Bereich Kirchengeschichte am Inst. für Historische Theologie der Univ. Wien in Koop. mit u.a. Österreichische Akademie der Wissenschaften und Wiener Vorlesungen
Zeit: 3. April 2014, 18 Uhr
Ort: Theatersaal der Akademie der Wissenschaften, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
Einladung als PDF
Mehr als die Institute für Männer bildeten Frauenklöster in vormodernen Zeiten fast hermetisch abgeriegelte Sonderwelten. Sie boten damit „Schutzräume“ der Spiritualität und Mystik, konnten aber zu Biotopen der Repression und des Missbrauchs werden. Aufgeklärte Staaten haben den Ordensbereich vielerorts radikal „entrümpelt“; im Kirchenstaat der Päpste überlebten die alten Verhältnisse bis zu dessen Untergang 1870. Ein unikaler Quellenfund, den Hubert Wolf dokumentieren und auswerten konnte, bietet eines von wenigen Fenstern in dunklere Bereiche dieser versunkenen Welt. Er betrifft einen spektakulären Fall, in den etliche Größen des ultramontanen Katholizismus im Umfeld Pius IX. (+1878) involviert waren, der die katholische Kirche mit einigen Weichenstellungen nachhaltig auf Konfrontation zur Moderne gesteuert hat.
Hubert Wolf, Jahrgang 1959, ist bekanntlich einer der bedeutendsten Kirchenhistoriker Deutschlands und leitet einige umfangreiche Langzeitprojekte der DFG (s. Anhang); er ist seit vielen Jahren Kooperationspartner des von mir koordinierten Forschungsprojekts „Pius XI. und Österreich“
Vortrag: Hubert Wolf: Die Nonnen von Sant’Ambrogio. Römische Inquisition im 19. Jhd. zwischen Wahrheitsfindung und Missbrauchsvertuschung, 03.04.2014, Wien
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