisieren“ am IGLR und ist Vorstandsmitglied von fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte.
Veranstaltungsreihe: Das Exil von Frauen – historische Perspektive und Gegenwart, März bis Juni 2020, Wien
FrauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und biografiA. Dokumentationsstelle Frauenforschung (IWK) (Web)
Ort: IWK, Bergg. 17, 1090 Wien
Termine: 01.10.2019-21.01.2020
Gibt es vergleichbare Aspekte zwischen dem Exil von Frauen in der Zeit von 1933 bis 1945 und dem Asyl von Frauen heute? Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede? Ist der Beitrag zur Erinnerung an die Verfolgung konstitutiv für die Haltung gegenüber heutigen Fluchtbewegungen? Und führt die eigene Flüchtlingserfahrung – sei es zur Zeit der Shoa oder in den Jahren nach 1945 – zu praktizierter Solidarität mit den heute Verfolgten?
Neuere Tendenzen in der Exilforschung zeigen einen Paradigmenwechsel: Die vorrangige Befassung mit dem historischen Exil während der Ära des NS bzw. des Austrofaschismus wurde erweitert um den Fokus auf gegenwärtige Flucht- und Migrationsbewegungen.
Die FrauenAG der öge beschäftigt sich mit diesen Fragen nach geschichtlichen Kontinuitäten.
Dazu finden zwischen März und Juni 2020 insgesamt 8 Vorträge statt. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich im Programm des IWK (PDF) ab Seite 4.
Programm
- 20.03.2020, 18.30 Uhr, IWK: Buchpräsentation: Wulfhard Stahl (Hg.): Wanda von Sacher-Masoch: Meine Lebensbeichte. Memoiren (biografiA. Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung, Band 24, Link) Wien 2020
- 31.03.2020, 18.30 Uhr, IWK: Vortrag: Larisa Schippe: Übersetzerinnen im Exil. Drei Fallbeispiele und eine translationswissenschaftliche Einbindung
- 28.04.2020, 18.30 Uhr, IWK: Vortrag: Martina Steer: „Von Feminismus war damals keine Rede“. Jüdische Frauen in Deutschland und Österreich in der Nachkriegszeit
- 05.05.2020, IWK: Festveranstaltung: Susanne Bock ist 100. Detailliertes Programm folgt
Tagung: Offiziere, Unternehmer, Karrieremigranten und Diplomaten: Militärunternehmer in der Frühen Neuzeit, 18.-20.06.2020, Bern
Projektgruppe des SNF-Projekts „Militärunternehmertum und Verflechtung“, Historisches Institut der Universität Bern; André Holenstein und Philippe Rogger (Web)
Ort: Universität Bern
Zeit: 18.-20.06.2020
Die Erforschung des frühneuzeitlichen Militärunternehmertums ist vergleichsweise jung. Den Markstein für eine historische Phänomenologie setzte Fritz Redlich in den 1960er-Jahren mit seiner unternehmensgeschichtlichen Studie zum „German Military Enterpriser“.
Vor wenigen Jahren wurde die Diskussion um die definitorischen Merkmale des Militärunternehmers neu entfacht. Die Debatten um den „fiscal-military state“ bzw. den „contractor state“ im 18. Jhd. lenkten den Blick weg vom „Unternehmer in Uniform“. Unter dem Label des Militärunternehmers wurden nunmehr alle Akteure erfasst, welche die Heere mit Waren, Dienstleistungen und Kapital versorgten. Weitere Impulse gingen sodann von verschiedenen Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft aus.
Aktuelle Fragestellungen etwa nach der sozialen Mobilität oder nach der grenzüberschreitenden Verflechtung der Militärunternehmer stehen in einem engen Zusammenhang mit der Hinwendung der „neuen“ Militärgeschichte zur Sozialgeschichte oder den methodischen Reflexionen der „neuen“ Diplomatiegeschichte. Seit einiger Zeit sieht sich die Engführung des Militär- und Kriegswesens als Herrschaftshandeln und exklusive Männerdomäne insbesondere von der Migrations- oder Geschlechtergeschichte herausgefordert.
Dieser pluridisziplinäre Zugang zur Thematik sowie die länderspezifischen Unterschiede hinsichtlich Ausformung und Entwicklung des Militärunternehmertums im Europa der Frühen Neuzeit laden dazu ein, neuste Forschungsresultate in einem Länder und Verfassungsstrukturen übergreifenden, diachronen Vergleich zusammenzuführen und Perspektiven für die künftige Forschung aufzuzeigen. Weiterlesen und Quelle … (Web)
Workshop: Visuelle Repräsentationen von Weiblichkeiten und Männlichkeiten: Der Balkan und Südkaukasus im digitalen Zeitalter, 12.-13.03.2020, Graz
Southeast European History and Anthropology at University of Graz; Karl Kaser & Dominik Gutmeyr (Web)
Zeit: 12.-13.03.2020
Ort: Karl Franzens Universität Graz
Nach Jahrzehnten turbulenter Transitionen von Geschlechterbeziehungen haben sich die Geschlechterrollen auf dem Balkan und im Südkaukasus heute im Vergleich zur Situation vor 20-30 Jahren stabilisiert. Nach einer Phase der „Retraditionalisierung“ ist nun eine Wende zugunsten ausgeglichenerer Geschlechterbeziehungen und einer erhöhten LGBT-Akzeptanz erkennbar. Nicht nur Geschlechterrollen und -beziehungen, sondern auch Femininitäten und Maskulinitäten werden dabei neu verhandelt.
Die Konstruktion idealer Femininitäten und Maskulinitäten ist etwa stark verknüpft mit deren idealen visuellen Repräsentationen in Fernsehen, Zeitschriften und allen möglichen Formen von Werbung, sowie mit kommerziellen Verwertungen, religiösen Moralvorstellungen oder globalen Trends. Haben diese Bilder die Macht einmal zu sozialer Realität zu werden? Andererseits – sind diese bereits zu sozialer Realität geworden?
Programm (als PDF)
Donnerstag, 12.03.2020
- 17:00 Uhr: Eröffnung: Martin Polaschek (Rector, Univ. of Graz); Irmtraud Fischer (Coordinator of the Cluster „Gender“, Research Network „Heterogeneity and Cohesion“, Univ. of Graz) und Michael Walter (Dean of the Faculty of Humanities, Univ. of Graz)
- 17:15-19:00 Uhr: Opening Lecture: Karl Kaser (Univ. of Graz, History): Visual Representations of Femininities and Masculinities – The Balkans and South Caucasus in the Digital Age
- Weiterlesen und Quelle … (Web)
Veranstaltungsreihe: Martin Luther und Katharina von Bora. Männer- und Frauenbilder aus fünf Jahrhunderten, 28.04-26.05.2020, München
Carlotta Israel und Camilla Schneider, LMU (Web)
Ort: Ludwig-Maximilian-Universität München
Zeit: 28.04.26.05.2020, jeweils um 18.15 Uhr
Martin Luther und Katharina von Bora wurden schon zu Lebzeiten zu beliebten Motiven besonders der Cranach-Schule. Doch die Bilder von ihnen sind nicht nur gegenständlich in den protestantischen Grundkanon aufgenommen. Aussprüche wie „Herr Käthe“ präg(t)en Ideale von Frauen. Ebenso dien(t)en Luthertypisierungen als Beschreibung von teilweise dezidiert protestantischer Männlichkeit.
Ein Blick in die Forschungsgeschichte zeigt, dass bisher die Frage nach der Deutung Martin Luthers in den verschiedenen Jahrhunderten im Zentrum stand. Die Frage, wie Katharina von Bora im Verlauf der Jahrhunderte erinnert und interpretiert wurde und wie sie das jeweilige Frauenbild der Zeit prägte, spielte bislang keine maßgebliche Rolle.
In dieser Werkstattreihe werden Martin Luther und Katharina von Bora gewissermaßen als protestantisches Erzelternpaar nebeneinander gestellt und in ihrem Kontext verortet. Welche Charakteristika prägten die bildlichen und sprachlichen Darstellung von Martin und Katharina? Erfolgten Entwicklungen der Bilder in Korrelationen zueinander oder lassen sich Ungleichgewichte erkennen? Wer fand sich über die Jahrhunderte in diesen Bildern wieder und arbeitete an Aktualisierungen und Fortschreibungen mit?
Die Referierenden stellen jeweils zunächst in etwa 45 Minuten ihre Forschungen vor, bevor sie diese in etwa 15 Minuten anhand von Quellen zur Diskussion stellen.
Programm
- 28.04.2020: 16. Jhd.: Anna-Katharina Höpflinger
- 05.05.2020: 17. Jhd.: Nicole Grochowina
- 12.05.2020: 18. Jhd.: Martin Keßler
- 19.05.2020: 19. Jhd.: Albrecht Geck
- 26.05.2020: 20. Jhd.: Katharina Kunter
Quelle: https://www.hsozkult.de/event
Workshop: Das queere Museum. Interventionen ins kollektive Gedächtnis, 12.-13.03.2020, Berlin
Ort: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin
Zeit: 12.-13.03.2020
Museen genießen hohe Glaubwürdigkeit: Ihnen wird das Potenzial zugeschrieben, Werte wie Vielfalt, Teilhabe und Offenheit in einer Gesellschaft zu stärken. Historisch allerdings treten Museen eher als Repräsentanten normativer Werte hervor. Sammlungen und Ausstellungen spiegeln in aller Regel patriarchale, binäre und heterosexuelle Geschlechterordnungen. Was aber ist mit Lebensweisen und Identitätskonstruktionen jenseits dieser ,heterosexuellen Matrix‘? Wenn Museen tendenziell heteronormative Bilder zeichnen, stellt sich die Frage nach Gegenentwürfen!
Im Workshop werden Möglichkeiten beleuchtet, queere Inhalte in Museen zu verankern. Die Teilnehmer/innen betrachten Wege einer Pluralisierung von Narrativen und diskutieren offene Fragen: Wie werden Geschichten lesbischer, schwuler, trans-, bi- und intersexueller Akteurinnen einbezogen, dokumentiert, erforscht, dargestellt und vermittelt? Wie lassen sich Bilder von hegemonialer Männlichkeit und Weiblichkeit in Sammlungen und Ausstellungen aufbrechen? Welche alternativen Wissensbestände gibt es und welche Grenzen zeigen sich? Welche Auseinandersetzungen ermöglicht ein intersektionaler Fokus und wie verändert sich mit ihm die Beziehung zwischen Publikum und Museum?
In einem Wechsel von Theorie und Praxis werden das Feld queerer Museumsarbeit gesichtet und Qualitäten, Herausforderungen und Potenziale gendersensiblen Sammelns, Ausstellens und Vermittelns ausgelotet.
Programm (als PDF)
Referent/innen
- Yasmina Bellounar, Pädagogin und Kuratorin, Jugend Museum Schöneberg, Berlin (D)
- Andrea Günther, Wissenschaftliche Mitarbeiterin lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen, Staatliche Museen zu Berlin (D)
Führung: Isabella Wasner-Peter und Evelyne Luef: „100 Jahre Frauenwahlrecht. Ein Streifzug durch die Sammlungen der Wienbibliothek“ und Galerie „Wien. Stadt der Großen Töchter“, 06.03.2020, Wien
Wienbibliothek Rathaus (Web)
Zeit: Fr., 06.03.2020, ab 15:30 Uhr
Ort: Wienbibliothek Rathaus, Lichtenfelsg. 2, 1010 Wien
Bereits während der Revolution 1848 wurde das Wahlrecht für Männer und für Frauen gefordert. 1907 wurde schließlich das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Männer eingeführt. Es sollte jedoch bis zum Ende der Monarchie dauern, dass auch Frauen ihrem Stimmrecht nachgehen konnten und weitere hundert Jahre vergingen, bis eine Frau an der Spitze einer österreichischen Bundesregierung stand.
Anhand von ausgewählten Beständen der Wienbibliothek wird der lange Weg zur politischen Mitbestimmung von Frauen nachgezeichnet. Den Pionierinnen der Frauenrechtsbewegung ging es aber auch um Chancengleichheit im Beruf durch Mädchenbildung, um Selbstbestimmung und das Hinterfragen der festgeschriebenen Gesellschaftsnormen. Das belegen Briefe, Tagebucheinträge, Bücher und Zeitschriftenartikel. Es wird aber auch gezeigt, dass dieser Aufbruch zum Teil auf heftigen Widerstand gestoßen ist und von den Aktivistinnen enormes Engagement und Durchhaltevermögen verlangte.
15:30 Uhr: Führung mit Isabella Wasner-Peter
16:30 Uhr: Führung mit Evelyne Luef
17:30 Uhr: Führung mit Isabella Wasner-Peter
Gratiskarten (ab Veranstaltungsbeginn) und Treffpunkt: Festsaal, Infopoint des Frauenservice.
Galerie „Wien. Stadt der Großen Töchter“
Die Galerie „Wien. Stadt der Großen Töchter“ wird jedes Jahr rund um den Frauentag am 8. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses gezeigt (Web).
Porträtiert werden Bertha von Suttner, Gabriele Possanner von Ehrenthal, Adelheid Popp, Eugenie Schwarzwald, Stephanie Endres, Käthe Leichter, Trude Fleischmann, Margarete Schütte-Lihotzky, Marie Jahoda, Gerda Lerner, Irma Schwager, Ceija Stojka, Johanna Dohnal, Helga Pankratz, Ella Lingens, Olga Ehrenhaft, Marianne Beth, Karoline Perin-Gradenstein, Barbara Prammer und Ella Briggs.