Vortrag: Katharina Strasser: Lizzie Lobstein – Biografie und Werk, 12.06.2018, Wien

frauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge) und biografiA – Dokumentationsstelle Frauenforschung (IWK)
Zeit: Di., 12. Juni 2018, 18.30 Uhr
Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien
Lizzie Lobstein, geb. Alice Krampflicek, wurde am 29. Mai 1912 in Wien geboren. Nach ihrem Handelsschulabschluss arbeitete sie als Sekretärin und ab 1932 nahm sie ihre journalistische Tätigkeit auf. Zunächst für Zeitungen des Vorwärts Verlags wie für Das Kleine Blatt. In Vorahnung der zukünftigen Ereignisse emigrierte sie 1936 nach Argentinien, wo sie später für das Argentinische Tageblatt tätig war. Lizzie Lobstein kehrte nicht mehr nach Österreich zurück, in Argentinien fand sie eine neue Heimat. Sie verstarb 2012, kurz vor ihren 100. Geburtstag.
Lizzie Lobstein zählt zu jenen vertriebenen ÖsterreicherInnen, die nicht zu Berühmtheit gelangt sind und die lange Zeit von der Forschung vernachlässigt wurden. Der Historiker Philipp Mettauer, tätig am Injoest in St.Pölten, führte im Rahmen seines Gedenkdienstes mehrmals Gespräche mit ihr, die eine genauere Aufarbeitung ihrer Biografie ermöglichen, wie etwa ihre persönlichen Emigrationserfahrung, die Arbeit für das Tageblatt, das als Kommunikationsmedium der exilierten Gegner und Gegnerinnen des NS-Regimes galt, und wie sich Lizzie Lobstein selbst mit den herrschenden Verhältnissen arrangierte.
Katharina Strasser, geboren in Horn, Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaften in Wien. Vielseitige Tätigkeiten als Literaturwissenschaftlerin; seit 2012 in der Dokumentationsstelle für Literatur in Niederösterreich tätig, von 2014–2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums für Museale Sammlungswissenschaften der Donau Universität Krems. Seit 2017 Leitung der Abteilung Literatur des Fachbereichs Kunst & Kultur der NÖ Landesregierung.