Monthly Archives: April 2020

CfP: A never ending story? Zur Geschichte von Praxis, Diskussion und rechtlichen Regelung der Abtreibung (Publikation: Ariadne); bis: 01.05.2020

Die Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte / AdF Kassel (Web)

Einreichfrist: 01.05.2020

Seit 2017 wird in Deutschland, nach Jahren der müden Stille, wieder öffentlich über Abtreibung diskutiert. Dem vorausgegangen war der lange von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommene Kampf konservativer Abtreibungsgegner/innen, die den unbeachtet gebliebenen Paragraphen 219a StGB für ihre Zwecke entdeckt hatten. In diesem wird geregelt, dass für eine Abtreibung – eines Vermögensvorteils wegen – nicht geworben werden dürfe. Die Ärztin Kristina Hänel wurde 2017 vom Gießener Landgericht basierend auf dem §219a verurteilt, weil sie sich weigerte, von ihrer Internetseite die Hinweise auf die Möglichkeiten eines Schwangerschaftsabbruchs in ihrer Praxis zu entfernen. Wieder einmal zeigte sich deutlich, dass die Schwangerschaftsabtreibung in einem hoch emotionalen gesellschaftlichen Feld zwischen sexueller Lust und Kontrolle, Volksinteressen und Familienpolitik, Bedürfnissen von Frauen, Ungeborenen, Familien, Staaten und Religionen angesiedelt ist.

Ausgehend von dieser Zäsur und der dadurch wieder einmal ausgelösten Debatte in Gesellschaft, Politik und Medizin möchten wir den Blick auf die lange Geschichte der Abtreibung und ihrer Diskussion lenken und nach den Konfliktlinien, aber auch den Aktionsformen und Diskurspraktiken fragen, die sich in den letzten 150 Jahren um die Abtreibung und die Versuche der gesetzlichen Regelung gebildet haben. Dabei sollen auch konkrete medizinischen Praktiken und erwähnenswerte Positionen und Orte für und gegen die Abtreibung in den Blick genommen werden.

Die Ariadne wendet sich aus einer historischen Perspektive diesem Thema zu. Mögliche Zugänge könnten sein:

  • Veränderte die Einführung des Frauenwahlrechts die Debatte um den §218 oder machten die Reformbestrebungen der Weimarer Republik dies möglich? Weiterlesen … (PDF)

Klicktipp: Christa Bittermann-Wille: Gerda Lerner (1920-2013) zum 100. Geburtstag (Weblogeintrag)

Bibliotheksblog der Österreichischen Nationalbibliothek

Im neu eingerichteten „Bibliotheksblog“ der ÖNB werden Themen, die anhand des Bibliotheksbestandes dokumentiert sind, auch inhaltich aufbereitet vorgestellt. Der Weblog ist zugänglich über diesen Link (weiter unten).

Im neuesten Eintrag geht es um die Biografie der berühmten Frauenhistorikerin Gerda Lerner. Sie wurde vor 100 Jahren in Wien geboren – von wo aus sie in der NS-Zeit flüchten musste.

Christa Bittermann-Wille: Ich bin ein Mädchen aus Wien – Es gibt keinen Abschied (Web)

Gerda Lerner wurde am 30. April 1920 als Gerda Kronstein in Wien geboren. Als US-amerikanische Pionierin der Frauengeschichtsforschung erlangte sie weltweite Anerkennung. Weniger bekannt sind die Umstände, in denen sie als junge Frau im austrofaschistischen Wien gelebt hat, ihre Inhaftierung nach dem „Anschluss“ Österreichs, ihre Flucht und die ersten Exiljahre in den USA. Diese Themen hat sie in etlichen autobiografischen Werken verarbeitet. Damit sollte sie auch dem Kanon der Exilliteratur zugeschrieben werden.

Ein besonderes Fundstück stellt der erste autobiografische Text dar, den Gerda Kronstein (verheiratete Jensen) in den USA bereits 1941 in englischer Sprache unter dem Titel: „The Prisoner“ verfasst hat. In deutscher Übersetzung wurde der Text in fünf Fortsetzungen 1942 in der Emigranten-Zeitschrift „Freie Oesterreichische Jugend“, der Monatsschrift des „Free Austrian Youth Committee“ in New York publiziert.

Mit dieser Erzählung unternahm Gerda Lerner die ersten Schritte als US-amerikanische Schriftstellerin und verarbeitete zugleich ihre schrecklichen Erlebnisse im Austrofaschismus und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich. Weiterlesen … (Weblog)

Klicktipp: frida – Netzwerk der feministischen Archive, Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (Website)

frida (Web)

frida wurde 1991 initiiert. Es ist ein Netzwerk von Einrichtungen, die in der feministischen bzw. frauen*bezogenen Bibliotheks-, Archive- und Dokumentationsarbeit tätig sind.

Mitglieder sind weiters Einzelpersonen, die in Dokumentationseinrichtungen arbeiten und an feministischen bzw. frauen*bezogenen Themen Interesse haben.

Derzeit sind hier 15 verschiedene Einrichtungen und mehr als 20 Einzelpersonen vernetzt (Link zur Liste der Mitglieder).

Einblicke in die Aktivitäten

Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten von Mitgliedern des Netzwerks werden auf der Website vorgestellt.

Diese Hinweise auf verschiedene Webressourcen, Veranstaltungen, Ausstellungen oder Publikationen geben einen Eindruck von der bunten Landschaft der feministischen Dokumentationsinitiativen in Österreich. Weiterlesen … (Web)

Trägerin des Netzwerks isst der Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich.

Nach den Jubiläen: 1. Virtueller Österreichischer Zeitgeschichtetag, 16.-18.04.2020, Cyberspace

13. Österreichischer Zeitgeschichtetag 2020 = 1. Virtueller Österreichischer Zeitgeschichtetag (Web)
Ort: Cyberspace
Zeit: 16.-18.04.2020
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation kann der in Innsbruck geplante 13. Österreichische Zeitgeschichtetag nicht in der gewohnten Form stattfinden.
Die Organisator/innen haben sich daher entschlossenen, die Veranstaltung in ein Online-Format umzuwandeln.
Jetzt wurde das neue Programm veröffentlich (Link).
Es werden mehr als 80 Vortragende und Chairs stattfinden. Dies ermöglicht die Durchführung von 23 wissenschaftlichen Panels zwischen Donnerstag, 9:00 Uhr, und Samstag, 13:00 Uhr, in jeweils zwei parallelen Schienen.
Auch ein Rahmenprogramm wird weiterhin angeboten.
Der 1. Virtuelle Österreichische Zeitgeschichtetag #zgt20 soll über Adobe Connect abgehalten werden. Die „Virtuellen Räume“ können über die Links im Programm betreten werden.
Die „Virtuellen Räume“ sind für alle Interessierten auch ohne Anmeldung zugänglich. Wenn Sie den Besuch beabsichtigen, freuen sich die Veranstalter/innen, wenn Sie sich trotzdem als Teilnehmer/in für das neue Format anmelden.
Zur Teilnahme an der virtuellen Konferenz ist es erforderlich, sich vorab mit Adobe Connect vertraut zu machen und die technischen Grundlagen vorzubereiten.

Tagung: Partizipationsräume von Frauen in Geschichte und Gegenwart, 23.-25.07.2020, Stuttgart-Hohenheim

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V. und Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg (Web)
Ort: Stuttgart-Hohenheim
Zeit: 23.-25.07.2020
Anmeldung bis: 06.07.2020
„Man kommt sich auf dem Gebiet der Frauenfrage immer wie ein Wiederkäuer vor. Das liegt an der Taktik der Gegner.“ (Hedwig Dohm 1896)
Seit sich im 19. Jhd. aus kleinen Anfängen eine machtvolle Frauenbewegung entwickelte, kämpfen die Frauenrechtlerinnen immer wieder um gleichberechtigte Teilhabe, auf dem Bildungssektor, in Berufsfragen und schließlich in der Politik. Die Fortschritte lassen sich sehen, doch der Weg war höchst mühsam. Vieles ist noch nicht erreicht. Heute verdienen Frauen immer noch rund 23 Prozent weniger als Männer. Die Altersarmut ist weiblich.
Neue Gegner/innen der Partizipation von Frauen beschweren sich über den „Genderismus“. Gleichzeitig lässt sich fragen, ob hinter den modernen Diversity-Ansätzen feministische Gleichstellungspolitik schon wieder ins Hintertreffen gerät. Keine Errungenschaft scheint dauerhaft gesichert. Zeigt dies nicht die rückläufig Zahl weiblicher Abgeordneter in den Parlamenten?
Diese und ähnliche Fragen in Geschichte und Gegenwart sind Gegenstand der Tagung, die der Fachbereich Geschichte der Akademie, die Landeszentrale für politische Bildung und der Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg gemeinsam veranstalten.
Programm
Donnerstag, 23. Juli 2020

  • 10:00 Uhr: Mitgliederversammlung Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V.
  • 12:45 Uhr: Begrüßung und Einführung: Johannes Kuber und Bea Dörr, Stuttgart und Sylvia Schraut, Mannheim

Sektion 1: Bildung als Partizipationschance?