Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, Konzeption und Organisation: Volker Depkat (Regensburg) und Wolfram Pyta
Zeit: 21. und 22. November 2014
Ort: Regensburg
Einladung und Programm als PDF
Tagebücher haben Konjunktur. Diese verdankt sich der kulturwissenschaftlichen Wende in den Geisteswissenschaften, insbesondere ihrem Interesse an den subjektiven Dimensionen von Geschichte und der Selbstvergewisserung von Individuen und Gruppen im historischen Prozess.
Im Kontext der neuen Kulturgeschichte sind Tagebücher als narratives Instrument zur Selbstbeobachtung, Selbstreflexion und Deutung historischer Erfahrung eine potentiell sehr ergiebige Quelle für die historische Rekonstruktion von Sinnstiftungsprozessen. Allerdings steht die quellenkritische Durchdringung von Tagebüchern im Lichte der neuen kulturgeschichtlichen Erkenntnisinteressen noch am Anfang.
An diesem Punkt setzt der Workshop „Tagebücher zwischen Text und Quelle“ an, der einschlägig ausgewiesene
HistorikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen Aspekte des Phänomens Tagebuch aus ihrer jeweiligen disziplinären Perspektive erörtern lässt. Dadurch soll einerseits ausgelotet werden, welche Anstöße die Geschichtswissenschaft aus dem Dialog mit der Literaturwissenschaft zu erzielen vermag, andererseits soll auch die Literaturwissenschaft für die Frage- und Problemstellungen einer kulturgeschichtlich erweiterten Geschichtswissenschaft sensibilisiert werden.