Monthly Archives: April 2018

Klicktipp: „fernetzt – der Blog“ für Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte (Weblog)

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Mit fernetzt – der Blog wurde im November 2015 eine interdisziplinäre Plattform für die Förderung des wissenschaftlichen Austausches und der Vernetzung junger Forscher*innen im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte online geschalten. Der Anspruch des Weblogs ist es, Impulse für Diskussionen zu setzen und die Sichtbarkeit junger Forschung zu erhöhen.

Die Autor*innen berichten zu unterschiedlichen Themen, aus der Forschungswerkstatt und dem Forschungsalltag, diskutieren Quellen, schildern Eindrücke von Konferenzen oder setzen sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen oder (geschichts-)wissenschaftlichen Theorien, Debatten und Ereignissen auseinander.

Bisherige Posts (Web):

  • „So ist das eben in der Ehe“. Zofka Kveder und die jugoslawische Frauenbewegung; von Dijana Simic
  • Spuren sichten. Rezension zu Vida Bakondys „Montagen der Vergangenheit“; von Marina Rauchenbacher
  • Strafprozesse zum Schutzalter und die Macht von Bildern; von Sonja Matter
  • Alte Mythen neu verpackt. Camelia und die Menstruation; von Marion Wittfeld
  • “Hausgehilfe” – Making of einer Verwaltungskategorie; von Jessica Richter
  • Tagungsbericht Doing Gender in Exile, 18.-20.10.2017, Wien; von Irene Messinger & Katharina Prager
  • Sex an der Front: Bordelle der k.u.k. Armee; von Michaela Sehorz
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Studientag: Fotografie – Inszenierung – Narrativ, 17.-18.5.2018, Innsbruck

7. Studientag der Forschungsgruppe Auto_Biographie – De_Rekonstruktionen, Univ. Innsbruck (Web) und Konpetenzzentrum für Regionalgeschichte, Freie Univ. Bozen
Ort: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck
Zeit: 17.-18.05.2018
Programm (als PDF)

Donnerstag, 17.05.2018

  • 18.30 Uhr: Vida Bakondy (Wien): Abendvortrag: Montagen der Vergangenheit. Flucht, Exil und Holocaust in den Fotoalben der Wiener Hakoah-Schwimmerin Fritzi Loewy

Freitag, 18.05.2018

  • 9.00-9.45 Uhr: offene Runde: Erfahrungen mit Fotografien und Fotoalben als historische Quellen, als Kunst und als ikonographische Darstellungen
  • 9.45-10.30 Uhr: Li Gerhalter (Wien): „Hier sind sie, links Grete, rechts Thilde“. Der soziale Gebrauch von Portraitfotografien unter Freundinnen im frühen 20. Jhd.
  • 11.00 – 11.45 Uhr: Michaela Krucsay und Milijana Pavlovic (Innsbruck): Inszenierungen musikalischer Weiblichkeit zwischen Konvention und Subversion
  • 11.45-12.30 Uhr: Doris Eibl (Innsbruck): Bedeutung der Fotografie in den biographischen Narrativen über die Künstlerin und Schriftstellerin Leonora Carrington
  • 14.00-14.30 Uhr: Christina Wieder (Wien): Zwischen Popkultur und Feminismus. Grete Sterns fotografisches Werk und das Bild der „Neuen Frau“

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Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 129: Feldpost von Christl und Leopold Wolf, 19. April 1918, von Wien an einen unbekannten Ort in Polen

Im Frühling 1918 war die Wienerin Christl Wolf (geb. Lang, geb. 1891) Mutter geworden. Brieflich berichtete die 27-Jährige ihrem Ehemann Leopold Wolf (geb. 1891) von der Entwicklung des Säuglings. Daneben schilderte sie auch die neue Situation als Haushaltsvorständin und ihre Erwartungn an ihr Dienstmädchen. Im selben Brief erklärte sie geschäftliche Entscheidungen ihrer Eltern, über die sie detailliert informiert war und fragte nach Anweisungen von ihrem Ehemann, wie sie hier in seiner Abwesenheit auftreten solle.

Wien, 19. IV. 1918.
Liebster Poldi!
Schönen Dank für Deinen heutigen Brief, der allerdings erst nach 5 tägiger Pause eintraf. Also trotzdem Dich die Langeweile plagt wie ich bemerke entwickelst Du nicht einmal den in letzter Zeit so bewährten Schreibfleiß. Oder, nimmt Dich die ominöse Kaffeehausbedienung, auf die Du ein Auge (wie schön von Dir, daß Du nicht gleich alle zwei wirfst) zu werfen beabsichtigtest so in Anspruch? Armes Kind was hast du für einen Vatta!!! –
Nun die Einleitung Deines Briefes in der es heißt, daß Du Dich nur für 14 Tage installierst ist ja sehr verheißungsvoll, ansonsten verrätst Du mir aber nicht viel, wie die Sache steht. Die 14 Tage wären ja bald um, also lang hast Du nimmer Zeit. […]
Dann gleich noch eine Neuigkeit. G., d. i. dem Papa sein Häuseragent, der ihm bis jetzt Häuser kauft u. verkauft hat ist vorgestern gekommen und hat dem Papa einen Käufer für das Stroheckgassenhaus gebracht und seit gestern hat Papa schon das Geld in der Tasche. Und zwar mit glänzenden Gewinn. Kannst Dir vorstellen was für ein Geris um die Häuser ist. Der Besitzer vom Blatt „Salon“, ein gewißer E. hats gekauft. […] (Reiner Gewinn 40.000 K) doch bitt ich Dich das nicht weiterzuerzählen. Mama setzt sich nun in den Kopf bis l. Mai muß ein anderes in Hitzing gekauft sein, und setzt alle Hebel in Bewegung. Na ich bin neugierig ob das gelingt.
[…] Bei der Gelegenheit mach ich Dich aufmerksam, daß es Mama ihre Absicht ist, falls sie ein Haus jetzt kaufen und eine halbwegs passende Wohnung drinnen ist, selbe uns anzutragen. Das heißt auf Deutsch, daß sie will, daß wir in ihr Haus ziehen. Wie verhältst Du Dich dazu, daß es seine Vor- u. Nachteile hätte brauche ich nicht erst sagen. Bitte schreibe mir, wie ich mich diesbezüglich Mama gegenüber zu verhalten habe.
Dann erinnere ich Dich gleich, daß Mama am 7. Mai Namenstag hat, einen Tag nach Continue reading

Tagung: Die ’68er‘ in der katholischen Kirche. Was bewirkten sie? Was bleibt von ihnen?, 22.-23.06.2018, Mülheim an der Ruhr

Katholische Akademie „Die Wolfsburg“; Essener Kreis; KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche (Web)
Zeit: 22.-23.06.2018
Ort: Mülheim an der Ruhr
Die „68er“ haben die Kirche stark politisiert. Exemplarisch steht dafür der Essener Katholikentag 1968 mit seinem Motto „Mitten in der Welt“. Inspiriert vom II. Vatikanischen Konzil engagierten sich die „68er“ z.B. für eine Reform der kirchlichen Sexualmoral, für Entwicklung, Frieden und Versöhnung. Aus der Synthese aus sozialem bzw. politischem Engagement und Spiritualität entwickelte sich das „Politische Nachtgebet“.
Worin bestehen aus heutiger Sicht die Verdienste der „68er“ in der Kirche? Wie stark wirkten sie auf Politik und Gesellschaft? Welche Verletzungen sind entstanden? Und was bleibt von ihrem Wirken in einer Kirche übrig, die stärker als je zuvor mit einem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust zu kämpfen hat? Zeitzeug/innen, Wissenschaftler/innen und Aktive im kirchlichen Dienst wie gesellschaftspolitischen Feld gehen diesen Fragen während der Tagung nach. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Public Feminisms (Journal: Signs); DL: 15.09.2018

Signs. Journal of Women in Culture and Society, Special Issue „Public Feminisms“ (Web)

Submissions by September 15, 2018

Even as antifeminist and right-wing forces have gained footholds worldwide, feminists have forcefully asserted themselves in the public sphere as key voices of resistance. From the Women’s Marches around the world that took place the day after Donald Trump was inaugurated, to the 2012 protests in Delhi, to a new resurgence of writers proudly adopting the moniker, feminists have organized to claim public space and a public voice. It is no overstatement to claim that „the resistance“ is being led by women, with intersectional feminism at its core.

Meanwhile, a shifting media landscape has enabled contradictory dynamics: feminists—through innovative uses of social media and online media outlets, as well as mainstream media—have found (and created) platforms to amplify their public voices, yet the pool of public intellectuals and the punditry continues to be largely dominated by white men.

This special issue seeks to Continue reading

CfP: Articles, Book Reviews, and Historiographical Essays (Journal: Essays in History); DL: 02.05.2018

Essays in History (Web)

Submissions by
May 2nd, 2018

Essays in History, the annual peer-reviewed journal of the University of Virginia’s Corcoran Department of History, is currently soliciting articles, book reviews, and historiographical essays for its fifty-second issue, to appear in the fall of 2018.

Essays in History is a journal for emerging scholars that has been staffed and published by graduate students at the Corcoran Department of History since 1954. Each year we publish peer-reviewed articles, as well as book reviews and historiographical essays in all fields of history.

In recent years, Essays in History has published the work of scholars from institutions all across the US, including Berkeley, Brown, Cornell, Johns Hopkins, Rice, UNC-Chapel Hill, UPenn, UVA, Yale, as well as from institutions around the world such as Delhi University. The most recent issue can be found here: Volume 51: 2017

The deadline for Continue reading

Stadtspaziergang und Vorträge von Anton Tantner zum Thema „Numerierung von Wien“, April bis Juni 2018, Wien

Der Wiener Historiker Anton Tantner ist Experte für die Geschichte der Kulturtechnik des Numerierens. Im Frühling 2018 präsentiert er verschiedene Aspekte davon bei unterschiedlichen Gelegenheiten.
Eine der Publikationen dazu: Anton Tantner, Die Hausnummern von Wien, Enzyklopädie des Wiener Wissens XXIV, Bibliothek der Provinz 2016 (Link)

  • Flanerie: Der letzte Ausläufer des Linienwalls: Donauprallhang und Stadtwildnis

Zeit: Fr., 22.6.2018, 15.00-16.30 Uhr
Treffpunkt: U3-Station Schlachthausgasse, stadtauswärts gelegener Ausgang
Das Gelände im Eck von Baumgasse und Schlachthausgasse bildete einst den äußersten Rand der Stadt: Im 18. Jhd. umfloss hier eine Schlinge der Donau das „Erdberger Mais“, auf dem die Bewohner/innen dieser Vorstadt ihre Küchengärten bewirtschafteten, in der Nähe hatte sich der „Schinder“ angesiedelt und betrieb sein verrufenes Gewerbe der Tierkörperverwertung. Tod und Verwesung bestimmten das angrenzende Gebiet der Schlachthofgründe, wo gewaltige Herden von Rindern aus Ungarn den Boden zum Erbeben brachten. In den Hang selbst wurden bereits im 19. Jhd. mehrstöckige Eiskeller gegraben, die in der Folge als Bunker und zur Veranstaltung illegaler Goaparties verwendet wurden. Die Flanerie erkundet einen klassischen Unort, der Überreste des Linienwalls genauso aufzuwarten hat wie rar gewordene G’stettn. Die Flanerie wird veranstaltet vom Verein für Geschichte der Stadt Wien für dessen Mitglieder statt, auch Gäste sind willkommen, Anmeldung Mo.-Fr. von 9-15 Uhr unter der Tel. Nr. 01/4000/84815 bis spätestens 15. Juni 2018 (Link)
(Für den angekündigten Termin am 20. April 2018 sind keine Plätze mehr verfügbar.)

  • Vortrag: Die Hausnummern von Wien

Zeit: Mi., 25.04.2018, 18:30 Uhr
Ort: Continue reading

Klicktipp: Austrian Heritage Archive – Interviews und Dokumente (Portal)

Verein GEDENKDIENST, Leo Baeck Institut New York und Jerusalem, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Univ. Salzburg (ZJK)

1938 lebten rund 210.000 Jüdinnen und Juden in Österreich. Von ihnen gelangten 30.000 in die USA, 15.000 flohen nach Israel; die USA und Israel zählen zu den Hauptexilorten für die vertriebene und verfolgte jüdische Bevölkerung Österreichs.

Das Austrian Heritage Archive (Web) versammelt Audio- und Video-Interviews mit österreichisch-jüdischen Emigrant/innen, die in der Zeit des NS und unmittelbar danach in die USA oder nach Palästina/Israel flüchteten. Die Interviews wurden in den vergangenen 20 Jahren von jungen Österreicher/innen geführt und am Leo Baeck Institut New York und am Leo Baeck Institut Jerusalem gesammelt und archiviert.

Sie werden in aufbereiteter Form als Transkripte und in Verbindung mit lebensgeschichtlichen Dokumenten und Materialen zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise bietet das Projekt sowohl Wissenschaftler/innen als auch historisch interessierten Personen die Möglichkeit, sich mit dem lebensgeschichtlichen Erbe dieser Menschen auseinanderzusetzen. Zu den Interviews (Web).

  • Bericht über das Projekt auf orf.at (Link)

Klicktipp: „Fundstücke des Monats“ im Bruno-Kreisky-Archiv/Donhal-Archiv (Portal)

Bruno-Kreisky-Archiv und Donhal-Archiv (Web)

Seit September 2017 veröffentlichen das Bruno-Kreisky-Archiv und Donhal-Archiv jedes Monat ein „Fundstück“ aus den Beständen bzw. aus Aktivitäten der beiden Sammlungen. Die einzelnen Exponate werden dabei historisch kontextualisiert und jeweils als Beispiel im gesamten Bestand der zwei Einrichtungen verortet.

Bisherige „Fundstücke“

  • Plakat der Austria Tabak aus 1948
  • Flugblatt aus 1848
  • Illegal gedruckter Streuzettel aus 1934
  • Heimatschein von Bruno Kreisky
  • Gefängnistagebuch von Bruno Kreisky
  • Gesprächsprotokoll aus den Moskauer Staatsvertragsverhandlungen von Mai 1955
  • Ehrenbürgerurkunde der Gemeinde Zwentendorf an Bruno Kreisky aus 1961
  • Wandzeitung der SPÖ Nr.512 aus 1990
  • Puppe in der Ausstellung „Hilfe! Armut in der Vorstadt“ Weiterlesen … (Web)

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 128: Feldpostkarten von Adolf Müller an Louise Müller, 13. April bis 14. Juni 1918 aus der Gegend von Brody in Galinzien nach Wien

Adolf Müller (geb. 1881) war im Frühling 1918  in der Verwaltung im Frontgebiet in Galizien eingesetzt. Auf den von ihm erhaltenen Feldpostkarten kommentierte der 37-Jährige genau seine Einkommenssituation als Soldat. Der Finanzbeamte schilderte, dass er an der Front besser versorgt war als die Familie zu Hause, weswegen er Lebensmittel aus Galizien nach Wien schickte. Mit Louise Müller (geb. 1886) hatte er hier zwei kleine Söhne. Entsprechend entgegnete er auch dem offenbar von seiner Frau geäußerten Wunsch nach einer Vergrößerung ihrer Familie. In einer an Adolf Müllers Mutter gerichteten Postkarte behauptet er, dass Angehörige anderer Stabstellen nach Hause versetzt werden würden, was Adolf Müller ebenfalls anstrebte. In einem Schreiben an seine Ehefrau erinnerte sich an einen gemeinsamen Urlaub in Frankreich und Großbritannien, gegen die nun Krieg geführt wurde.

13./IV.18
Liebe Louise!
Soeben lese ich in der „Kriegspost“ vom 11./IV. dass ich zum Adjunkten der städt. Hauptkassa ernannt worden bin, also bekommst du am 1./V ein Batzen Geld! 50 K Gehaltnachtrag, 75 K Quarteiergeld Nachtrag, 250 K Gehalt & 375 K Quartiergeld! Also 750 K abzüglich der Steuer & Stempelgebühren. Davon kannst du mir dann ganz leicht die jetzt allmonatlich (!!) fälligen 50 K schicken. Übrigens bekommen wir jetzt auch außer der Löhnung noch Brotrelutum [Bezug] von 1 K 80 pro Dekade & ein Getränk.-relutum, das für die Zeit vom 1.-10./IV. 7 K 02 ausmachte. Also, wenn’s nicht regnet, so tröpfelts! Damit kann ich mich so genügend voraus ernähren, dass ich’s dann 14 Tage in Wien bei 20 dkg Fleischwochenmenge & Mangel aller übrigen Nahrungsmittel aushalte! Hast du schon irgendeinen Entschluß wegen Sommeraufenthaltes gefasst? Was machen die Buam [Buben]? Gruß Kuß
Adolf

21./V.18
Liebe Louise!
Übermorgen „dreht“ sich Rgl. N. nur weiß ich noch nicht auf wie lange (14 Tage oder 4 Wochen) & wenn der zurückkommt, „dreht“ sich der Adolf [vermutlich eine Bezeichnung für Urlaub]. Es ist schon wieder eine Woche her, seit ich Continue reading