Vortrag im Rahmen der IWK-Reihe „Frauenbiografieforschung“; biografiA in Kooperation mit FrauenAG der Österreichischen Gesellschaft für Exilvorschung (Web)
Zeit: Di., 05.05.2015, 18.30 Uhr
Ort: IWK, Berggasse 17, 1090 Wien
Das ‚innere Exil‘ manifestiert sich nicht wie das äußere in Statistiken der Vertreibung, Flucht und Aufnahme. Es bleibt als einsames nonkonformes bis widerständiges Verhalten im Inneren eines totalitären Systems unentdeckt, wenn es nicht durch Denunziation, Verfolgungsbehörden oder Zufall aktenkundig bzw. durch erhaltene Tagebuchaufzeichnungen oder mündliche bzw. schriftliche Erzählungen nach Ende des NS sichtbar wird. Anhand konkreter Beispiele von Protagonistinnen wird mithilfe von Oral-History-Aufnahmen, schriftlichen Zeugnissen und Akten versucht, Voraussetzungen, Formen und Kommunikations-Muster dieses inneren Exils zu skizzieren. Dabei tut sich ein breites Spektrum auf. Es reicht von einer Wiener Jüdin, die 1943 von der Gestapo wegen verbotswidrigen Besitzes eines Rundfunkgeräts und Verdachts des Abhörens ausländischer Sender festgenommen wurde, über eine systemresistente katholische Bauerntochter, die versuchte, Häftlingen des benachbarten KZ-Außenlagers zu helfen, bis zur sozialistischen Bürokraft, die … weiterlesen (Web).