Monthly Archives: September 2019

Tagung: Stoff der Protestanten: Textilien und Kleidung in den Lutherischen und Reformierten Konfessionen, 24.-26.10.2019, Nürnberg

Esther Meier und Adelheid Rasche; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Web)

Ort: Nürnberg
Zeit: 24.-26.10.2019
Textilien und Kleidung kommen im Christentum eine bedeutende Rolle zu. Als in der nachreformatorischen Zeit die drei Großkonfessionen eine je eigene materielle Kultur und Bildpraxis entwickelten, erlangten auch verschiedene textile und vestimentäre Gattungen bekenntnisspezifischen Charakter. Je nachdem, in welchen Räumen und von welchen Akteur/innen sie gebraucht wurden, fanden in ihnen theologische Überzeugungen und kirchlicher Kult, gesellschaftliche Ordnung und politische Machtbekundung, religiöses Wissens und wirtschaftliches Kalkül ihren Ausdruck.
Das Luthertum als Konfession des Bildes nutzte vielerorts die vorreformatorischen Ornate weiter und erwarb Bildteppiche für den Sakral- und Profanraum. Doch selbst die Reformierten waren keine bildlose Bekenntnisgemeinschaft, denn außerhalb der Kirchen wurden ihre konfessionelle Identität und theologische Überzeugung auch durch das Bild und nicht zuletzt durch das textile Bild geprägt.
Gerade in gemischtkonfessionellen und -religiösen Gesellschaften konnten vestimentäre und textile Zeichen zu Distinktionsmerkmalen werden. War ihre Nutzung stets von Konsolidierung und Neubewertung des Althergebrachten begleitet, so setzte im 19. Jhd. in vielen Regionen eine Aufwandsabstinenz ein, welche die Vorstellungen von Textilien und Kleidung des Protestantismus bis in die Gegenwart prägt. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Tagung: Jugend im Kalten Krieg, 25.-27.10.2019, Witzenhausen

Archiv der deutschen Jugendbewegung; Meike Sophia Baader (Hildesheim); Alfons Kenkmann (Leipzig) (Web)
Ort: Witzenhausen
Zeit: 25.-27.10.2019
Anmeldung bis: 20.10.2019
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand die Zwangsgemeinschaft der Hitlergegner ihr Ende. Die folgende Konfrontation der politischen Blöcke hatte für Dekaden erhebliche Auswirkungen auch auf die Jugend, ihre Formen der Vergemeinschaftung und Organisation, bis zur Perestroika Ende der 1980er Jahre. In beiden Blöcken gehörten Jugendliche zu einer umkämpften Gruppe, der politisch eine besondere Aufmerksamkeit zukam, was Teil der Systemkonkurrenz war.
Unter dem zunehmenden Einfluss von Massenkultur veränderte sich zudem das Freizeitleben der Jugendlichen. Gleichzeitig mobilisierten seit den 1960er Jahren internationale Protest-, Ostermarsch- und Friedensbewegungen Jugendliche mit neuen Formen des Protestes. Durch diese neuen Konstellationen verloren die Offerten der Jugendbewegung sowie der klassischen politischen Jugendorganisationen zugleich an Anziehungskraft.
Was dies für Jugend, Jugendgruppen, Jugendbewegungen und Jugendkulturen in beiden deutschen Staaten hieß, ist Gegenstand der Tagung. Angeschlossen wird dabei an verflechtungs-, generationen- und geschlechtergeschichtliche Perspektiven sowie solche der Cold War Studies. Im Rahmen der Tagung werden internationale und konfessionelle Jugendorganisationen in den Blick genommen, es werden Jugenddarstellungen in den Medien beleuchtet und schließlich die spezifischen Praktiken von Jugendorganisationen genauer analysiert. Am Ende steht eine Podiumsdiskussion, die nach der Jugend im Griff des Kalten Krieges fragt. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Tagung: Ökonomien des Haushaltens. Geschlechterverhältnisse in Arbeits-, Bildungs- und Normierungsprozessen in historischer Perspektive, 25.-27.09.2019, Marburg

Inken Schmidt-Voges, Evelyn Korn und Heide Wunder
Ort: Universitätsbibliothek Marburg
Zeit: 25.-27.09.2019
Die Tagung bringt interdisziplinäre und transepochale Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse in den Arbeits-, Bildungs- und Normierungsprozessen in Haushalten zusammen und diskutiert deren Ausformung, Entwicklung und Konsequenzen von der Antike bis in die Gegenwart
In den gegenwärtigen politischen Debatten um Kinderbetreuung, Kindergrundsicherung, gender pay gap, Verteilung von Erziehungsaufgaben auch nach Ende einer Partner/innenschaft, Altersarmut (gerade bei Frauen) oder die Finanzierung von Renten- und Pflegeversicherung stehen immer wieder Geschlechterverhältnisse und die geschlechtsbezogene Aufteilung von Aufgaben wie Erträgen in Haushalten und deren Folgen im Fokus. In ihnen schwingt zugleich die Auseinandersetzung um das „traditionelle“ Modell einer bis zum Tode bestehenden kernfamilialen Lebensgemeinschaft auf der Basis einer Ehe mit, in der Erwerbs-, Haus- und Erziehungsarbeit wie auch Ehrenamt und Freizeitgestaltung vielfach geschlechtsbezogen verteilt sind.
Dass diese „traditionelle“ Form des Haushaltens selbst Ergebnis vielfältiger historischer Prozesse und Veränderungen ist, wird meist ausgeblendet. Dabei öffnet gerade die historische Tiefendimension den Blick auf die Gestaltbarkeit und Veränderbarkeit in der institutio-nellen wie mikrosozialen Organisation und Gestaltung von Haushalt und Familie. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Klicktipp: Meta – gemeinsamer Online-Katalog deutschsprachiger Frauenbibliotheken, -archive und -dokumentationsstellen (Katalog/Datenbank)

i.d.a. Dachverband deutschsprachiger Frauen-/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen (Web)

Der Dachverband i.d.a. stellt mit Meta einen gemeinsamen Katalog online zur Verfügung.

Meta macht es möglich, komfortabel über eine Suchmaske in den Beständen von über 30 verschiedenen Bibliotheken und Archiven aus Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz, die in i.d.a. zusammengeschlossen sind, zu recherchieren. Link zum Katalog

Dabei kann sowohl in den Beständen der einzelnen Einrichtungen sortiert gesucht werden, als auch gebündelt in den Beständen alle Einrichtungen zusammen.

Meta bietet somit einen zusammengeführten Zugang zu einem großen Teil

  • der Forschungs-Literatur zu Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte bzw. -forschung
  • sowie von Archiv-Quellen zu den Frauenbewegung/en, insbesondere der „Zweiten Frauenbewegung/en“.

Der gemeinsame Katalog ist 2015 nach dreijähriger Entwicklung online gegangen (Bericht im STICHWORT-Newsletter 40/2015 von Margit Hauser als PDF). Im Herbst 2016 wurde die Beta-Version freigeschalten, Meta wird noch ständig weiterentwickelt. Derzeit sind mehr als 500.00 Datensätze von 16 verschiedenen Dokumententypen recherchierbar. Link zum Katalog

Von Einrichtungen aus Österreich haben bisher das STICHWORT, die Frauen*Solidarität und die Sammlung Frauennachlässe Daten in den gemeinsamen Katalog eingestellt.

Tagung: Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er- und -80er-Jahre, 11.-12.10.2019, Berlin

Freie Universität Berlin; Stiftung Universität Hildesheim
Zeit: 11.-12.10.2019
Ort: Schwules Museum Berlin
Theater prägte die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und -80er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, in der Öffentlichkeit und hinter verschlossenen Türen werden dabei ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von politischer Agitation über subversive Parodie von Geschlecht bis zur demonstrativen Selbstdarstellung.
Diese Tagung gibt einen ersten Überblick über einen von der Theaterwissenschaft bisher vernachlässigten Bereich. Welche ästhetischen Strategien lassen sich in diesen Aufführungen ausmachen? Gibt es ein genuin lesbisches, schwules oder transgeschlechtliches Theater? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen Ost und West, Subkultur und beginnender freier Szene, sowie zwischen Lesben, Schwulen und anderen sexuellen Identitäten? Und wie lässt sich mit einer zeitgenössischen queeren Perspektive auf eine vermeintlich von Identitätskämpfen bestimmte Zeit zurückblicken?
Programm

  • 15.00 Uhr: Jenny Schrödl und Eike Wittrock: Begrüßung und Einführung
  • 15.15 Uhr: Jonathan Achtsnit, Jeanne Louet und Fabian Schrader (Projekt [AUF]BEGEHREN): Ein theatraler Einblick in schwul-lesbischen Aktivismus der 70er und 80er Jahre in Berlin |  Peter Rausch: Damals in Ostberlin. Cruising verboten – Vater, Mutter, Kind erlaubt
  • Weiterlesen und Quelle … (Web)

Vorträge: Lydia Jammernegg: Frauen wählet! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich, 15. und 16.10.2019, Wien

Aktionswoche „Österreich liest“ (Web)

Zeit: 15. und 16.10.2019, 16.30–17.30 Uhr
Ort: Österreichische Nationalbibliothek, Heldenplatz, 1010 Wien
Im Rahmen der Aktionswoche „Österreich liest“ spricht Lydia Jammernegg von Ariadne am 15. und 16. Oktober jeweils um 16.30 Uhr an der Österreichischen Nationalbibliothek über die Geschichte und Entwicklung der gleichberechtigen Teilhabe von Frauen am politischen Leben in Österreich.
Die Zeitreise führt vom Kampf um die Einführung des Frauenwahlrechts bis hin zu den ersten weiblichen Parlamentsabgeordneten und dem Vorantreiben ihrer politischen Arbeit.
Beiträgen von Lydia Jammernegg zum Thema Frauenwahlrecht im „Forschungsblog“ der Österreichischen Nationalbibliothek:

  • Heraus das Frauenwahlrecht (15.03.2018) (Web)
  • Frauenwahlrecht – und weiter? (14.11.2018) (Web)
  • Frauen als Wählerinnen und Politikerinnen in Österreich 1918/19 (21.02.2019) (Web)

Site „Frauen wählet! – 100 Jahre Frauenwahlrecht“ von Ariadne der Österreichischen Nationalbibliothek (Link)

Tagung: Aufbrüche: Geschichte der Frauenbewegungen im 20. Jhd., 10.-11.10.2019, Hamburg

Kirsten Heinsohn, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg; Angelika Schaser, Universität Hamburg; Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.
10.-11.10.2019
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)
Anmeldung bis: 27.09.2019
Die wechselvolle Geschichte der verschiedenen Frauenbewegungen des 20. Jhds. ist bisher nur in Teilen erforscht. Nur selten werden dabei die unterschiedlichen Bewegungen, ihre Strategien und ihre Errungenschaften miteinander verglichen. Stattdessen dominieren einzelne nationale oder regionale Erzählungen, die sich oft auch an den Daten der traditionellen politischen Geschichtsschreibung orientieren, etwa zuletzt an den europäischen Ereignissen von 1968 oder 1918. Aus der Geschichte der Frauenbewegungen wird dabei v.a. eine Additionserzählung zum politischen Geschehen: Frauen waren auch dabei! Die Tagung möchte einen Impuls setzen und die Eigen-Geschichte der Frauenbewegungen in Europa, v.a. für die Zeit nach 1945, sowie den von ihnen angeregten Wandel genauer in den Blick zu nehmen.
Programm
Do., 10. Oktober 2019

  • 18.30 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag: Imke Schmincke (München): „Das Private bleibt politisch!“ (Körper)Politik im Wandel von der zweiten zur dritten Welle des Feminismus

Fr., 11. Oktober 2019
9.00–10.45 Uhr: Kontinuitäten – Brüche – Rezeptionen

  • Magdalena Gehring (Frankfurt/Main): Frauen gemeinsam sind stark – Die Rezeption der US-amerikanischen Frauenbewegung in der zweiten Welle der deutschen Frauenbewegung
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Ausstellungseröffnung: „Asozial“ – Ausgrenzung gestern und heute, 05.09.2019, Wien

Veranstaltungsmanagement der Universität Wien und Institut für Konfliktforschung (IKF) (Web)
Zeit: 05.09.2019, 19.00-21.00 Uhr
Ort: Aula am Campus der Univ. Wien, Spitalg. 2-4, Hof 1.11, 1090 Wien
Die rassistische Politik im NS spaltete die Gesellschaft in Zugehörige und Nicht-Zugehörige. Parallelen zu Ausgrenzungsdiskursen von heute sind unübersehbar. Die Kontinuitäten im Umgang mit den als „anders“ Abgewerteten werden in dieser Ausstellung thematisiert. Sie zeigt, dass Ausgrenzung, Stigma-tisierung und Disziplinierung eine jahrhundertealte Geschichte haben, die in der Radikalisierung im NS ihren Höhepunkt, nicht aber ihren Endpunkt fand.
Programm

  • 19:00 Uhr: Einlass
  • 19:30 Uhr: Katharina Beclin (Kriminologin, Univ. Wien): Begrüßung
  • 19:35 Uhr: Brigitte Halbmayr (Historikerin, IKF): Entstehungsgeschichte und Hintergrund der Ausstellung
  • 19:50 Uhr: Ilse Reiter-Zatloukal (Rechtshistorikerin, Univ. Wien): Anmerkungen zu „Asozialität“ und „Recht“ im Dritten Reich
  • anschließend: informeller Austausch bei einem Gläschen Wasser, Saft oder Wein

Die Ausstellung beruht auf den Forschungsergebnissen des Projekts „’Asozial‘ im Nationalsozialismus“, das vom Institut für Konfliktforschung (IKF) durchgeführt wurde. Sie kann für die Dauer der Tagung der Kriminologischen Gesellschaft (KrimG) vom 5. bis 7. September 2019 (Web) jeweils in den Veranstaltungspausen besucht werden.

CfP: Migration and Domesticity in the Long 19th Century (Event: 06/2020, Edinburgh); by: 20.09.2019

European Architectural History Network (EAHN) – International Meeting (Web)

Venue: Edinburgh
Time: 10.-13.06.2020
Proposals by: 20.09.2019

The theme of domesticity and displacement has become a central topic of architectural scholarship. This is manifest in EAHN’s 2019 themed conference on the subject as well as a growing number of publications that appear in academic and professional journals. Most of these studies address contemporary phenomena and events of recent history, with some scholars extending the discussion into the displacements of the 20th century and the architectures that accompanied them. Earlier histories of domestic spaces in migration contexts are, however, still largely conspicuous by their absence.

The subject of home on the move, of home-making in the wake of displacement, of taking flight, coping and making do is without doubt sharply relevant in today’s world. Its actuality is precipitated partly by the discussions of the “refugee crisis” or “migration problem” – phenomena that, in the journalistic and political rhetoric, are often presented as novel challenges of the modern world. While this exposition is misleading (migration is as old as humankind), some aspects of population movement in its current form are clearly modern: the nation state with sharply imposed and policed boundaries, national belonging as a cornerstone of individual identity, and the idea of domesticity in the sense of inalienable rootedness. These notions, which now frame our understanding of “home” and “foreign,” were moulded to a great extent during the long 19th century. Read more and source … (Web)

Conference: Gender macht Herrschaft / / Gender Powers Sovereignty, 30.09.-02.10.2019, Bonn

Andrea Stieldorf, Irina Dumitrescu, Ludwig Morenz und Linda Dohmen, SFB 1167 (Bonn): „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“
Ort: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Zeit: 30.09.-02.10.2019
Understanding the interaction between male and female forms of agency is necessary to the study of power, both in its modern and premodern articulations. Using gender as a category of analysis in the examination of Macht und Herrschaft opens up a range of possible investigations.
What is the relevance of gender identity and what are its possible effects on legitimacy or the exercise of power? How do gendered identities interact within the framework of a royal family? Are there characteristics specifically expected from a male or female ruler and, if so, to what extent are they gender typical? Which conflicts can arise when such expectations are not met, as in the case of a childless ruler? How do evaluations of a powerful individual’s physicality and sexuality reflect political or social conceptions of order? The aim of this international conference is to gather scholars of premodern societies in Asia, Europe and North Africa in order to approach these questions from an interdisciplinary, transcultural perspective.
/ / Das Verständnis des Zusammenspiels zwischen männlicher und weiblicher Herrschaft ist für die Erforschung von Macht in ihren modernen sowie vormodernen Ausprägungen notwendig. Die Verwendung des gender als Analysekategorie bei der Erforschung von Macht und Herrschaft eröffnet eine Vielzahl von möglichen Fragestellungen. Wie relevant ist die Geschlechtsidentität und wie kann … weiterlesen und Quelle (Web)