Monthly Archives: Juli 2015

STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung. Bibliothek – Dokumentation – Multimedia, Wien

nl39STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung (Web)

STICHWORT verortet sich politisch im Kontext der Neuen Frauenbewegung und Lesbenbewegung, sammelt jede Art von Dokumenten der Frauen- und Lesben­bewegung und macht Literatur zu allen Themenbereichen feministischer Forschung für jede Frau zugänglich.

STICHWORT veranstaltet Lesungen, Vorträge und Workshops und informiert halbjährlich mit dem STICHWORT-Newsletter über seine Aktivitäten.

STICHWORT Feministischer Informationsdienst: Seit 1999 bietet STICHWORT einen feministischen Informationsdienst an, der dem gewachsenen Bedürfnis nach schneller und kompetenter Informationsbeschaffung weltweit Rechnung trägt. Wir nutzen hierbei unsere Erfahrung als Informationsspezialistinnen und unsere Vernetzung mit anderen feministischen Informations- und Dokumentationseinrichtungen weltweit. Weiterlesen … (Web)

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 49: Brief von Leopold Wolf an Christl Lang, 18. Juli 1915 aus Polen

1915 07 18Im Juli 1915 hatte die Wiener Modistin Christl Lang (geb. 1891) gemeinsam mit den Eltern und Brüdern ihres Verlobten Leopold („Olly“) Wolf (geb. 1891) diesen in Krakow/Krakau, wo er stationiert war, besucht. Zuvor war er auch kurz auf Urlaub in Wien gewesen. In seinem Brief vom 18. Juli 1915 beschreibt Leopold Wolf seine Stimmung nach ihrer Abreise, sowie einen Unfall in der näheren Umgebung, die die Verlobte ja nun auch selber kannte.

18. VII.15.
Liebste Christl!
Also, wie war’s denn? Jetzt, wo ich mich zum schreiben setze, um Dir zu sagen, wie’s war, weiß ichs nicht, denn zum Teil träum ich noch wie ichs acht Tage nun getan hab. Von vorn angefangen, war’s also so: Da war ich zuerst auf Urlaub. Na, wenn ich heut dran denk, wär mir lieber, ich wär nicht gewesen, oder es hätte so sein sollen: Kommen, die Wiedersehensfreude miterleben und dann gleich wiederfort, begleitet von Wünschen, wie sie ein Krieger verdient, dem es nur vergönnt ist, ein paar Stunden bei seinen Lieben zu verbringen, und bedauert, daß dem so ist.
Und dann hättet Ihr ja auch so kommen können, wie Ihr jetzt gekommen seid, und all die Zeit die ich in Wien „verleben“ mußte wäre uns Geschenk gewesen. In der Hauptsache ists ja auch so gekommen, und gewiß ist keiner so glücklich als ich, keiner weiß es dem Schicksal mehr zu danken als ich, das alles so gefügt hat.
Wie Du weggefahren warst, und wir gingen vom Bahnhof weg, war mir wohl – – eigener zu Mut, als wie ich von Wien wegmußte. Mir schnürte was die Kehle zu, und so gingen wir wortlos hinaus. Da sagte ich zum Klotz: „Glaubst Du, jetzt könnt ich wirklich heulen!“
Und da wärs schon aus mit der Fassung und – – – Continue reading

Film: Tagebücher: In Geschichte eingeschrieben. Die Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien – online!

Untitled-1Eine Produktion des Zentralen Informatikdienst der Universität Wien in Kooperation mit der Sammlung Frauennachlässe und der Studienprogrammleitung Geschichte (2014)

Link zum Film (20 Minuten)

Das Tagebuch einer pensionierten Sozialarbeiterin aus den 1990er-Jahren wird ebenso vorgestellt wie das eines Zuckerbäckers aus dem 19. Jahrhundert oder einer Wienerin, die die Zeit des Zweiten Weltkrieges in einer damals so genannten „nicht privilegierten Mischehe“ (über)lebte.

Anhand dieser – und noch weiterer – Tagebuchbestände werden die Arbeit der Sammlung Frauennachlässe besprochen. Grundsätzliche Fragen der Genre-Diskussionen von auto/biographischen Quellen werden thematisiert und Projekte aus der Forschung und universitären Lehre präsentiert.

Regie: Markus Hintermayer und Christian Steiner
Inhaltliche Ausarbeitung: Christa Hämmerle und Li Gerhalter
Kamera: Eduard Klinger und Christian Steiner
Schnitt: Christian Steiner
Mit: Christa Hämmerle, Li Gerhalter, Martin Scheutz und Theresa Adamski

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 48: Feldpostschreiben von Richard Pöhn an die Mutter, 14. Juli 1915 von einem unbestimmbaren Ort an der Ostfront

1915 07 14Der junge Wiener Richard Pöhn (geb. 1892) war als Mannschaftssoldat der „k.u. k. tiroler Kaiserjäger“ zum Frontdienst an der Ostfront einberufen, wo er seit Mai 1915 ununterbrochen „in Stellung“ an Kampfhandlungen beteiligt war.

14. / 7. 1915
Liebe Mama!
Ich habe Brief 6, 7, 8, 9 heute auf einmal erhalten. Alle sind geschlossen angekommen, auch das Sacharin [synthetische Süßstoff] habe ich bekommen, wir sind jetzt wieder in Stellung die Russen griffen ein barmal heftig an, kommen aber nicht durch jetzt herrscht Ruhe nur die Atillerie schießt.

Habe euch vergessen mitzuteilen dass ich vor zirka 3 Wochen im San geschwommen bin [Nebenfluss der Weichsel im Grenzgebiet von Südostpolen zur Ukraine], den wir waren auch dort baden. 3 sind ertrunken den sie waren nichtschwimmer, wagten sich aber trotz Verbod zuweit hinaus. Sonst weis ich nichts mehr das wir weid in Russland sind teilte ich dir schon mit, ich bin gesund geht mir gut.

Viele herzliche grüße von deinem Sohn Richard.
Grüße an alle.

Sammlung Frauennachlässe NL 20
Nächster Eintrag aus der Korrespondenz von Richard Pöhn am 5. August 2015
Voriger Eintrag aus der Korrespondenz von Richard Pöhn am 22. Mai 2015

Die Verwendung der Namen der Schreiber/innen und ihrer Familien folgt den vertraglichen Vereinbarungen der Sammlung Frauennachlässe mit den Übergeber/innen. In den Dokumenten genannte Namen dritter Personen werden aus Datenschutzgründen anonymisiert.

Zitation dieses Beitrages: Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 48, Briefe von Richard Pöhn, Datum , SFN NL 20, unter: URL

CfP: History of Retailing and Consumption (New Journal); DL: –

History of Retailing & ConsumptionEditors of the new, peer-reviewed, international journal, History of Retailing and Consumption (Routledge), invite article submissions.

The purpose of the journal is to provide a central place for publication and reference for those interested in all aspects of the history of retailing and consumption: from the literary, to the spatial, to the economic. In bringing together different disciplinary perspectives and methodological approaches, we aim to foster greater dialogue across disciplines which too often exist in silos. Equally, by drawing together contributions from across the globe, we hope to establish a clearer dialogue between national schools of thought and to facilitate international comparisons through empirical studies and review essays. In this way, the journal will nuance the dominant Anglo-American perspective on consumption with viewpoints taken from different places and different times. Continue reading

Tagung: Wissen(schaft)spolitik an den Grenzen heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit, 17.-19.09.2015, Oldenburg

Tagung des Netzwerk Inter_Trans_Wissenschaft, Organisation: Josch Hoenes und Michaela Koch (Web)
Zeit: 17.-19. September 2015
Ort: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Programm als PDF
Das binäre Geschlechtermodell, nach dem jeder Mensch lebenslang und unveränderlicheiner von genau zwei Geschlechtskategorien angehören muss, gerät zunehmend ins Wanken. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind u.a. verschiedene Urteile des Bundesverfassungsgerichts, die die Regelungen im derzeit gültigen Transsexuellengesetz (TSG) als menschenrechtswidrig kritisieren und die Empfehlungen des Ethikrats der Bundesregierung zu Intersexualität (2012), die irreversible medizinische Maßnahmen zur Geschlechtszuordnung als einen „Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit“ begreifen und fragen, „ob eine Eintragung des Geschlechts im Personenstandsregister überhaupt noch notwendig“ sei. Maßgeblich angestoßen wurden diese Veränderungen vor allem durch jahrzehntelange Arbeit von Inter*- und Trans*-Verbänden und Aktivist_innen. Aber auch akademische Forschung nimmt auf unterschiedliche Art und Weise aktiv an diesem Prozess teil. Weiterlesen … (Website)
Quelle: female-l@jku.at

Tagung: Mann – Frau – Partnerschaft. Genderdebatten des Christentums, 17.-19.09.2015, Weingarten

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Referat Geschichte; Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Graduiertenkolleg „Religiöses Wissen im vormodernen Europa“, Universität Tübingen (Web)
Ort: Weingarten (Oberschwaben)
Zeit: 17.-19.09.2015
Die Idee von Männlichkeit und Weiblichkeit, die Rollen, die den Geschlechtern zugeschrieben werden oder in die sie sich selbst fügen, sind Ergebnis einer kulturellen Auseinandersetzung und zeit- und raumabhängige soziale Konstruktionen.
Das Christentum liefert vielfältige Vorgaben, wie Männlichkeit, Weiblichkeit und ihre Gemeinsamkeit oder Unterschiedlichkeit zu verstehen sind: biblische Erzählungen, Verhaltensmuster aus seinen Umgebungskulturen, Rituale, Lebensformen. Diese werden als vollzogene Praxis, aber auch durch Theologie, Predigt oder sozialen Wandel immer wieder herausgefordert und umgeformt.
Wann und warum denken Christen Männer und Frauen in einer je spezifischen Weise und formen daraus erneut kulturelle Muster, Sinnstiftungen und Ordnungen? Dieser Fragestellung will die Tagung in drei Sektionen, die einen Bogen von der Vormoderne zur Moderne  schlagen sollen, nachgehen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Conference: Gender and Empire. Exploring Comparative Perspectives and Intersectional Approaches, 23.-26.09.2015, Cologne

Ulrike Lindner and Dörte Lerp (University of Cologne) (Web); in cooperation with Competence Area IV: Cultures and Societies in Transition, Global South Studies Center, Faculty of Philosophy; Morphomata International Center for Advanced Studies
Date: September 23-26, 2015
Place: Internationales Kolleg Morphomata, Weyertal 59, 50937 Köln
Scholars have been exploring the history of women, gender and empire for more than three decades. Starting off by questioning the notion of colonialism as an exclusively male endeavor, they did not just add the stories of white and colonized women to the historiography on empire. They explored the effects of colonization on indigenous and migrant women and stressed the centrality of western women to the imperial project, but went on to expose colonialism itself as a fundamentally gendered project. However, despite the large body of literature that has been produced over years the history of gender and empire is far from told. On the contrary, the amount of scholarship has only served to reveal the complexity of colonial gender practices, relations and ideologies. Read more … (Website)

CfP: Biographical Database of Militant Woman Suffragists, 1913-1920: A Crowdsourcing Experiment – online!

Women and Social Movements in the United States (Web)

To celebrate the centennial of the White House picketing for woman suffrage that began in January of 1917, the editors of Women and Social Movements in the United States invite women’s history faculty and students and independent scholars to join a crowdsourcing experiment.

Historian Jill Zahniser compiled extensive information about women suffrage picketers and their supporters, which we published as a database in the March 2015 issue of WASM. Women from 35 states and the District of Columbia are represented in the database. Jill Zahniser has launched this project by constructing the database and writing 500-word biographical sketches of six women activists. Another 28 already have biographical sketches in Notable American Women. We seek to assemble biographical sketches of the remaining 190 picketers and their supporters for whom there are no authoritative biographical sketches. Will 20 faculty in U.S. women’s history volunteer to mentor students in their classes between now and June 2017 in the methods of researching and writing these remaining biographical sketches of militant woman suffragists? Are there graduate students or independent scholars who would volunteer to write one or two of these sketches? Continue reading

Nachwuchskonferenz: DINN_A* – Normen, Normierungsprozesse und deren Brüche in Narrativen und Disziplinen, 03.-05.09.2015, Wien

dinn_aOrganisatorinnen: Marlene Haider, Magdalena Hangel und Ulrike Koch
Zeit: 03.-05.09.2015
Orte: Aula am Campus sowie Übungsräume Germanistik der Universität Wien
Anmeldung bis zum 27.07.2015
Website der Tagung
Programm

  • Keynote: Eveline Kilian (HU Berlin): Normen – Subjekte – Transgressionen: epistemologische und ästhetische Perspektiven ÖGS; Do, 03.09.2015, 19:00 Uhr
  • Das komplette Programm als PDF