Monthly Archives: Oktober 2019

CfP: Kinderlosigkeit (ZS: Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung); bis: 15.11.2019

Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung (Web)

Bewerbungsfrist: 15.11.2019

Der Mediävistenverband e.V. veröffentlicht seit 1996 die halbjährlich erscheinende Zeitschrift „Das Mittelalter“. Für 2021 ist ein Themenheft mit dem Titel „Kinderlosigkeit“ vorgesehen, das von Regina Toepfer (Germanistische Mediävistik) und Bettina Wahrig (Pharmaziegeschichte) herausgegeben wird.

Gebären gilt in der Regel als ‚biologischer Normalfall‘, insbesondere mit Blick auf historische Epochen. Daher blieb das Phänomen ungewollter Kinderlosigkeit lange Zeit außerhalb der Wahrnehmung der mediävistischen Forschung. Während diverse Studien zu Abtreibung, Geburtenkontrolle und Kindstötung im Mittelalter vorliegen, sind Fruchtbarkeitsstörungen erst in jüngster Zeit in den Fokus gerückt.

Dabei sind die sozialen Folgen fehlender Reproduktion – insbesondere für Frauen – gravierend. Kinderlosigkeit beschert nicht nur individuelles Leid, sondern gilt als soziales Stigma, das ständeübergreifend zu Diskriminierung, Trennung, Verstoßung und Ausgrenzung führen kann. Unfruchtbaren Adligen wird vorgeworfen, ihre wichtige Herrschaftspflicht – die Sicherung der Thronfolge – nicht zu erfüllen. Kinderlosen Bürgersleuten wird unterstellt, an ihrer Unfruchtbarkeit selbst schuld zu sein und kein Grab in geweihter Erde zu verdienen.

In vielen historischen und literarischen Quellen des Mittelalters und der frühen Neuzeit wird Kinderlosigkeit als heikles Problem behandelt, das ambivalente Emotionen weckt und durch medizinische, religiöse und soziale Maßnahmen kuriert oder kompensiert werden soll. Deshalb dürfte das Thema … weiterlesen und Quelle (Web)

Vortrag: Judith Goetz: Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt, 31.10.2019, Wien

STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung (Web)
Zeit: Do., 31.10.2019, 19:00 bis 21:00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gusshausstr. 20/1A+B, 1040 Wien
Was die (queer)feministische Bewegung in den letzten Jahrzehnten erreicht hat, versuchen Antifeminist*innen zunichte zu machen, sei es durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte und Gleichstellungs­maßnahmen oder durch direkte Gewalttaten.
Gleichzeitig werden „Frauenrechte“ dort wieder hochgehalten, wo es um weiße „Frauen als Opfer“ vermeintlich nicht-weißer Täter geht.
Judith Goetz wird im Gespräch mit Fanny Rasul der Aktualität anti­feministischer Mobilisierung und der scheinbaren Widersprüchlichkeit von Rechtsextremismus und Konservativismus mit dem Eintreten für Frauen*rechte nachgehen.
Unkostenbeitrag: € 2,90. Veranstaltung für Frauen, Transgender willkommen. Büchertisch von ChickLit.
Judith Goetz ist Literatur- und Politikwissenschafterin, Continue reading

CfP: From Suffrage to Stonewall: The Visual and Material Culture of Social Justice (Event, 03/2020, Wellesley); by: 15.11.2019

Grace Slack McNeil Program for Studies in American Art at Wellesley College and Historic Deerfield, Inc. (Web)

Time: Sa., 14.03.2020
Venue:: Wellesley College, Wellesley, MA
Proposals by: 15.11.2019

The years 2019 and 2020 are significant anniversaries for the history of social justice movements in the US. These anniversaries commemorate the many campaigns for social justice that have taken place from the 19th century to the present, including abolition/antislavery, women’s rights, and the civil rights movements for the African-American, LGBTQ, Native American, and disability communities.

These campaigns all sought political and economic change, but they also focused on shifting cultural attitudes toward and perceptions of the groups for whom they mobilized. All of these movements deployed visual and material culture to advance their goals, but these artifacts have not drawn the scholarly attention they deserve. The 2020 Wellesley-Deerfield Symposium will focus on research related to any aspect of this subject from painting, sculpture, public performance and installation to ephemera, costume, and craft.

Papers should be theoretical or analytical in nature rather than descriptive and should be approximately 20 minutes long. All proposals will be peer-reviewed. Speakers invited to present papers will receive overnight accommodation and are expected to participate fully in the symposium program. Continue reading

CfP: Sixth International Convention on Food and Drink Studies (06/2020, Tours); by: 15.11.2019

Institut Européen d’Histoire et des Cultures de l’Alimentation (IEHCA) (Web)

Time: 04.–05.06.2020
Venue: Tours, France
Proposals by: 15.11.2019

The event is part of the ongoing activities organised by the Thematic Reasearch Network led by IEHCA and supported by the Centre-Val de Loire region in pursuit of its editorial policy, support for research and efforts to facilitate networking opportunities among Food Studies researchers.

All proposals pertaining to Food Studies will be considered and all researchers are welcome: doctoral, post-doctoral, academics at all levels, independent scholars etc.

Ultimately the conference aspires to be a multi- and cross-disciplinary event, covering all historical periods.

Two types of submission, with free choice of subject, will be accepted: … read more and Source (Web)

Lecture: Vincenzo Lavenia: Faith on the Battlefield. Chaplains, Soldiers and Religion in Early Modern Europe, 23.10.2019, Vienna

Vortrag im Rahmen der Reihe Geschichte am Mittwoch (PDF) in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts
Zeit: 23.10.2019, 18.30–20.00 Uhr
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, Hörsaal 30

  • Moderation: Chiara Petrolini und Thomas Wallnig

The intervention will investigate the relations between Neo-Stoicism and the model of soldier developed in the military catechisms which were invented after Reformation, during the Wars of religions, also as an answer to Erasmus’ irenism, Machiavelli’s realism, and the challenge of the Ottoman empire. After bringing out how the concepts of just and holy war had been revised over the centuries, it will show that in the 16thcentury the discussion concerning the legitimacy of conflicts became a matter of conscience. Increasingly, thinking about how to behave during a war became more and more important, at the expense of the questions concerning the ius ad bellum. This was also possible thanks to the development of fixed military chaplaincies, like those that set up by the Society of Jesus in Flanders.
The Eighty Years’ War was a turning point in the relationship between soldiers and clergy: here, a permanent chaplaincy for the pastoral care of the Spanish tercioswas established for the first time. Since then, on both the Catholic and the Protestant sides, dozens of books and pamphlets were printed to motivate the combatants in the service of faith to discipline the armies’ behaviour. In this genre of texts moral casuistry, catechism, and military penal law converged in shaping a project aimed to reform the conscience of soldiers after the ‘military’ revolution and the division of Western Christianity, up until the age of nationalism and the 20thcentury world wars.
The talk will be followed by a Continue reading

Tagung: Rollen, Rollenbilder und die soziale Stellung der Frau in den mittelalterlichen Städten am Rhein, 04.-05.11.2019, Mainz

Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Web)
Ort: Landesmuseum Mainz
Zeit: 04.-05.11.2019
Anmeldung bis: 25.10.2019
Während des Hochmittelalters wurden aus bischöflichen Zentren kraftvolle Stadtkommunen. Viele Städte am Rhein erhielten Freiheitsprivilegien durch Kaiser, Könige und ihre bischöflichen Herren.
Die jüdischen Gemeinden spielten bei diesem Prozess eine herausragende Rolle. In Speyer, Worms und Mainz entwickelten sich in ganz Europa angesehene Talmudschulen. Unter dem Namen „SchUM“ – Schpira, Warmaisa und Magenza – genossen die drei Gemeinden im aschkenasischen Judentum hohe Autorität in religiös-kultischen und rechtlichen Fragen. Sie errichteten hier Synagogen und Mikwen, die für Mittel- und Osteuropa typenbildend wurden.
Der Bau von Frauenschulen, den Gebetsräumen für Frauen, ist eine Entwicklung, die erstmals in den SchUM-Gemeinden fassbar wird. Diese einzigartige architektonische Bauweise ist ein Indiz für die hohe soziale Stellung und die anerkannte religiöse Rolle der Frauen in diesen Gemeinden.
Welche Rollen, Rollenbilder und welche soziale Stellung die jüdischen und christlichen Frauen in den sich entwickelnden neuen Formen der gesellschaftlichen und politischen Organisation in den Städten am Rhein hatten und wie diese zum Ausdruck kamen, werden auf der Tagung beleuchtet.
Dabei sollen mit Hinblick auf sozialhistorische, kulturelle sowie religiöse Aspekte und Kontexte mögliche Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet und/oder mögliche Wechselwirkungen aufgezeigt werden. Gleichzeitig wird sich die Tagung mit der Vermittlung eben dieser Geschlechtergeschichte befassen und der Frage nachgehen, wie Frauen … weiterlesen und Quelle (Web).

Klicktipp: Europa wächst zusammen (Interaktive Website) und Ausstellung: Kein Picknick. Erste Überschreitungen des „Eisernen Vorhangs“ um 1989, Wien

Haus der Geschichte Österreich (hdgö)
Link zur Webausstellung
Jahrzehntelang hatten viele Menschen in Zentraleuropa an völlig geschlossenen Grenzen gelebt.
Nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus im Jahr 1989 überschritten sie erstmals (wieder) den „Eisernen Vorhang“. Mit dabei hatten sie oft Kameras, mit denen sie die Grenze selbst oder die Welt jenseits davon und erste Begegnungen dokumentierten.
Das hdgö (Web) zeigt auf der interaktiven Website „Europa wächst zusammen“ persönliche Blicke auf eine der größten Veränderungen der Weltgeschichte im 20. Jhd.
Die Bilder, Videos und Filme, die hier zu sehen sind, wurden von Besucher/innen der Site selbst hochgeladen. Diese Webausstellung stellt sich dabei mit jedem Klick aufs Neue zusammen.
Ausstellung: Kein Picknick. Erste Überschreitungen des „Eisernen Vorhangs“ um 1989
Laufzeit: 28.09.2019 bis 15.03.2020
Ort: Haus der Geschichte Österreich, Hofburg, Wien
1989 veränderte sich die europäische Geschichte grundlegend: Die staatssozialistischen Diktaturen wurden fast überall friedlich abgelöst, der Kalte Krieg war vorbei. Europa rückte dort zusammen, wo jahrzehntelang unüberwindbar tiefe Gräben „West“ und „Ost“ getrennt hatten.
Das hdgö zeigt mit der soeben eröffneten Ausstellung – in fünf Sprachen -, dass schon ab 1985 Einzelpersonen und kleine Initiativen in den Grenzregionen für diese Veränderungen entscheidend waren.
Erzählt wird die Geschichte jener Menschen, die engagiert, interessiert und mutig ihre Vision von einem gemeinsamen Europa Wirklichkeit werden ließen. Erstmals zu sehen ist etwa eine Landkarte mit Fluchtrouten von Ungarn ins Burgenland. Jene Österreicher/innen, die diese verteilten, erschienen den DDR-Flüchtlingen anfangs als Stasi-Spitzel.
Schließlich wurden sie aber Continue reading

Klicktipp: frida. Netzwerk der feministischen bzw. frauen*bezogenen Bibliotheken, Archive und Dokumentationsstellen in Österreich (neue Website)

frida. Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (Web)

frida ist ein österreichweites Netzwerk von Einrichtungen oder Organisationen, die in der feministischen bzw. frauen*bezogenen Bibliotheks-, Archive- und Dokumentationsarbeit tätig sind, sowie von Einzelpersonen, die an diesen Themen Interesse haben. Nach ersten Treffen 1991 konstituierte sich frida 1992 als Verein und ist seither tätig.

Im Sommer 2019 ist frida mit einer neue Website online gegangen (Link).

Hier werden die derzeit 15 Mitgliedseinrichtungen von frida aus Wien, Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg vorgestellt. Es gibt einen Abriss von Ereignissen in der bisherigen Geschichte des Netzwerks und von großen Projekten, die in dem Rahmen umgesetzt worden sind. In der Rubrik „Einblicke“ finden sich verschiedene Bekanntmachungen und aktuelle Hinweise.

Insgesamt bietet die Website einen guten Überblick über die feministisch ausgerichteten Bibliotheken, Archive und Dokumentationsstellen in Österreich. Und sie macht Ergebnisse der Frauen*- und Geschlechtergeschichte bzw. -forschung sowie den Queer-Studies zugänglich und sichtbar.

Tagung: Erinnerungsbilder und Gedächtniskonstruktionen. Das Erbe des Ersten Weltkriegs in Zentraleuropa (1918–1939), 07.-08.11.2019, Brixen

Christa Hämmerle (Wien), Gerald Lamprecht (Graz) und Oswald Überegger (Bozen)
Zeit: 07.-08.11.2019
Ort: Freie Universität Bozen, Fakultät für Bildungswissenschafte, 39042 Brixen
Die zahlreichen, von unterschiedlichen Disziplinen und aus verschiedenen Perspektiven verfassten Publikationen, die im Kontext der Erinnerungsjahre 2014/18 erschienen sind, verfestigten das Bild des Ersten Weltkriegs als eine der prägendsten Zäsuren des 20. Jhds. Das Kriegsgeschehen, die bis dahin nicht gekannte Gewalteskalation und materielle Nöte erschütterten die europäischen Gesellschaften ebenso tiefgreifend wie die politischen, teils revolutionären Umwälzungen durch den Zerfall der multiethnischen Imperien und der ihnen folgende Aufstieg des nationalstaatlichen Prinzips.
Alle diese Ereignisse bedurften sowohl auf kollektiver wie auch individueller Ebene des Versuchs einer sinnstiftenden Verarbeitung, die ihren Ausdruck nicht zuletzt in den unterschiedlichen Narrativen oder Kulturen der Kriegserinnerung in der Zwischenkriegszeit fand. Letztere stehen im Mittelpunkt der Tagung.
Programm (als PDF)
Die Tagung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen, des Centrums für jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz sowie des Instituts für Geschichte der Universität Wien.