Monthly Archives: August 2022

40 Jahre Frauen*solidarität: Buchpräsentation und Fest: Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik veränderten, 19.10.2022, Wien

Frauen*solidarität. Feministisch-entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit (Web)

Zeit: 19.10.2022, 18.00 Uhr
Ort: Badeschiff Wien
Anmeldung an: office@frauensolidaritaet.org

Die Frauen*solidarität feiert 2022 ihr 40jähriges Bestehen. Aus dem Anlass wird der Sammelband „Global Female Future“ herausgegeben und im Rahmen eines Festes präsentiert:

Programm (Web)

  • 18.00 Uhr: Einlass
  • 18.30 Uhr: Buchpräsentation; Moderation: Anastasia López
  • 20.00 Uhr: Fest mit Live-Musik und Konzert von Célia Mara

Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik veränderten, hg. von Andrea Ernst, Ulrike Lunacek, Gerda Neyer, Rosa Zechner und Andreea Zelinka (Web)

Es ist Zeit für die großen Fragen: In welchen Formen ist sexualisierte Gewalt ein globales Phänomen? Wem nützt die weltweite „weibliche“ Migration in Care-Berufen? Wie lässt sich antirassistischer Widerstand organisieren? Wie könnte eine feministische Ökonomie die Wirtschaft verändern und was bedeutet autoritäre, staatliche Gewalt für Frauen* im Widerstand?

40 Jahre feministische Kämpfe in einem Buch – 40 Jahre Fortschritte und Lernen aus Rückschlägen, die doch Wege hin zu einem selbstbestimmten Leben eröffnen. „Global Female Future“ gibt den Blick frei auf feministische Auseinandersetzungen in Politik, Wirtschaft, Reproduktion, Ökonomie und Ökologie – exemplarisch erzählt von und mit Autor*innen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa. Ihre Erfahrungen aus früheren Konflikten verweisen auf die Gegenwart, sei es im Kampf um Ressourcen wie Land oder Wasser – oder im Kampf gegen die Klimakatastrophe.

CfP: Nonbinary (Women Studies Quarterly – WSQ); by: 15.09.2022

Women Studies Quarterly (WSQ), Editors: JV Fuqua, Red Washburn, and Brianne Waychoff (City Univ. New York), and Marquis Bey (Northwestern Univ.) (Web)

Proposals by: 15.09.2022

This special issue reflects upon the work that the word „nonbinary“ does in terms of unsettling the codes of gender, sexuality, race, and other categories of being and knowing. For this issue, the editors understand „nonbinary“ to serve as a direct challenge to the tenacity of binary logics, ethics, and orientations. Not only located in, but perhaps most recognizably found in discussions of gender and sexuality, nonbinary must be thought in relation to deep conceptions of identity and belonging across the spectrum of power and difference. Feminist theory has long focused upon the problematic aspects of binary thinking whether in relation to the dyads of nature/culture, sex/gender, biology/culture, human/nonhuman, or the individual/collective. Currently, in the midst of the Covid-19 pandemic, the editors see the consequences of nonbinary thinking as it relates to fact/fiction and the schisms in public discourse and everyday life. Nonbinary directs attention to the power and the sometimes precarious status of ways of being, knowing, and doing that fall outside such normatively derived epistemological, structuring pairs.

In 2008, WSQ published „Trans-“ – its first issue devoted to the subject of „transing“ (Styker, Currah, Jones) gender, the human/nonhuman divide, region, power, and racialized identities. During the following twelve years, the popular media landscape has had a veritable explosion of images and narratives of nonbinary ways of being. From performer Billy Porter, to writer, artist, and activist Alok Vaid-Menon, to Billions actor Asia Kate Dillon, nonbinariness now circulates through popular culture and podcasts with a speed that can be surprising. However, in feminist, critical race, postcolonial, and queer theory, the nonbinary continues to receive, in the best cases, an inclusive nod in discussions of trans- or, in the worst cases, disregard. This is not to say that in all trans- work, nonbinary must be parsed. It is, rather, to acknowledge that nonbinary needs to be considered for its relationality to trans- as well as for its differences from, and challenges to, that concept, along with intersecting identities of race, class, sexuality, ethnicity, ability, age, and religion, etc. Read more … (Web)

CfP: Täter:innenbilder. Zum kuratorischen Umgang mit Fotografien von SS-Täter:innen in historisch-dokumentarischen Ausstellungen (Workshop, 09/2022, Oldenburg); bis: 15.09.2022

Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg, Fachschaft „Museum und Ausstellung“ (Web)

Zeit: 23.09.2022
Ort: Oldenburg
Einreichfrist: 15.09.2022

Als Kurator:in historisch-dokumentarischer Ausstellungen zum NS stellt sich im Laufe eines jeden Projektes früher oder später die Frage, wie mit problematischen Bildern, z.B. mit SS-Propaganda-Fotos, NS-Gewalt verharmlosenden Fotos oder mit Opfer herabwürdigenden Bildern adäquat umgegangen werden kann. Eine Reihe von kuratorischen Entscheidungen sind vorab zu treffen. Soll, darf oder muss ich sogar solche Fotografien zeigen? Wenn ja, in welcher Art und Weise? Was ist zu berücksichtigen, um die den Fotos innewohnenden antisemitischen, rassistischen und sexistischen Botschaften nicht durch die Präsentation in einer Ausstellung unbeabsichtigt noch zu potenzieren?

Um diese Fragen wird es im Workshop mit Simone Erpel gehen. Sie ist Kuratorin der Dauerausstellung „Im Gefolge der SS: Aufseherinnen des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück“ in der Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Programm

  • 14:00 Uhr: Begrüßung und Vorstellungsrunde
  • 14:15 Uhr: Input von Simone Erpel
  • 14:45 Uhr: Diskussion
  • 15:15 Uhr: Gruppenarbeit zur Best Practice
  • 16:45 Uhr: Präsentation von eigenen Fallbeispielen
  • 17:30–18:00 Uhr: Schlussrunde

Kontakt: fachschaft.museum.und.ausstellung@uol.de

Quellle: HSozuKult

Klicktipp: Digital Humanities and Gender History (Konferenzdokumentation) | Protest gegen die Streichung der Professur für Geschlechtergeschichte an der Universität Jena

Professur für Geschlechtergeschichte an der Universität Jena (Web)

Im Februar 2021 fand die virtuelle Veranstaltungsreihe „Digital Humanities and Gender History“ statt. Veranstalter:innen waren der Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Friedrich-Schiller-Univ. Jena, der Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung e.V. und das Digitales Deutsches Frauenarchiv (Web).

Die Dokumentation der Konferenz wurde in der Digitalen Bibliothek Thüringen verfügbar gemacht. Die 14 Beiträge können teilweise als Video und teilweise als PDF der Präsentationen frei nachgeschaut werden (Web).

Protest gegen die Streichung der Professur für Geschlechtergeschichte an der Universität Jena

Trotz der Beliebtheit des Faches, die sich in der großen Zahl an Studierenden des Bereichs zeigt, seiner Drittmittelstärke und des Beitrags der Professur zur internationalen Profilierung des Historischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät im Juli 2022 beschlossen, die Professur für Geschlechtergeschichte ab 2025 umzuwidmen.

Diese Protestbriefe dagegen wurden bisher bekannt gegeben:

CfP: Déjà-vu? Gender, Holocaust und Subjektivierung in der Erinnerungskultur nach 1945 (Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur FKW); bis: 01.11.2022

FKW. Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur; Herausgeberinnen: Mirjam Wilhelm und Julia Noah Munier (Web)

Einreichfrist: 01.11.2022

Insbesondere für die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft und die Nachgeborenen der Täter:innen stellte sich im Angesicht der NS-Verbrechen die Frage danach, „Wer wir sind“ grundlegend vielfach neu. Im Rahmen erinnerungskultureller Repräsentationen nach 1945 wurde diese Frage, „Was uns definiert“, entschieden auch über Sexualität und Geschlecht zu beantworten gesucht.[1]

Deutungsmuster von Geschlecht und Sexualität sind in erinnerungskulturelle Narrative eingeschrieben. Sie scheinen gleichermaßen – jedoch nicht in gleicher Weise – erinnerungskulturelle Repräsentationen von Überlebenden, Täter:innen und deren Nachgeborenen bzw. derjenigen, die sich im Feld der Erinnerungskultur als deren „Erb:innen“ begreifen, zu strukturieren. Ein derartiges Nach-Leben von Geschichte wirkt subjektivierend, insofern es mitunter als Bestandteil von Erinnerungspolitiken an der Herausbildung und Sichtbarwerdung vergeschlechtlichter (kollektiver) Identitäten und der Formierung bestimmter Subjektpositionen beteiligt ist.

Im Blick auf gegenwärtige Repräsentationen von Nationalsozialismus, Gewalt und Geschlecht scheinen sich bereits etablierte Muster der Repräsentation zu wiederholen, die seit 1945 die Auseinandersetzung geprägt haben und weiterhin prägen. Das „schon Gesehene“ (Déjà-vu) drängt sich in gegenwärtige Repräsentation von Nationalsozialismus und Holocaust.

Zugleich bleibt die Erinnerung an die NS-Vergangenheit auch gegenwärtig ein hochpolitisiertes Feld, in dem Narrative der Identität umkämpft sind und sich verschieben. Debatten um Erinnerungspolitiken haben zuletzt zwar wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit erhalten. Allerdings werden Fragen nach Geschlecht und Sexualität selten aufgeworfen oder bleiben gänzlich unberücksichtigt. In jüngster Zeit haben insbesondere kritische wissenschaftliche Positionen u.a. aus Mittel- und Osteuropa wiederholt verdeutlicht, wie umstritten bestimmte Vergangenheitsnarrative, aber auch gender- und sexualitätsspezifische Zugänge … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: The Ideological Implications of Male Nudity in Film (Edited Volume); by: 01.10.2022

W. Reginald Rampone, South Carolina State Univ. and Servanne Woodward, Western Univ. (Web)

Proposals by: 01.10.2022

Male nudity has long been a taboo in mainstream Hollywood films due to a wide array of legal and cultural prohibitions. Independent filmmakers such as Paul Morrissey, Andy Warhol, and Derek Jarman are famous for embracing these ‚forbidden‘ representations of men since the 1960s.

The topic of this volume is the relationship of the cinematographer to the flesh of male actors, the thrusting camera pointed at their nudity, and more generally exposing their bodies. Paul Morrissey launched a type of cult films magnifying male nudity financed by Carlo Ponti, Jean Yanne and in association with Andy Warhol.

Queer films have evolved since then, emulating, referencing, or departing from Morrissey. At the same time this volume of essays will not eschew the male nudity of heterosexual men such as that of Ralph Fiennes in The Bigger Splash, Sean Baker in Red Rocket, or Tom Hardy in Bronson. The editors hope to measure this evolution of the depictions of male nudity, so that new tropes of male nudity in straight and queer films may emerge. This volume of essays seeks to challenge cultural and national taboos surrounding male nudity of all sexualities, races, ages, and social classes.

Suggested topics may include the following, but they are not delimited by them:

  • Male nudity in Hollywood comedies and drama
  • Male nudity above the waist
  • Male nudity in independent and mainstream British and European films
  • Differences in representations of nude straight men and non-heteronormative men
  • Male nudity and feminist criticism and theory
  • Nudity in HBO series such as Oz and reality TV shows such as Naked and Afraid
  • Nudity and racial identity and ageism
  • Female objectification of the nude male body and the power differential Continue reading

Buchpräsentation: Regina Jankowitsch und Annie Rüdegger-Rosar: Die Schauspielerin Annie Rosar. Geschichte einer Überlebenskünstlerin, 08.09.2022, Wien

Böhlau Verlag Wien (Web)

Zeit: Do., 08.09.2022, 18:00 Uhr
Ort: stadtTheater walfischgasse, Walfischg. 4, 1010 Wien

Beschreibung: „Annie Rosar (1888-1963) ist vor allem für ihre komischen Rollen an der Seite von Hans Moser oder Paul Hörbiger vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg berühmt geworden. Diese erste Biographie präsentiert eine Frau, die allen politischen und privaten Katastrophen zum Trotz mehr als 50 Jahre lang reüssieren konnte.

Rund 55 Jahre lag die Verlassenschaft der prominenten Volksschauspielerin und Filmlegende unbemerkt auf einem Dachboden. Nach fünfjähriger Aufarbeitung dieses zeitgeschichtlichen Schatzes geben die Autorinnen neue Einblicke in Rosars Leben und ihr kulturelles und (sozial-)politisches Umfeld. Gestützt auf ihre Tagebücher, Kalender, Briefe, Verträge, Zeitungsausschnitte, Fotos und bislang unbekannte Autographen von Heinrich Mann bis Theo Lingen wird die Zeit vom Ende der Doppelmonarchie über die wilden 1920-Jahre und das Naziregime bis in die Nachkriegsära aus der Sicht der von Erfolgen wie Schicksalsschlägen gezeichneten Künstlerin lebendig.“

Programm

  • Begrüßung: Waltraud Moritz (Böhlau Wien)
  • Lesung und Gespräch: Regina Jankowitsch und Annie Rüdegger-Rosar präsentieren die Biografie. Es liest die Schauspielerin Maddalena Hirschal.
  • Brot und Wein

Verbindliche Anmeldung an: veranstaltungen@boehlau-verlag.com.  Es gelten die am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln.

Regina M. Jankowitsch (geb. 1965) hat Continue reading

Klicktipp: Geschichte der Empfängnisverhütung und des Schwangerschaftsabbruchs (Website)

Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch (MUVS) (Web)

Das MUVS in Wien 15 wurde 2003 von dem Gynäkologen Christian Fiala gegründet. Es ist das derzeit weltweit einzige Museum, das sich ausschließlich den Schwerpunkten Empfängnisverhütung, Schwangerschaftstests und Schwangerschaftsabbruch widmet.

Umfangreiche Website

Die Website des MUVS enthält eine digitale Ausstellung von einer großen Anzahl von Objekten zu den Themen „Verhütung“ und „Abbbruch“ (unter dem Menüpunkt „Objekte“) sowie eine sehr umfangreiche Zusammenstellung von Kontextinformationen und Quellen zu folgenden Schwerpunkten:

  • Geschichte der Verhütungsmethoden (Web)
  • Geschichte der Schwangerschaftstest (Web)
  • Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs (Web)
  • Pionier:innen und Aktivist:innen (Web)
  • „Schicksale“: Akten über Strafprozesse gegen ‚unmoralische Frauen‘, Kindsmörderinnen, EngelmacherInnen etc. (Web)
  • Pflanzen für die Geburtenkontrolle (Web)
  • „Medizin Zitate“: 90 Zitate und Textstellen aus medizinischen Schriften, Gesetzesbüchern oder Zeitungsberichten (Web)
  • Literatur (Web)
  • „Videos“: U.a. Interviews mit Pionier:innen und Aktivist:innen oder sachdokumentarische Filme (Web)

Klicktipp: Div:Inn-Blog – Diversität und Universität (Weblog der Universität Innsbruck)

Div:Inn-Blog. Weblog der Universität Innsbruck  (Web)

Was ist auf den Titelseiten der lokalen Zeitungen über die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck erschienen und was auf studentischen Flugblättern? Wie verhielt sich die Universität gegenüber Menschen, die diskriminiert wurden – und wie begegnet sie dem heute? Solche Fragen sind Gegenstand von dem neuen Weblog „Div:Inn“.

„Div:Inn“ ist im Rahmen der ersten „Woche der Vielfalt der Universität Innsbruck“ entstanden. Die Beiträge wurden von Studierenden des Masterstudiengangs „Gender, Kultur und Sozialer Wandel“ in drei Lehrveranstaltungen parallel erarbeitet und werden im Sommer 2022 laufend gepostet. Sie beschäftigen sich dabei mit Themen wie Geschlechterverhältnisse, Frauenstudium, queere Bewegungen, Klassenverhältnisse, Dis/Ability, Rassismus, Antisemitismus, Forschung und Lehre u.a.m. Betreut wird das das Projekt von Levke Harders.

Blogposts – bisherige Folgen (Web)

  • Studying at the Univ. of Innsbruck as an International Student in the 1970/80s (Web)
  • Queere (Selbst-)Organisation an der Univ. Innsbruck (Web)
  • Frauen an der Univ. Innsbruck. Eine historische Timeline (Web)
  • Antisemitismus in den 1920er Jahren an der Univ. Innsbruck (Web)
  • Verfolgung von ausländischen Studierenden während des NS (Web)
  • Elitär, konservativ, männlich – Vorurteile oder Realität? Der Innsbrucker Cartellverband (Web)
  • Barrierefreiheit an der Univ. Innsbruck (Web)

Podcast – bisherige Folgen

  • Was verraten uns die Vorlesungsverzeichnisse zwischen 1937 bis 1947? (Web)
  • Frauenstudium an der Univ. Innsbruck (Web)
  • Kritische Selbstreflexion an der Univ. Innsbruck. Universitätsjubiläen im Vergleich (Web)

Klicktipp: 10. August: Internationaler Tag gegen Hexenwahn – am Todestag von Aletta Jacobs (Aussendung)

Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch (MUVS) (Web)

Am 9. August 2022 verschickte das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien via Email diese Aussendung:

10. August: Internationaler Tag gegen Hexenwahn. ‚Hexen‘ sind mancherorts immer noch schuld an Verhütung und Kindstod

Der 10. August ist heuer ein Mittwoch, auf den ersten Blick kein besonderer Tag. Katholischer Namenstag von Astrid, Erik, Laurentius und Tibor, allesamt Märtyrer. Auch kalendarische Ereignisse lassen sich für diesen Tag finden: Eröffnung des Naturhistorischen Museums in Wien (1889). Eintritt der Raumsonde Magellan in eine Umlaufbahn um die Venus (1990). Einführung einer zweiten Spielklasse zur Fußballsaison 1974.

An einem 10. August starb aber auch die niederländische Ärztin und Feministin Aletta Jacobs (1854-1929). Ihre Beobachtungen und Erlebnisse machten sie zu einer Vorkämpferin für das Recht der Frauen, selbst über die Anzahl ihrer Kinder zu entscheiden. ‚Während meiner Spitalstätigkeit wurde ich Augenzeuge, welche katastrophalen Auswirkungen häufige Schwangerschaften auf das Leben einer Frau haben können. In langen Gesprächen haben mir viele Patientinnen klar gemacht, dass sie weitere Schwangerschaften nicht verhindern können, wenn sexuelle Enthaltsamkeit ihre einzige Verhütungsmöglichkeit ist. Ich habe Tage damit verbracht, nach Lösungen zu suchen.‘ Dafür wurde sie gemobbt, verfolgt, bedroht, doch kamen dieselben Kritiker heimlich zu ihr, um sich in den Methoden der Familienplanung unterweisen zu lassen. Calvinistische Priester wetterten von der Kanzel gegen die Verhütung, brachten aber ihre Frauen in Jacobs Ordination.

Wir haben den Hexenglauben noch nicht überwunden

Rund 100 Jahre später, nämlich am 10. August 2020, wurde der Internationale Tag gegen den Hexenwahn eingeführt, weil Frauen in 41 Ländern der Welt, überwiegend in Afrika, Ozeanien und Lateinamerika, immer noch der Hexerei bezichtigt, gefangen, gefoltert, sogar verbrannt und getötet werden. Continue reading