CfP: Haus – Geschlecht – Sicherheit. Diskursive Formierungen in der Frühen Neuzeit (Event, 03.2020, Marburg); DL: 31.07.2019

SFB/TRR 138 „Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive“; Teilprojekt von „Das Haus als Sicherheit und die (Un-)Sicherheit der Geschlechter“; John Egle und Inken Schmidt-Voges, Marburg und Sigrid Ruby, Gießen

Ort: Marburg
Zeit: 26.-28.03.2020
Einreichfrist: 31.07.2019

In der Forschung besteht Einigkeit darüber, dass dem Haus für die Organisation der frühneuzeitlichen Gesellschaft eine zentrale Bedeutung sowohl als Nucleus der gesellschaftlichen (und göttlichen) Weltordnung als auch in seiner Funktion als Rahmen der Geschlechterordnung zukam. Das Haus bildete seit dem 15. Jhd. den faktischen sowie symbolischen Kontext individueller Lebensführung in der Familie und war zugleich durch seine ökonomischen, erzieherischen, gemeindlichen und ästhetischen Funktionen ein wesentlicher Garant wie auch Prototyp sozialer Stabilität.

Da diese Stabilität aber nicht per se gegeben war, sondern in der tagtäglichen Performanz immer wieder neu hergestellt werden musste, war das Haus zugleich ein Schauplatz potenziell destabilisierender Situationen. Das bedeutete hinsichtlich der dem Haus zugeschriebenen Sicherheitsleistungen eine hohe Ambivalenz. Diese lag zum einen in seiner Doppelfunktion als Subjekt (Sicherheit bietender Raum) und als Objekt (als zu sichernder Raum) begründet, zum anderen im hohen Gefährdungspotenzial, wenn die täglichen Routinen und Praktiken nicht erfolgreich waren und damit nicht nur keine Sicherheit boten, sondern eine Gefahr für die soziale Stabilität darstellten. Die genaue Analyse dieser Zusammenhänge, ihrer diskursiven Ausgestaltung in der Verklammerung unterschiedlicher gesellschaftlicher Teilbereiche wie Ökonomie, Recht, Theologie, Politik, visueller Kultur und Kunst steht nach wie vor aus. Weiterlesen und Quelle … (Web)