Monthly Archives: September 2020

Buchpräsentation und Feier zum zweijährigen Jubiläum des Frauen*Volksbegehrens: Über Forderungen. Wie feministischer Aktivismus gelingt, 08.10.2020, Wien

Magdalena Baran-Szoltys und Christian Berger (Hg.): Über Forderungen. Wie feministischer Aktivismus gelingt, Wien 2020 (Web)
Zeit: Do., 08.10.2020, 18.30 Uhr
Ort: Top Kino, Rahlg. 1, 1060 Wien
Österreich im Jahr 2018: Knapp 500.000 Menschen unterzeichnen das zweite Frauen*Volksbegehren (F*VB) (Web), das vielstimmig und differenziert für Geschlechtergerechtigkeit eintritt. Unter dem Motto #einesfüralle macht die Kampagne dank eines engagierten Teams, unzähliger Mitstreiter*innen sowie vieler prominenter Unterstützer*innen auch weit über die Grenzen Österreichs Furore.
Österreich im Jahr 2020: Es ist nach wie vor viel zu tun. Mit dem vorliegenden Handbuch liefert das F*VB gemeinsam mit internationalen Aktivist*innen und Autor*innen das Know-how für künftige Initiativen und inspiriert zu politischem Handeln. In klarsichtigen Essays entwerfen Expert*innen anhand des F*VB-Forderungskatalogs, neuester Forschungsergebnisse und fundierter Erfahrung Visionen für eine gerechtere Gesellschaft. Flankiert werden sie von Vertreter*innen vieler Einrichtungen und Initiativen wie HeForShe, #keinenmillimeter, dem Schweizer Frauen*streik oder Sorority sowie persönlichen Statements von Aktivist*innen wie Alexandra Stanic, Nicole Schöndorfer oder Madeleine Darya Alizadeh (DariaDaria).
Feminists of the world, unite!
Präsentation mit

  • den Herausgeber*innen Magdalena Baran-Szoltys und Christian Berger
  • den Autor*innen Magdalena Berger, Elfriede Hammerl, Lena Jäger, Gabriele Michalitsch und Agnes Roth-Gritsch

Eintritt frei | Begrenzte Platzanzahl | Tickets reservieren über diese Website

Stadtspaziergänge: Topografie des Exils – Erinnerungsewge & Diskurse, 25.-26.09.2020, Wien

öge. Die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (Web)
Einladung als PDF
Schichten der Erinnerung und wie sie gemacht werden
Mit Peter Pirker (Institut für Zeitgeschichte, Univ. Innsbruck)
Zeit: Fr., 25.09.2020, 16.00 Uhr
Anmeldefrist: Mi., 23.09.2020
Auf der ausgewählten Route vom Burgtor zum Diana Budisavljevic-Park liegen laut www.porem.wien (Web) mehr als 80 Erinnerungszeichen (und eine Baustelle), die seit 1945 geschaffen wurden und als Artefakte der Erinnerungspolitik in Wien zu Austrofaschismus und NS betrachtet werden können. Sie sind Schichten der Gedächtnisbildung zuzuordnen und deren Revision, Kommentierung und Erweiterung. In ihnen sind außerdem unterschiedliche Erinnerungspolitiken materialisiert. Neben der Analyse dieser symbolischen Anlagerung wird bei der Exkursion vor allem das Verhältnis von sozialem Erinnerungsbegehren und politischem Erinnerungsbedarf thematisiert.
Westend Stories. Erinnerungswege im 7. Bezirk
Mit Brigitte Mayr, Michael Omasta (SYNEMA, Gesellschaft für Film und Medien) und Ursula Seeber (Gesellschaft der Freunde der Ö. Exilbibliothek)
Zeit: Sa., 26.09.2020, 11.00 Uhr
Anmeldefrist: Mi., 23.09.2020
Ruth Klüger, Fritz Hochwälder, Mimi Grossberg, Karl Farkas und viele andere Kulturschaffende lebten und arbeiteten in Wien-Neubau, damals wie heute ein kulturell und kreativ ambitionierter Bezirk. So war etwa die Neubaugasse mit ihren Produktions-und Verleihfirmen das Herzstück der österreichischen Filmbranche seit ihren Anfängen. Wohnhäuser, Ateliers, Theater, Kinos, Cafés und Redaktionen sind topografische Anknüpfungspunkte, um Geschichten von Verfolgung und Exil zu erzählen und die Erinnerung an die Menschen, die hier lebten, lebendig zu halten.
Die Teilnehmer_innenanzahl bei den Spaziergängen ist beschränkt, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich. Anmeldung bis zur jeweiligen Frist an nora.walch@exilforschung.ac.at. Die Treffpunkte werden nach der Anmeldung bekanntgegeben.

Workshop: Lustration: Bürokratische Eigenlogik und politische Regimewechsel im 20. Jhd., 24.-25.09.2020, virtueller Raum

Therese Garstenauer, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Univ. Wien; Bernhard Gotto, Institut für Zeitgeschichte München
Zeit: 24.-25.09.2020
Ort: Virtueller Raum via Wien
Ein ausdifferenziertes, eng an die politische Führung gebundenes Verwaltungssystem war zugleich Kennzeichen, Voraussetzung und Ergebnis des Ausbaus von staatlichen Regelungsansprüchen über soziale, kulturelle und ökonomische Prozesse im 19. und 20. Jhd. Eine loyale Beamtenschaft sorgte dafür, dass politische Steuerungsimpulse bis in die unteren Ebenen der solchermaßen durchherrschten Territorien durchdrangen. In Deutschland und Österreich war dieser Staatsdienst als ein besonderes Treueverhältnis konstruiert, das die Übereinstimmung der Beamten mit Zielen und Werthaltungen der Staatsführung implizierte. Nach politischen Regimewechseln wie 1918/19, 1933/38 und 1945 – zu denken ist auch an die Demokratisierungen in Portugal und Spanien in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und an Ostmitteleuropa ab 1989/90 – wurden die Verwaltungen „Säuberungsprozeduren“ unterzogen. Deren Ziel war es, den Staatsapparat konform zum neuen politischen System auszurichten. Das inkludierte im NS auch die „rassische“ Geeignetheit der öffentlich Bediensteten und deren Ehepartner_innen.
Diese „Lustrationen“ – hier verwendet als Überbegriff für die Entfernung von öffentlich Bediensteten aus ihren Positionen im Zusammenhang mit politischen Regimewechseln – stehen im Zentrum des Workshops. Das Ziel ist es, vor dem Hintergrund des anhaltenden Booms von Forschungen über den Umgang bundesdeutscher Zentralbehörden mit der NS-Vergangenheit neue Einsichten in die Adaptionsmechanismen administrativer Apparate auf politische Steuerungsimpulse zu erhalten. Die ältere Forschung hat in erster Linie nach der individuellen Disposition und Motivation von Beamten gefragt, um zu erklären, wie rasch die Verwaltungen sich auf ein neues Regime einstellen konnten. Phänomene wie Selbstgleichschaltung nach 1933, Selbstviktimisierung und Persilscheinkartelle nach 1945 setzen auf dieser Ebene an. In dieser Perspektive wird, um beim bundesdeutschen Beispiel zu bleiben, die „Entnazifizierung“ als der gescheiterte Versuch angesehen, eine nachhaltige Demokratisierung der Verwaltung durch eine „Lustration“ zu erreichen. Weiterlesen und Quelle … (Web).

Klicktipp: MEMORIAL. Biografien von Gulag-Häftlingen (Portal)

Internationale Gesellschaft MEMORIAL (Web)

Die Website „MEMORIAL. Biografien von Gulag-Häftlingen“ wurde bereits 2006 von der Internationalen Gesellschaft MEMORIAL veröffentlicht. (Web)

Beschreibung: „Die Sowjetunion bildete im 20. Jhd. einen großflächigen Staatenverbund, ein mächtiges politisches Imperium, dessen wissenschaftliche und kulturelle Leistungen internationale Beachtung erhielten. Weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, dass die riesige Fläche der Sowjetunion von einem Netz aus Straflagern unterschiedlichster Funktion und Größe überzogen war. Von der Westgrenze der Ukraine bis nach Ostsibirien, vom nördlichen Eismeer bis an die Grenzen Chinas saßen Menschen verschiedener Herkunft und Nationalität in Lagern ein.

Die Gründe für ihre Inhaftierung waren sehr häufig politisch motiviert, teilweise geradezu absurd: antisowjetische Agitation, Spionageverdacht, „Liebedienerei“ vor dem Westen, Lobpreisung der amerikanischen Demokratie, Verwandtschaft mit einem Volksfeind usw. Unzählige Menschen wurden ebenso aufgrund ihrer Nationalität verurteilt, dies betraf auch Tausende von Deutsche.

Bereits 1918 errichteten die sowjetischen Machthaber die ersten Lager, deren Anzahl unter der Herrschaft Stalins rapide anwuchs. Erst in den Jahren 1987-1989 sind die letzten politischen Gefangenen aus Straflagern entlassen worden. Dieses Lagersystem wird auch als GULAG bezeichnet, ausgehend von der russischen Abkürzung für Glawnoe Uprawlenije LAGerei (dt.: Hauptverwaltung der Lager). Der Begriff GULAG bezeichnet einerseits den administrativen Verwaltungsapparat und wurde andererseits in der Literatur zum Sinnbild des Zwangsarbeitssystems in seiner Gesamtheit.“ Weiterlesen … (Web)

 

Vortrag: Ilse Korotin: GUlag – Erinnerungen in Autobiografien österreichischer Frauen, 15.10.2020, Wien

Frauenstudienzirkel (Web)
Ort: Renner-Institut, Karl Popper-Str. 8, 1100 Wien, Nähe Hauptbahnhof
Zeit: 15.10.2020, 16.00-18.00 Uhr
„Jede Frau sollte mindestens ein Jahr lang Frauengeschichte studieren, egal, was sie sonst macht. Jede Frau ändert sich, wenn sie erkennt, dass sie eine Geschichte hat.“ Dieses berühmte Zitat von Gerda Lerner (1920-2013), der Exil-Österreicherin, Historikerin und Begründerin der Women History-Studies in den USA ist das Motto des Frauenstudienzirkels, den Hildegard Steger-Mauerhofer 2007 ins Leben gerufen hat.
Nächste Veranstaltungen im Herbst 2020
24.09.2020: Katharina Prager: Adelheid Popp – Jugend einer Arbeiterin
Das Schlüsselwerk der sozialdemokratischen Frauenbewegung „Jugend einer Arbeiterin“ ist 2019 als neue, historisch und politisch kommentierte Ausgabe veröffentlicht worden (Web). Sibylle Hamann und Katharina Prager zeichnen darin nicht nur den historischen Rahmen der Erinnerungen Adelheid Popps nach, sie stellen diese auch in einen aktuellen Kontext. Katharina Prager ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Wienbibliothek.
15.10.2020: Ilse Korotin: GUlag – Erinnerungen in Autobiografien österreichischer Frauen
Ilse Korotin ist die Leiterin der Dokumentationsstelle Frauenforschung am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst. Seit 1998 leitet sie das multimodulare Forschungs- und Dokumentationsprojekt biografiA – Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen. Sie ist Herausgeberin des vierbändigen biografischen Lexikon biografiA und Leiterin der FrauenAG der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung u.a.
19.11.2020: Sabine Lichtenberger: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik
Wie hat sich gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik gestaltet? Welche Kontinuitäten gab es nach 1945 in der Bildungsarbeit und wer waren die Akteurinnen? Sabine Lichtenberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der Arbeiterkammer Wien. Ihre Arbeitsbereiche sind interessenpolitische Bildungsarbeit, Projektbetreuung und Autorinnentätigkeit.

Klicktipp: 100 Jahre – 100 Töne: Online-Ausstellung mit Auszügen aus 100 lebensgeschichtlichen Interviews (Portal)

Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek 2020 (Web)

Die Österreichische Mediathek sammelt im Rahmen des Projekts „MenschenLeben“ seit 2009 lebensgeschichtliche Interviews. Bisher haben über 1.600 Personen ihre Erinnerungen berichtet. (Web)

Mit dem Portal „100 Jahre – 100 Töne“ wurde nun eine umfangreiche Online-Ausstellung erarbeitet. Darin geben Auszüge aus den autobiografischen Schilderungen einen ersten Eindruck von der Vielfalt der enormen Quellenressourcen dieser Sammlung. (Web)

Beschreibung: „Wie erinnern sich Zeitzeug/innen an die vergangenen 100 Jahre seit Ausrufung der Republik? Wie an die politischen, technischen, kulturellen Entwicklungen, Zäsuren und Veränderungen in dieser langen Zeitspanne? Und wie integrieren sie diese in ihre Lebensgeschichte? Im Projekt MenschenLeben berichteten seit 2009 bislang über 1.600 Männer und Frauen, Jugendliche, Erwachsene und Senioren in mehrstündigen Gesprächen über ihr Leben. Die Interviewten, zwischen 10 und 110 Jahre alt, erzählen von Kindheitserinnerungen, Natur- und Urlaubserlebnissen, Freizeitvergnügen und Hobbies sowie Erfolgen und Misserfolgen im Privatleben, Schule und Beruf. Sie beschreiben ihre Eltern und Familie und lassen uns an Schicksalsschlägen, Krankheiten, Tiefpunkten und Tod teilhaben. Diese Schilderungen verweben sich direkt oder indirekt mit den ‚großen‘ Entwicklungen Österreichs und der Welt, von den letzten Jahren der Monarchie über die Zwischenkriegszeit, von der Zeit des Nationalsozialismus und der alliierten Besatzung bis in die Gegenwart. Aus der Perspektive und mit den Worten jener, die all dies erlebt haben, bildet dieser Querschnitt durch die österreichische Gesellschaft in einzigartiger Weise Erlebnis-, Erfahrungs- und Erinnerungswelten des 20. und 21. Jhds. ab.

Das Gedächtnis ist anders strukturiert als ein Lexikon. Besonders Jahreszahlen spielen in der Erinnerung eine andere Rolle und häufig ist es gar nicht so leicht, den Geschichten mehr Interesse zu schenken, als den Jahreszahlen, die der Erzählung als Zahl erst das Fundament zu geben scheinen. Wir wissen, dass in Erinnerungen ein und dasselbe Ereignis viele Jahreszahlen haben kann. Von diesem Umstand wollten wir uns aber nicht verleiten lassen, Erzählungen zu verwerfen und das Erinnern an Jahreszahlen allzu eng zu sehen, während wir das Erzählte dennoch sehr ernst und beim Wort nehmen wollten. Das Verhältnis von Zahl und Er-zähltem ist Continue reading

Conference: Reconceptualising Wage Labour from a Long-Term and Transregional Perspective, 16.-19.09.2020, virtueller Raum (via Budapest)

COST Action „Worlds of Related Coercions in Work“; Susan Zimmermann and Isidora Grubacki (Web)
Zeit: 16.-19.09.2020
Ort: virtueller Raum (via CEU Budapest)
Programm als PDF
Die EU-geförderte COST Action „Worlds of Related Coercions in Work“ veranstaltet diese Woche ihre erste internationale Konferenz zum Thema „Reconceptualising Wage Labour from a Long-Term and Transregional Perspective“ (Web). Die Veranstaltung findet als Zoom-Konferenz statt und wird von der CEU Budapest gehostet.
WORCK (Web) ist ein internationales Netzwerk zur Geschichte von Arbeit und Zwang, das von der Universität Wien aus koordiniert wird. Die rund 150 Mitglieder aus vierzig verschiedenen Ländern diskutieren über eine Förderlaufzeit von vier Jahren in Arbeitsgruppen vier verschiedene methodische Ansätze für eine neue Geschichte der Arbeit, veranstalten Konferenzen und Workshops und arbeiten neben Sammelpublikationen in einschlägigen Zeitschriften und Buchreihen an einer digitalen Data Publication Platform.
Für die Login-Daten zur Konferenz schicken Sie bitte ein E-Mail an christian.devito@gmail.com. Sie erhalten dann eine Version des Programms mit den Direkt-Links zu den einzelnen Sessions.
Quelle: wiso-informationen@lists.univie.ac.at

CfP: Frauen*wahlrecht und Demokratie: 1) Mechanismen des (Un-)Rechts (Event, 09.2021, Freiburg); bis: 15.11.2020 / / 2) Kritik, Erinnerung, Visionen (Event, 11/2021, Zürich); bis: 01.02.2021

Schweizerisches Institut für feministische Rechtswissenschaft und Gender Law (FRI) (Web) und Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF) (Web)

2021 finden in der Schweiz zwei Konferenzen zum Thema „Frauen*wahlrecht und Demokratie“ statt. Die Veranstaltungen ergänzen sich durch jeweils eigenständige Schwerpunkte.

1) Mechanismen des (Un-)Rechts

Zeit: 09.-11.09.2021
Ort: Universität Freiburg
Einreichfrist: 15.11.2020

Im Jahr 2021 können die Schweizerinnen auf 50 Jahre politische Rechte zurückblicken. Dieser Demokratieakt gibt Anlass zu feiern. Die Geschichte des Unrechts, das an Frauen begangen wurde, soll analysiert werden. Es interessieren die rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Mechanismen, die dazu geführt haben, dass es auf nationaler Ebene so lange bis zur Einführung des Frauen*stimmrechts gedauert hat. Weiterlesen … (PDF)

2) Kritik, Erinnerung, Visionen

Zeit: 26.-27.11.2021
Ort: Universität Zürich
Einreichfrist: 01.02.2021

Die Konferenz behandelt das Thema aus demokratie- und geschlechtertheoretischer, intersektionaler, postkolonialer und transnationaler Perspektive sowohl mit Blick auf die Schweiz als auch bezogen auf die Situation in anderen Ländern und Kontexten.

Im Zentrum stehen 1) kritische Analysen zu Konzeptionen von Demokratie, politischer Partizipation und Citizenship im Hinblick auf ihre Ein- und Ausschlüsse, 2) historische und aktuelle Formen der Erinnerungskultur in Bezug auf verweigerte und erkämpfte politische Rechte in der Schweiz und weltweit und 3) Visionen einer geschlechtergerechten Gesellschaft und Politik sowie Konzeptionen umfassender politischer Rechte und gesellschaftlicher Partizipation. Weiterlesen … (PDF).

 

Vortrag und Zeitzeuginnengespräch: Nikola Langreiter: Das Entbindungsheim Lustenau, 17.09.2020, Hittisau

Reihe „Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt“: Frauenmuseum Hittisau (Web)
Zeit: 17.09.2020, 19.00 Uhr
Ort: Frauenmuseum Hittisau
Im Rahmen der aktuellen Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau werden in der Vortragsreihe „Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt“ einzelne Themen daraus aufgegriffen. Den Auftakt macht ein Vortrag der Kultur- und Kommunikationswissenschaftlerin Nikola Langreiter über die wechselvolle Geschichte des Lustenauer Entbindungsheimes:
In Vorarlberg verfügte im 20. Jhd. beinahe jede größere Gemeinde über ein Entbindungsheim. Von 1973 an wurden die Geburtsstationen im Zuge der zunehmenden Medikalisierung der Geburt nach und nach geschlossen. Argumentiert wurde das v.a. mit den „hohen Kosten“ sowie mit der „sichereren Geburt“ in den regionalen Krankenhäusern. Als letztes Entbindungsheim im Ländle wurde 2001 jenes in Lustenau geschlossen – nach jahrzehntelanger Diskussion zwischen Gemeinde, Land und Bevölkerung.
Im Anschluss an den Vortrag erzählen Zeitzeuginnen von ihren Erlebnissen rund um das Lustenauer Entbindungsheim: Fachfrauen, die dort gearbeitet haben und Frauen, die dort ihre Kinder zur Welt gebracht haben.
Anmeldung unter kontakt@frauenmuseum.at.
Die Vorträge der Reihe „Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt“ werden vom Frauenmuseum Hittisau gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner*innen realisiert und finden an unterschiedlichen Orten statt.

CfP: (Post-)Migration und Konflikte („Junges Forum“ am Centre Marc Bloch, 02/2021, Berlin); bis: 20.10.2020

Centre Marc Bloch e.V. (Web); Sarah Marciano (Univ. de Paris), Lucie Lamy (Univ. de Paris/Centre Marc Bloch) und Agata Rogos (HU)

Ort: Berlin
Zeit: 10.-11.02.2021
Einreichfrist: 20.10.2020

Die Organisatorinnen wollen Migrationsforschung mit Konfliktentheorien verknüpfen – mit dem Ziel, eine der Kernerfahrungen von Mobilität und Migration genauer zu betrachten. Konflikte können in marxistischer Tradition als strukturelle Widersprüche untersucht werden, oder auch in der Simmelschen Tradition als Bestandteil sozialer Interaktionen. Die Tagung möchte sich mit den verschiedenen Konfliktbegriffen kritisch auseinandersetzen und ihre Relevanz für die Migrationsforschung hinterfragen.

Sie wird empirische Herangehensweisen fördern, die unterschiedlichen Phasen der Migrationserfahrung in Betracht ziehen und die pluralen Mobilitätsmuster (z. B. vorübergehende oder wiederkehrende Mobilitäten) berücksichtigen. Beiträge, die transnationale und multi-situierte Methodologien anwenden, und die sich den Auswirkungen von Konflikten auf Migrationen und andere Mobilitätsformen widmen, sind daher besonders willkommen. Beiträge sollten wenigstens eine der folgenden vier Dimensionen berücksichtigen:

  • Konflikte und Transnationalismus. Migrationen stehen in einem Zusammenhang mit sozialen, ökonomischen, politischen oder auch kriegerischen Konfliktkonstellationen wie auch mit gesellschaftlichen Kontroversen in den sogenannten Aufnahmeländern (die nicht nur ein innenpolitisches, sondern auch ein grenzüberschreitendes Thema bilden, wie es jüngste Debatten in Europa sehr gut zeigten). Inwieweit führen Migrationen zu einer Inter- oder sogar Transnationalisierung von Konflikten?
  • Konflikte, Migration und Zeitlichkeit. Konflikte können Migration zur langfristigen Folge haben. Mit dieser thematischen Achse möchten wir die Auswirkungen von Konflikten in der Vergangenheit bis in die Gegenwart beleuchten, wie zum Beispiel die Auswirkungen von Kolonialismus oder Grenzverschiebungen im Zuge der beiden Weltkriege. Inwiefern haben sie Migrationen verursacht und gestaltet? Neben der Historisierung von Migrationen geht es uns hier darum, die Zeitlichkeit als Dimension der Migration, die üblicherweise als ein räumliches Phänomen untersucht wird, in den Blick zu nehmen.

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