Vortrag im Rahmen der Reihe „Frauen im 21. Jahrhundert. Situationen – Perspektiven Herausforderungen“
Zeit: Dienstag, 31. März 2009, 19.30 Uhr
Ort: Großer Saal, AK-Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck
Neoliberale Politik hat eine Transformation ökonomischer, politischer und sozialer Verhältnisse eingeleitet. Auch Geschlechterverhältnisse und Familienformen werden im Zuges dieses Prozesses umgeformt, sie werden sogar vielfach als „Knotenpunkt“ gegenwärtiger Veränderungen betrachtet. Die mit Sozialstaatsabbau und Atypisierung einhergehende Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen, spiegeln sich in dem Ruf nach mehr Eigenverantwortung und der „Bürgergesellschaft“. Gesellschaftlich notwendige Reproduktionsarbeiten sollen wieder zunehmend in die Familie rückverlagert und Frauen vermehrt als „Wohlfahrts-Produzentinnen“ angesprochen werden. Während Frauen aber als „Marktsubjekte“ emanzipiert werden, bleibt die Frage der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, die nach wie vor fast ungeteilte Zuständigkeit der Frauen für unbezahlte Arbeit, ungelöst. Während die private Betreuung von Kleinkindern durch Mütter finanziell unterstützt und „Mütterlichkeit“ ideologisch überhöht wird, sinken die Geburtenraten aber nach wie vor.
Im Vortrag soll der Frage nachgegangen werden, mit welchen Widersprüchlichkeiten Frauen heute in Berufsarbeit sowie Haus- und Erziehungsarbeit konfrontiert sind, welche sozialstaatlichen Lücken sich vor dem Hintergrund von Atypisierung und Prekarisierung auftun und auf welchen (neoliberalen und/oder neokonservativen) ideologischen Hintergründen die gegenwärtige Diskussionen um Mutterschaft, Erziehung und Betreuung basieren.
Zur Person: Alexandra Weiss, geb. 1971, Politikwissenschafterin, seit 2000 externe Universitätslektorin, seit 2006 Koordinatorin im Büro für Gleichstellung und Gender Studies/Universität Innsbruck, 2003-2007/08 Forschungsassistentin am Institut für Soziologie und Assistentin am Institut für Politikwissenschaft/Universität Innsbruck. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Feministische Frauen- und Geschlechterforschung; Transformation von (Sozial-)Staaten; zivilgesellschaftlicher Protest; Frauen(erwerbs)arbeit, Frauenpolitik.
– –
Buero fuer Gleichstellung und Gender Studies
Geschaeftsbereich Gender Studies
Universitaet Innsbruck
Mag. Alexandra Weiss
Innrain 52, 6020 Innsbruck
Tel.: +43-512-507 9063
Mo, Di: 08.00 – 16.00
Mi: 08.00 – 12.00
e-mail: fem@uibk.ac.at
http://www.uibk.ac.at/leopoldine/gender-studies/
aus: FEMALE-L@JKU.AT
Vortrag – Alexandra Weiss: Familie als Ort des Glücks? Soziale Sicherungssysteme im Umbruch, 31.03.2009, Innsbruck
Leave a reply