Die Repräsentation von Männlichkeiten und männlichen Homosexualitäten im deutschen Kino der 1990er Jahre
123. Defensio einer Dissertation aus der Studienrichtung Geschichte
Ort: Institut für Geschichte, Lesesaal der Fachbibliothek, Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, 2. Stock rechts,
Zeit: Freitag, 20.3.2009, 14.00 Uhr
Homosexualitäten und insbesondere männliche Homosexualitäten wurden in der Geschichte des Kinos nur selten gezeigt und wenn, wurden sie zumeist als lächerlich stereotypisiert, erregten Mitleid oder bewirkten Furcht. Dies scheint sich – zumindest was die Häufigkeit ihrer Darstellung in den an ein Massenpublikum adressierten Filmen betrifft – seit den 1980er Jahren zunehmend verändert zu haben. In den 1990er Jahren lässt sich gar von einer regelrechten „homosexuellen Spektakularität“ (Siegfried Kaltenecker) ausgehen. Ziel des Vortrags ist es, anhand des Kassenschlagers „Der bewegte Mann“ (Sönke Wortmann 1994) und des Independentfilms „Oi! Warning – Leben auf eigene Gefahr“ (Dominik und Benjamin Reding 1998/2000) die Vielfalt der Repräsentationen und Konstruktionen männlicher (homosexueller) Identitätsentwürfe im deutschen Kino der 1990er Jahre aufzuzeigen und dies aus männergeschichtlicher Sicht mit einer Krise hegemonialer Männlichkeit (Connell) in Zusammenhang zu bringen.
Christopher Treiblmayr, MMMag. phil., wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Geschichte der Universität Wien. Studium der Geschichte, Deutschen Philologie (einschließlich der Lehramtsfächer), Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaft an den Universitäten Wien und Salzburg, der Technischen Universität Berlin, am Birkbeck College, University of London sowie der London School of Economics. 2002-2004 DOC-Stipendiat (Doktorandenprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), 2005-2006 Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien (IFK), 2007 IFK Research Scholar am German Department der University of California at Berkeley. Publikationen in den Bereichen Geschichte des Nationalsozialismus sowie Männer- und Geschlechtergeschichte.
Defensio – Christopher Treiblmayr: „Bewegte Männer“, „queere Gender-Utopien“ und „deutsch-türkische Westernhelden“: Alternativen zum hegemonialen Männlichkeitsmodell? 20.03.2009, Wien
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