Category Archives: Category_Online Publikationen

Klicktipp: MEMORIAL. Biografien von Gulag-Häftlingen (Portal)

Internationale Gesellschaft MEMORIAL (Web)

Die Website „MEMORIAL. Biografien von Gulag-Häftlingen“ wurde bereits 2006 von der Internationalen Gesellschaft MEMORIAL veröffentlicht. (Web)

Beschreibung: „Die Sowjetunion bildete im 20. Jhd. einen großflächigen Staatenverbund, ein mächtiges politisches Imperium, dessen wissenschaftliche und kulturelle Leistungen internationale Beachtung erhielten. Weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, dass die riesige Fläche der Sowjetunion von einem Netz aus Straflagern unterschiedlichster Funktion und Größe überzogen war. Von der Westgrenze der Ukraine bis nach Ostsibirien, vom nördlichen Eismeer bis an die Grenzen Chinas saßen Menschen verschiedener Herkunft und Nationalität in Lagern ein.

Die Gründe für ihre Inhaftierung waren sehr häufig politisch motiviert, teilweise geradezu absurd: antisowjetische Agitation, Spionageverdacht, „Liebedienerei“ vor dem Westen, Lobpreisung der amerikanischen Demokratie, Verwandtschaft mit einem Volksfeind usw. Unzählige Menschen wurden ebenso aufgrund ihrer Nationalität verurteilt, dies betraf auch Tausende von Deutsche.

Bereits 1918 errichteten die sowjetischen Machthaber die ersten Lager, deren Anzahl unter der Herrschaft Stalins rapide anwuchs. Erst in den Jahren 1987-1989 sind die letzten politischen Gefangenen aus Straflagern entlassen worden. Dieses Lagersystem wird auch als GULAG bezeichnet, ausgehend von der russischen Abkürzung für Glawnoe Uprawlenije LAGerei (dt.: Hauptverwaltung der Lager). Der Begriff GULAG bezeichnet einerseits den administrativen Verwaltungsapparat und wurde andererseits in der Literatur zum Sinnbild des Zwangsarbeitssystems in seiner Gesamtheit.“ Weiterlesen … (Web)

 

Klicktipp: 100 Jahre – 100 Töne: Online-Ausstellung mit Auszügen aus 100 lebensgeschichtlichen Interviews (Portal)

Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek 2020 (Web)

Die Österreichische Mediathek sammelt im Rahmen des Projekts „MenschenLeben“ seit 2009 lebensgeschichtliche Interviews. Bisher haben über 1.600 Personen ihre Erinnerungen berichtet. (Web)

Mit dem Portal „100 Jahre – 100 Töne“ wurde nun eine umfangreiche Online-Ausstellung erarbeitet. Darin geben Auszüge aus den autobiografischen Schilderungen einen ersten Eindruck von der Vielfalt der enormen Quellenressourcen dieser Sammlung. (Web)

Beschreibung: „Wie erinnern sich Zeitzeug/innen an die vergangenen 100 Jahre seit Ausrufung der Republik? Wie an die politischen, technischen, kulturellen Entwicklungen, Zäsuren und Veränderungen in dieser langen Zeitspanne? Und wie integrieren sie diese in ihre Lebensgeschichte? Im Projekt MenschenLeben berichteten seit 2009 bislang über 1.600 Männer und Frauen, Jugendliche, Erwachsene und Senioren in mehrstündigen Gesprächen über ihr Leben. Die Interviewten, zwischen 10 und 110 Jahre alt, erzählen von Kindheitserinnerungen, Natur- und Urlaubserlebnissen, Freizeitvergnügen und Hobbies sowie Erfolgen und Misserfolgen im Privatleben, Schule und Beruf. Sie beschreiben ihre Eltern und Familie und lassen uns an Schicksalsschlägen, Krankheiten, Tiefpunkten und Tod teilhaben. Diese Schilderungen verweben sich direkt oder indirekt mit den ‚großen‘ Entwicklungen Österreichs und der Welt, von den letzten Jahren der Monarchie über die Zwischenkriegszeit, von der Zeit des Nationalsozialismus und der alliierten Besatzung bis in die Gegenwart. Aus der Perspektive und mit den Worten jener, die all dies erlebt haben, bildet dieser Querschnitt durch die österreichische Gesellschaft in einzigartiger Weise Erlebnis-, Erfahrungs- und Erinnerungswelten des 20. und 21. Jhds. ab.

Das Gedächtnis ist anders strukturiert als ein Lexikon. Besonders Jahreszahlen spielen in der Erinnerung eine andere Rolle und häufig ist es gar nicht so leicht, den Geschichten mehr Interesse zu schenken, als den Jahreszahlen, die der Erzählung als Zahl erst das Fundament zu geben scheinen. Wir wissen, dass in Erinnerungen ein und dasselbe Ereignis viele Jahreszahlen haben kann. Von diesem Umstand wollten wir uns aber nicht verleiten lassen, Erzählungen zu verwerfen und das Erinnern an Jahreszahlen allzu eng zu sehen, während wir das Erzählte dennoch sehr ernst und beim Wort nehmen wollten. Das Verhältnis von Zahl und Er-zähltem ist Continue reading

Klicktipp: Aspasia: The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History (Open Access)

Aspasia: The International Yearbook of Central, Eastern, and Southeastern European Women’s and Gender History. Vol. 14 (Web)

The newest issue of Aspasia has published in open access is through the Knowledge Unlatched Select initiative (Web).

Aspasia is the international peer-reviewed annual of women’s and gender history of Central, Eastern, and Southeastern Europe (CESEE). It aims to transform European women’s and gender history by expanding comparative research on women and gender to all parts of Europe, creating a European history of women and gender that encompasses more than the traditional Western European perspective.

Introduction

  • Sharon A. Kowalsky: Editor’s Introduction (Web)
  • Janet Elise Johnson a. Mara Lazda: In Memoriam Ann Snitow (1943-2019) (Web) // Ioana Cîrstocea: Challenges and Pitfalls of Feminist Sisterhood in the Aftermath of the Cold War. In loving memory of Ann Snitow (1943-2019), founder of the Network of East-West Women (Web)
  • Biljana Dojcinovic a. Goran Petrovic: In Memoriam Marina Blagojevic Hughson (1958-2020) (Web)
  • Julie Hemment a. Valentina Uspenskaya: „The 1990s Wasn’t Just a Time of Bandits; We Feminists Were Also Making Mischief!“: Celebrating 20 Years of Feminist Enlightenment Projects in Tver‘ (Web)

Articles

  • Nicoleta Roman: Educating the Other: Foreign Governesses in Wallachia in the First Half of the 19th Century (Web)
  • Magdalena Kozcowska: „Did You Teach Us to Do Otherwise?“: Young Women in the Tsukunft Youth Movement in Interwar Poland and Their Role Models (Web)
  • Olena Haleta: Instead of a Novel: Sophia Yablonska’s Travelogues in the History of Modern Ukrainian Literature (Web)
  • Polona Sitar: Stiletto Socialism: Social Class, Dressing Up, and Women’s Self-Positioning in Socialist Slovenia (Web)
  • Agatha Schwartz a. Tatjana Takševa: Between Trauma and Resilience: A Transnational Reading of Women’s Life Writing about Wartime Rape in Germany and Bosnia and Herzegovina (Web)

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Klicktipp: „Pionierinnen. Wegweisende Frauen in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft“ (Europeana)

Europeana (Web)

Beschreibung: „In der Web-Ausstellung „Pionierinnen“ werden das Leben und die Arbeit von acht bemerkenswerten europäischen Frauen in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft vorgestellt.

Diese Ausstellung würdigt den historischen Beitrag innovativer Frauen zum Wissen und zur Kultur der Menschheit, von revolutionären Frauenrechtlerinnen bis hin zu brillanten Wissenschaftlerinnen. Die Biografien der ausgewählten Frauen aus ganz Europa reichen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.“

Vorgestellt werden hier:

  • Sofonisba Anguissola (1532–1625)
  • Maria Sibylla Merian (geb. 1647)
  • Madame de Staël (1766–1817)
  • Amalia Lindegren (geb. 1814)
  • Aletta Jacobs (geb. 1854)
  • Maria Sklodowska-Curie (1867–1934)
  • Elisa Leonida Zamfirescu (geb. 1887)
  • Dora Gabe (geb. 1888)

Die Web-Ausstellung „Pionierinnen“ wurde von Europeana in Kooperation mit der EU erarbeitet. Mariya Gabriel, die europäische Kommissarin für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, verfolgt die Strategie zur Stärkung der Position der Frau in der Gesellschaft und zur Förderung ihrer Beteiligung an der digitalen Wirtschaft.

Das Anliegen von „Pionierinnen“ besteht darin, das Bewusstsein über historische Beiträge von Frauen zur Gesellschaft zu stärken und eine Plattform für die Repräsentation europäischer Frauen, die große professionelle Errungenschaften aufzuweisen haben, zu bieten (Link).

Klicktipp: Five You Should Know: African American Suffragists (Weblogpost)

National Museum of African American History and Culture (Web)

Description: „The women’s suffrage movement had many heroines who bravely fought for the rights of women in the United States. Here are the stories of five African American suffragists who helped women in America secure the right to vote.“

Meet the following five women:

  • Mary-Ann Shadd Cary (1823-1893)
  • Frances Ellen Watkins Harper (1825-1911)
  • Mary Church Terrell (1863-1954)
  • Nannie Helen Burroughs (1879-1961)
  • Daisy Elizabeth Adams Lampkin (1884-1965)

The National Museum of African American History and Culture (Web) is located in Washington, DC. It is the only national museum devoted exclusively to the documentation of African American life, history, and culture. It was established by Act of Congress in 2003, following decades of efforts to promote and highlight the contributions of African Americans. To date, the Museum has collected more than 36,000 artifacts and nearly 100,000 individuals have become members. The Museum opened to the public on September 24, 2016, as the 19th and newest museum of the Smithsonian Institution.

There are four pillars upon which the NMAAHC stands:

  • It provides an opportunity for those who are interested in African American culture to explore and revel in this history through interactive exhibitions
  • It helps all Americans see how their stories, their histories, and their cultures are shaped and informed by global influences
  • It explores what it means to be an American and share how American values like resiliency, optimism, and spirituality are reflected in African American history and culture
  • It serves as a place of collaboration that reaches beyond Washington, D.C. to engage new audiences and to work with the myriad of museums and educational institutions that have explored and preserved this important history well before this museum was created.

Klicktipps: Travel gear for globetrotters throughout the 20th Century // Railway stations across Europe // A history of hiking // Mountain scenery (Europeana)

Europeana

Europeana hat weitere neuen Online-Zusammenstellungen zum Thema „Reisen“ veröffentlicht.

Travel gear for globetrotters throughout the 20th Century

In einem Weblogbeitrag werden unterschiedliche Reiseausrüstungen für Weltenbummler/innen im Laufe des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Weiterlesen … (Web)

Railway stations across Europe

Eine soeben zusammengestellte Bildersammlung zeigt europäischen Bahnhöfen auf historischen Postkarten und Gemälden. Weiterlesen … (Web)

Trekking through Europe: a history of hiking

Die Geschichte des Wanderns ist in einem kurzen Weblogeintrag kontextualisiert. Weiterlesen … (Web)

Mountain scenery

Dazu gibt es eine Bildersammlung von Gemälden von Bergen und Gebirgsgegenden in ganz Europa. Weiterlesen … (Web)

Klicktipp: Online-Archiv der Zeitschrift aep informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft (Portal)

aep informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft (Web)

Die Zeitschrift aep informationen wird vom Verein Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft (AEP) herausgegeben. Sie erscheint seit 1974 vierteljährlich und ist damit eine der ersten feministischen Frauenzeitschriften der Neuen Frauenbewegung in Österreich.

Die aep informationen sind zu einem wichtigen Organ feministisch-kritischer Öffentlichkeit geworden. Jede Ausgabe hat einen thematischen Schwerpunkt mit mehreren Aufsätzen, zusätzlich zu Kommentaren und Kurzmeldungen zur aktuellen Politik, Portraits historischer Frauen*figuren, Präsentationen von Künstlerinnen etc.

Daneben werden aktuelle Bücher rezensiert und die Neuerwerbungen der Öffentlichen Frauenbibliothek aep in den aep informationen vorgestellt sowie Termine von Veranstaltungen, Ausstellungen usw. angekündigt.

In einer Aufstellung als PDF sind alle Titel ab dem Jahr 1974 einsehbar (Liste als PDF). Die einzelnen Hefte der Zeitschriften können als Printausgabe bestellt werden. Die Kosten betragen € 6,- (zuzüglich Versand: Österreich € 2,75, International € 5,60). Die mit einem „x“ markierten Hefte sind vergriffen.

Online-Archiv der Zeitschrift AEP-Informationen (Web)

Soeben ist das Archiv der aep informationen mit einer Online-Sammlung aller Nummern ab dem Jahr 2003 ins Netz gegangen.

Neben einem Inhaltsverzeichnis und dem Titelbild können fast alle Hefte – kostenfrei – online angesehen oder bequem als pdf-Datei heruntergeladen werden. Die aktuellen Nummern werden jeweils nach 2 Jahren ebenfalls als pdf freigestellt.

Der aep freut sich auch über einen freiwilligen Kostenbeitrag zur Unterstützung des Online-Archivs (Tiroler Sparkasse, IBAN: AT59 2050 3002 0010 1061, BIC: SPIHAT22XXX).

Klicktipp: GenderOpen – Ein Repositorium für die Geschlechterforschung (Portal): Forschungsliteratur in PDF-Form online frei zugänglich

GenderOpen – Ein Repositorium für die Geschlechterforschung (Web)

Auf GenderOpen werden wissenschaftliche Texte, die zuvor in anderen Medien wie Zeitschriften erschienen sind, online gesammelt und können – kostenfrei – heruntergeladen werden.
Der Bestand wird laufend erweitert. Derzeit sind bereits mehr als 1.500 Texte eingestellt, die zwischen 1978 und 2019 publiziert wurden. Das Schlagwort „Geschichte“ ist dabei aktuell 1.232-mal vergeben worden (Link).

Autor/innen sind außerdem eingeladen, eigene Texte unter Open-Access-Bedingungen als Erst- oder Zweit-Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen.

GenderOpen ist seit Dezember 2017 online. Finanziert wird es von der DFG. Die Ziele von GenderOpen sind:

  • Veröffentlichungen aus der Geschlechterforschung als Open Access-Publikationen an einem zentralen Ort zu sammeln, um sie möglichst umfassend abzubilden und dauerhaft und unkompliziert frei zugänglich zu machen.
  • Die Geschlechterforschung ist im Gegensatz zu vielen anderen wissenschaftlichen Fächern relativ jung und durchläuft derzeit einen starken gesellschaftlichen Validierungsprozess. GenderOpen will dazu beitragen, die Geschlechterforschung zu stärken, indem die wissenschaftlichen Ergebnisse nach außen präsentiert sowie leichter verbreitet werden.
  • Als zentrale Anlaufstelle will GenderOpen Autor/innen unterstützen, die Texte im Bereich der Geschlechterforschung produzieren. Dabei geht es einerseits darum, ihnen eine Plattform zu bieten, auf der ihre Texte auch Jahre nach der Erstveröffentlichung eine hohe Reichweite haben und die langfristige Verfügbarkeit gesichert ist.
  • GenderOpen will zudem Autor/innen über ihre Rechte und Möglichkeiten im Bereich der Zweitveröffentlichung informieren, die ihnen im Rahmen des deutschen Urheber/innenrechts gegeben sind.
  • GenderOpen will die Geschlechterforschung dabei unterstützen, die Vorteile des elektronischen Publizierens unter echten Open-Access-Bedingungen auch zu nutzen.

Klicktipp: „fernetzt – der Blog“. Frauen- und geschlechterhistorische Essays – Bereits mehr als 60 Beiträge online // neue Texte veröffentlicht (Weblog)

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Mögen Historiker/innen Staub? Ist Standesbewusstsein eine männliche Tugend? Was war die Antifaschistische Frauenfront, wer konstruierte den Haushalt als Kampfplatz gegen Prostitution und Alkoholismus – und warum braucht die Wissenschaft eine Reform?

Das sind die innovativen historischen Fragen, mit denen sich die aktuellen der insgesamt bereits mehr als 60 veröffentlichten Beiträge in „fernetzt – der Blog“ auseinandersetzten.

fernetzt – der Blog ist eine interdisziplinäre Plattform, die den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung junger Forscher*innen im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte fördern möchte. Der Weblog ist 2015 online gegangen, um Impulse für Diskussionen zu setzen und die Sichtbarkeit junger – bzw. nicht institutionalisierter – Forschung zu erhöhen.

Herausgeberin ist der Verein fernetzt (Web). Dieser wurde 2011 gegründet und versteht sich als interdisziplinär offene Plattform. fernetzt bietet einen Raum für Diskussionen, den Austausch über den Forschungsalltag und gegenseitige Unterstützung. Bericht zum 5-jährigen Bestehen 2016 (Web).

2016 wurde im Weblog von fernetzt auch ein Interview veröffentlicht, in dem die Administratorin Li Gerhalter den Salon 21 näher vorstellt (Web).

Bisherige Posts im Weblog (Web):

  • Warum die Wissenschaft eine Reform braucht. Eine Analyse; von Michaela Maria Hintermayr
  • Theaterunternehmerinnen im 19. Jhd.; von Patrick Aprent und Claudia Mayerhofer
  • Der Haushalt als Kampfplatz gegen Prostitution und Alkoholismus; von Heike Mauer
  • Die Neue Frau und der Aufstieg der Rechten; von Veronika Duma
  • Die Krise der Moderne als „sexuelle Krise“; von Doris Zimmermann
  • Afrofeminismus gegen das Vergessen; von Jovita dos Santos Pinto

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Radiosendung: „Treffen wir uns in Wien!“ Der Briefverkehr zwischen Marie Langer und Else Pappenheim, 28.07.2020, Ö1

Radio Ö1 – Sendreihe „Dimensionen“, Sendung von Ulrike Schmitzer (Web)

Zeit: 28.07.2020, 19.05 Uhr
Ort: Radiosender Ö1

65 Jahre währte die Freundinnenschaft zwischen den Psychoanalytikerinnen Marie Langer (1910–1987) und Else Pappenheim (1911–2009). Sie sind in Wien aufgewachsen, haben hier gemeinsam die Schwarzwald-Schule besucht, ein Medizinstudium absolviert, und die psychoanalytische Ausbildung. Und beide mussten vor dem Nationalsozialismus fliehen: Marie Langer nach Uruguay und Argentinien, später nach Mexico – Else Pappenheim in die USA. Während die eine eine steile Karriere machte, wurde der anderen der Aufstieg zur Lehranalytikerin verweigert.

Der Sozialpsychologe Karl Fallend hat den späten Briefwechsel der beiden Freundinnen entdeckt und ihn nun unter dem Titel „Mimi und Els. Stationen einer Freundschaft“ herausgebracht. Fallend hat beide Psychoanalytikerinnen persönlich kennen gelernt, jahrelang recherchiert und mit ihren Kindern gesprochen.

Die bisher unveröffentlichten Briefe sind auch eine wichtige historische Quelle aus der Zeit der Neugründung der Psychoanalyse nach 1938. Else Pappenheim wurde noch von Anna Freud ausgebildet, erlebte den Antisemitismus und die Diskussion über die politischen Aspekte der Psychoanalyse. Marie Langer gilt als bedeutendste Psychoanalytikerin der sozial und politisch engagierten Psychoanalyse.

Literatur: Karl Fallend (Hg.): Karl Fallend: MIMI & ELS. Stationen einer Freundschaft: Marie Langer – Else Pappenheim – Späte Briefe. Löcker Verlag 2019 (Link).