Monthly Archives: Juni 2021

CfP: Vor der Tür. Intersektionale Dimensionen von Armut und Ausbeutung (ZS Femina Politica); bis – verlängert: 15.06.2021

Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft (Web)

Einreichfrist – verlängert: 16.06.2021

Seit geraumer Zeit warnen NGOs auf staatlicher sowie transnationaler Ebene vor erhöhten Armutsrisiken für immer größere Bevölkerungsgruppen. Die Neoliberalisierung westlich-moderner Sozial- und Wohlfahrtsstaaten ebenso wie die Austeritätspolitiken im Kontext der Finanz- und Wirtschaftskrise haben die Armutsrisiken deutlich erhöht und bleiben auch in Zeiten der Autoritarisierung akut. Die weltweite Corona-Pandemie verschärft diese Tendenzenund bringt zugleich neue politische und sozio-ökonomische Krisen hervor: So ist zu erwarten, dass sich der Kreis der von Armut Betroffenen ausweiten wird und Formen „extremer Armut“ selbst in jenen Staaten zunehmen werden, die über ein Sozialstaatssystem oder zumindest sozialpolitische Mindestsicherungen verfügen. Ebenso drohen in vielen Ländern des globalen Südens aktuell neue Hunger- und Überlebenskrisen durch Einkommensausfälleund unzureichende Unterstützungsprogramme. Verarmungsprozesse sind in vielfacher Weise vergeschlechtlicht, sexualisiert, rassifiziert und klassisiert, explizit gefährdet sind dabei vor allem jene, die ohnedies besonders verletzbar und marginalisiert sind.

Armut ist demnach ein multidimensionales und transnationales Phänomen: Ausbeutungsverhältnisse im Kontext globalisierter Wertschöpfungsketten, die gesellschaftliche Strukturen in Ländern des globalen Südens zerstören, haben ebenso globale Auswirkungen wie die Externalisierung von Arbeit, die bspw. in der Textilindustrie oder durch die Digitalisierung von Arbeit forciert wird und damit sozialrechtliche Absicherungen umgeht und prekäre Lebensbedingungen hervorbringt. Zugleich muss Armut im Kontext historischer Gewordenheiten, z.B. der Durchsetzung kapitalistischer Wirtschafts- und Lebensformen nach der Auflösung des Sowjetblocks und hinsichtlich kolonialer Kontinuitäten betrachtet werden, die sich auf unterschiedlichen Ebenen in aktuelle (trans-)nationale Politiken übersetzen und auf intersektionale Geschlechterverhältnisse Einfluss haben. Weiterlesen … (PDF)

Quelle: FEMALE-L@jku.at

Diskussion: Beate Hausbichler im Gespräch mit Barbara Grabher: Der verkaufte Feminismus. Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde, 24.06.2021, Graz und virtueller Raum

Frauenservice Graz (Web) in Koop. mit der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung (Web)
Zeit: Do., 24.06.2021, 18:00–20:00 Uhr
Ort: Frauenservice: Infocafé palaver, Lendpl. 38, 8020 Graz und online via Zoom
Anmeldung bis: 22.06.2022
Vom politischen Kampf zum profitablen Label. Eine spannende Analyse:
Autonomie, Freiheit und Selbstbestimmung: Der Konsumkapitalismus hat schon früh erkannt, dass die Anliegen der Frauenbewegung für ihn nützlich sind. Der markttaugliche Feminismus verlagert die Arbeit: weg von politischen Forderungen für alle, hin zur Arbeit an und für sich selbst. Welche Gefahren birgt diese Individualisierung, befeuert durch Social Media, für den Diskurs über Gleichberechtigung? Beate Hausbichler zeigt auf, wo überall Feminismus in dicken Lettern draufsteht, obwohl nur Selbstoptimierung, Selbstdarstellung und letztlich Konsum drinstecken, und welches Risiko das für eine politische Bewegung bedeutet.
Beate Hausbichler hat Philosophie an der Universität Wien studiert und ist seit 2008 Redakteurin bei der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD, seit 2014 leitet sie deren frauenpolitisches Ressort dieStandard. Ihr Buch „Der verkaufte Feminismus. Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“ ist 2021 im Residenz Verlag erschienen.
Barbara Grabher ist Anthropologin mit Spezialisierung in Genderforschung und beschäftigt sich mit der Kommerzialisierung und Instrumentalisierung von queeren und feministischen Bewegungen unter anderem im Rahmen von LGBT+ Pride Events. Gegenwärtig arbeitet sie als post-doktorale Forschungsmitarbeiterin im Institut für Geographie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität Graz.

  • Moderation: Marcella Rowek, Leitung Referat für Bildung- und Öffentlichkeitsarbeit, Frauenservice Graz.

Kostenlos – um Anmeldung bis (einschließlich) Di. 22. Juni 2021 wird gebeten: Anmeldung zur Teilnahme an der Präsenzveranstaltung Continue reading

Klicktipp: Film-Portraits von Aktivistinnen zum Frauen*jubiläumsjahr 2021 in der Schweiz (Weblogeintrag)

fem*so. feministischer verein kanton solothurn; Sara Studer und Selin Dettwiler (Web)

In der Schweiz heißt es 2021 50 Jahre Frauenstimmrecht, 40 Jahre Gleichstellungsartikel und 30 Jahre seit dem Frauen*streik von 1991.

fem*so stellt aus Anlass dieses Jubiläumsjahres auf seinem Weblog unter dem Titel „Solothurner Zeitzeuginnen“ kurze Film-Portraits von Aktivistinnen dieser Bewegungen vor. Die Serie wurde gestaltet von Sara Studer und Selin Dettwiler.

Die fünf interviewten Frauen sprechen über ihr feministisches Engagement und ihre persönlichen Erinnerungen an die gesellschaftlichen Veränderungen während der vergangenen Jahrzehnte, jeweils im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Jubiläum der Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen*.

Die Zeitzeiginnen sind Miguel Misteli, Lucie Hüsler, Katrin Küchler, Doris Meier und Liselotte Amiet, von Beruf u.a. Politikerin, Historikerin oder Juristin.

Die Interviews wurden live oder per Videoanruf gemacht. Die filmischen Zusammenstellungen dauern jeweils um die 10 Minunten und enthalten auch zahlreiche biografische Fotografien. Weiterlesen … (Weblogeintrag „Solothurner Zeitzeuginnen“).

fem*so. feministischer verein kanton solothurn

Der Verein fem*so wurde im Frühling 2019 während den Vorbereitungen für den Frauen*streik 2019 gegründet. fem*so ist im Kanton Solothurn zuhause und steht dort für feministische Anliegen ein. Die Aktivist*innen setzen sich ein für die Gleichstellung aller Geschlechter, für Frauen*rechte, für die Beseitigung von Diskriminierung jeglicher Art und für die Rechte von LGBTQAI*.

fem*so unterstützt und organisiert im speziellen Aktionen, Anlässe und Kampagnen zu frauen*- und geschlechterspezifischen Themen. Diese Aktivitäten können im Weblog nachgelesen werden Weiterlesen … (Weblog).

Klicktipp: 50 Jahre Neue Frauenbewegung in Deutschland (Neue Website)

Frauenmediaturm Köln (FMT) (Web)

„Bald ist es soweit: Vor 50 Jahren, am 6. Juni 1971, titelte der Stern: „Wir haben abgetrieben“. Der Kampf gegen den § 218 und für körperliche Selbstbestimmung mobilisierte Frauen in der gesamten Bundesrepublik.“

50 Jahre Neue Frauenbewegung – Website

Der Frauenmediaturm Köln feiert dieses Jubiläum der Neuen Frauenbewegung – im zweiten Corona-Jahr vorerst digital, mit einer neu gestalteten Webseite:

Die Site enthält Filme und Radiofeatures, Fotografien und Texte sowie einer virtuellen Führung durch den Frauenmediaturm. Im Film „13 Pionierinnen“ (70 Minuten) erinnern sich Helke Sander, Alice Schwarzer, Sabine Zurmühl und weitere 10 Frauen an die Zeit des Aufbruchs. Ein Radiofeature (60 Minunten) beschwört die Atmosphäre auf dem ersten Frauenkongress in Frankfurt und ein Schulkit stellt Quellenmaterial bereit.

In der Rubrik „Chronik der Neuen Frauenbewegung“ wird deren Entstehung und Entwicklung in Deutschland von 1968 (dem Vorfrühling) über 1971 (dem Start) bis 1979 nachgezeichnet. Dabei sind hunderte von Dokumenten aus Hinterlassenschaften der Aktivistinnen eingeflossen: Fotografien, Flugblätter, Protokolle und Presseberichte, die im Bestand des FMT mehrere hundert Ordner füllen. Weiterlesen … (Website)

50 Jahre Neue Frauenbewegung – live

Am 11. und 12. September 2021 findet dann die Festveranstaltung statt. Dann wird diskutiert und gefeiert. Mit drei Generationen darunter Jutta Allmendinger und Ute Frevert. Und Schauspieler:innen, die feministische Texte vortragen darunter Mechthild Großmann, Jasmin Tabatabai und Edgar Selge. Weitere Informationen zu der Veranstaltung folgen.

Der Frauenmediaturm Köln

Der Frauenmediaturm Köln (FMT) archiviert Bücher, Dokumente und Bilder zur Neuen und Historischen Frauenbewegung sowie zu Pionierinnen aus allen Zeiten „von Christine de Pizan bis Angela Merkel“. Er befindet sich räumlich und auch organisatorisch in unmittelbarer Nähe zur Zeitschrift „Emma“. Weiterlesen … (Website)

6. Internationale Konferenz der Frauenmuseen: „And still we* create“, 31.08.-03.09.2021, Hittisau und virtueller Raum

6. Internationale Konferenz der Frauenmuseen (IAWM) (Web)
Zeit: 31.08.-03.09.2021
Ort: Hittisau und virtueller Raum
Die Gemeinde Hittisau im Bregenzerwald wird zu einem internationalen Treffpunkt. Wofür? Für die rund sechzig Frauenmuseen der Welt, die sich unter dem Motto „And still we* create“ im Frauenmuseum Hittisau (Web) treffen.
Das Frauenmuseum ist die diesmalige Veranstalterin der 6. IAWM, die ganz im Zeichen des Themas „Geburtskulturen“ stehen wird, dem Thema der aktuellen Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau.
Die Welt der Frauenmuseen ist bunt und vielfältig: Es gibt Museen, die an Universitäten angebunden sind, solche, die sich mit Frauengeschichte beschäftigen und solche, die die Kunst von Frauen im Fokus haben. Manche haben eine lange Tradition, weil sie die Frau als Arbeiterin thematisieren. Allen gemeinsam ist der Wunsch, die Situation von Frauen sichtbar zu machen und gesellschaftlich ins Bewusstsein zu rücken. Die Veranstalterinnen freuen sich, Vertreter:innen von all diesen Häusern in Hittisau begrüßen zu können.
Pandemiebedingt wird die Konferenz hybrid stattfinden. Das ermöglicht auch allen interessieren Menschen von anderen Orten aus digital dabei zu sein.
Alle weiteren Infos zur IAWM 2021 Conference Hittisau – sowie auch zu den Veranstaltungen des Frauenmseums im Juni 2021 – die entweder digital oder auch wieder vor Ort stattfinden – finden sich auf der Website (Web).

Tagung: Körper. Hegemonie. Ideal. Zur maskulinen Dimension des Heroischen, 07.-09.07.2021, Freiburg

SFB 948 „Helden – Heroismen – Heroisierungen“, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Andreas Plackinger und Vera Marstaller (Web)
Zeit: 07.-09.07.2021
Ort: Freiburg
Anmeldung bis: 25.06.2021
In Heldenfiguren verdichten sich Wertvorstellungen und Deutungsangebote, die für ein Kollektiv als verbindlich postuliert werden und identitätsstiftend wirken sollen. Indem durch Helden veranschaulicht wird, wie ‚man sein könnte‘, erscheinen sie als ein (teils unerreichbares) Ideal. Heroisierungen stützen sich im Regelfall auf die Konstituierung eines Heldenkörpers, der als Grundlage vollführter Heldentaten repräsentiert wird. Dieser Heldenkörper wird meist männlich gedacht und – einer binarisierenden Logik der Geschlechterdifferenz folgend – von einem als weiblich definierten Körper unterschieden.
Da die Inszenierung heroisierter Männlichkeit die Naturalisierung von Geschlechterrollen stützt, begünstigt sie die Implementierung von Maskulinität als gesellschaftlich-soziale Norm. Gemeinhin erfährt das Geschlecht heroisierter Figuren nur dann Aufmerksamkeit, wenn eine Abweichung vom Typus des männlichen Helden offensichtlich ist, etwa im Fall der Heldin. Damit bleibt Männlichkeit unsichtbar: Maskulinität wird zu einem normativen Heldenmuster.
Im Rahmen des interdisziplinären Workshops wird der meist unreflektierte Konnex von Maskulinität und Heldentum kritisch hinterfragt sowie die normative Wirkung des männlichen Heldentypus auf Männer und Frauen in den Blick genommen:

  • Wie wird die maskuline Dimension des Heroischen, auch in Abgrenzung zu Weiblichkeit, direkt oder indirekt visualisiert und verbalisiert? (Sektion Körper)
  • Wie werden die maskulin konnotierten Momente weiblichen Heldentums rezipiert? (Sektion Hegemonie)
  • Wie wird durch Maskulinität das Spannungsfeld zwischen Vorbildhaftigkeit und Inkommensurabilität des Helden verhandelt? (Sektion Ideal) Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Schools of feeling. Gender in the historical processes of shaping emotions (Event, 06/2022, Warsaw); by: 30.06.2021

The Commission for the History of Women at the Committee of Historical Sciences of the Polish Academy of Sciences

Venue: Warsaw
Time: 23.-24.2022
Proposals by: 30.06.2021

The main premise of the history of emotions – understood in cultural terms – is the claim that psychological and mental ability to feel emotion is universal, but the ways in which emotions are evoked, felt and expressed depend both on individual propensities as well as cultural norms prevailing in a particular historical period and within a given group (Barbara Rosenwein, 2002). Furthermore, in recent years research on emotions in the context of gender history increasingly undermines the stereotypical belief that emotion in the past was a straightforward socio-cultural indicator of the masculine and feminine. As emphasized by Damien Boquet and Didier Lett, the antithesis – characteristic of Western culture – of emotion vs. rational thinking, where emotionality is usually associated with femininity, and rational thinking – consistently with masculinity, definitively requires more in-depth and detailed historical study (Emotions and the concept of gender, 2018).

The proposed conference is an attempt to answer the challenge thus formulated, in the context of the question of historically diverse processes shaping desirable emotional behavior in specific social, religious or political groups. This is why the main points of reference will be the concepts of emotional communities and emotional regimes. The organizers define an emotional community – after Barbara Rosenwein – as a group where similar norms of emotional expression are in force, and specific emotions are similarly evaluated. Depending on the period, it might be a school, manor, household, religious community, a community united by economic interest, a group of friends or a family.

The organizers understand the concept of emotional regimes – after William Reddy – as a set of normative emotions, as well as practices, rituals and standards of emotional behavior in force in a given community, whose rejection leads to the exclusion of an individual. The organizers are primarily interested in research focused on specific communities and the promotion of a given emotionality in a group, with particular emphasis on the role that gender plays in „teaching emotion“. Read more and source … (Web)

CfP: Robert Michels‘ „Grenzen der Geschlechtsmoral“ (Event 03/2022, Halle); bis: 06.09.2021

Harald Bluhm und Vincent Streichhahn, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Zeit: 31.03.-01.04.2022
Ort: Halle
Einreichfrist: 06.09.2021

„Die neue Geschlechtsethik, deren Sonnenball wir am Horizont bereits auftauchen sehen, deren Strahlen aber noch blaß und matt sind und noch nicht die Kraft haben, neues Leben zu spenden, hat ihre größte Gegnerin in der Heuchelei. Es ist zwar auch der vornehme, edeldenkende, reine Mensch, der sich heute noch vielfach gegen eine neue Ethik sträubt […]. Aber der heftigste Feind des neuen keimenden Lebens […] sitzt da, wo sich Dunkel und Hell paart, im Clairobscur des sozialen Körpers, am Rande des Sonnenlichts und der Finsternis. Das sind die Elemente, die, insofern sie seelisch infekt sind, alles Interesse daran haben, alles beim alten zu lassen, weil ihr Mangel an Moralität mit der alten Moral sehr gut auskommt“ (Robert Michels 2021 [1911]: 65f.).

Das Zitat von Robert Michels stammt aus seiner 1911 erschienenen Essay-Sammlung „Die Grenzen der Geschlechtsmoral“, in der er sich als feministischer Mitstreiter der Frauenbewegung sowie sozialwissenschaftlicher Bewegungsforscher präsentiert, der für eine „neue Sexualmoral“ eintritt. Allerdings ist diese Seite von Michels theoretischen sowie praktischen Wirken in geschlechteregalitärer Absicht vor dem Ersten Weltkrieg kaum bekannt. Die „Grenzen der Geschlechtsmoral“ erschienen zwar 1911 in zwei Auflagen, sind aber bis zur kürzlich erschienenen Neuausgabe hierzulande nicht mehr neu aufgelegt worden. Auch seine Beiträge in verschiedenen Periodika der deutschen Frauenbewegung sind weitgehend vergessen.

Das liegt u.a. an einer verbreiteten einseitigen Rezeption von Michels Werk, die stark von dessen späteren Hinwendung zum italienischen Faschismus geprägt ist. Der Wahlitaliener steht in seinem eigenen Schatten als Klassiker der Parteiensoziologie, in dessen … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Zuhause im 18. Jahrhundert (Event, 10/2021, Bonn); bis: 16.07.2021

11. Jahrestagung der Bonn Group for 18th-Century Studies (BGECS) (Web)

Zeit: Do., 07.10.2021
Ort: Institut für Anglistik der Universität Bonn oder virtueller Raum
Einreichfrist: 16.07.2021

Egal ob Stadt oder Land, Ober-, Mittel- oder Unterschicht, allein oder mit Vielen – wir alle verbinden bestimmte Gefühle, Wünsche und Herausforderungen mit dem Begriff ‚Zuhause‘. Durch die Ereignisse und Erfahrungen der vergangenen Monate rückten Fragen, die sich mit den eigenen vier Wänden beschäftigen, in den Fokus. Im Zuge der Lesegruppe im Sommersemester 2021 und der diesjährigen BGECS-Tagung möchten die Veranstalter:innen den Schwerpunkt nun auf verwandte Fragestellungen im Kontext des 18. Jhds. lenken. Was machte ein Haus zu einem Zuhause? Wer gehörte zum Haushalt dazu? Wie gestaltete man sich – auch materiell – sein Zuhause? Welche Gefühlsdiskurse kreisten um den Begriff des ‚Zuhauses‘ oder des ‚Privaten‘?

Der tendenziell bürgerliche Charakter der Idee des ‚Zuhauses‘ darf und soll dabei kritisch hinterfragt werden. Ziel der Tagung ist es, einen breitgefächerten und die akademischen Disziplinen übergreifenden Einblick in dieses komplexe und nach wie vor hochaktuelle Themenfeld zu gewinnen.

Die 20-minütigen Vorträge (auf Deutsch oder Englisch) könnten sich mit folgenden Themen befassen:

  • Bauliche und materielle Aspekte: Architektur und Innenarchitektur, Einrichtung und Ausstattung
  • Funktionale Aspekte: Wohnen und Familienleben, Arbeiten, Beherbergung, Selbstdarstellung (Kuriositätenkabinette, Bibliotheken, etc.)
  • Bewohner:innen, Bedienstete und Gäste: Familie, Angestellte, Haustiere, Freund:innen, temporäre Mitbewohner:innen wie z.B. einquartierte Soldaten, Landarbeiter:innen und Erntehelfer:innen
  • Aktivitäten: Familienleben, Arbeit und Freizeit
  • ‚Zuhause‘ als Gefühl: Gemütlichkeit, Geborgenheit, Heimweh, Einsamkeit (positiv und negativ), Geselligkeit

Ob die Jahrestagung als Präsenzveranstaltung am IAAK der Universität Bonn stattfinden wird oder ob auf ein digitales Format ausgewichen werden muss, wird auf Grundlage der aktuellen Situation entschieden und rechtzeitig bekanntgegeben. Continue reading