Ausstellungseröffnung: Grenzgeschichten | Der Fall des Eisernen Vorhangs, 3.11.2009, Wien

Forschungszentrum für historische Minderheiten (Web)

Zeit: 3. November 2009 | 18.00 Uhr
Ort: Forschungszentrum für historische Minderheiten, Kohlgasse 27-29, 1050 Wien
Programm

  • Alfred Gusenbauer: Eröffnung
  • Eduard Staudinger: Zum Fall des Eisernen Vorhangs
  • Mag. Regina Wonisch: Kuratorin: Zur Ausstellung

Ausstellung: Grenzgeschichten | Der Fall des Eisernen Vorhangs
Kuratorin: Regina Wonisch
Gestaltung: Peter Karlhuber, Gerhard Spring
Grenzen schaffen zwar erst Identitäten, doch gleichzeitig markieren sie auch die Schnittstelle zu etwas „anderem“. So bilden Staatsgrenzen die Voraussetzung für Ein- und Ausschlussmechanismen, wenngleich in den Grenzgebieten die Identitätskonstruktionen am sinnfälligsten in Frage gestellt werden. Und da die Grenzverläufe von den jeweiligen politischen Machtkonstellationen bestimmt werden, unterliegen sie permanenten Verschiebungen, die immer mit Unsicherheiten einhergehen.
Der Fall des „Eisernen Vorhangs“ im Jahr 1989 war nicht nur ein Ereignis von europäischer Dimension, die bis dahin in zwei Machtsphären geteilte „Weltordnung“ geriet aus dem Gleichgewicht. Die politischen und ökonomischen Transformationsprozesse hatten einen erhöhten Waren- und Kapitalverkehr zur Folge, neue Migrationsbewegungen wurden in Gang gesetzt. Doch das bedeutete nicht, dass damit die Grenzen der Vergangenheit angehörten, neue nationale Grenzziehungen und Markierungen entstanden.
Aufgrund der langen Trennung entlang des „Eisernen Vorhangs“ blieben die Lebensbedingungen in den unmittelbaren Nachbarstaaten weitgehend unbekannt und konnten somit zu Projektionsflächen für vielfältige konkurrierende Vorstellungen und Bilder werden. Die Grenzöffnung schuf zwar neue Kontaktmöglichkeiten, doch die Grenzen in den Köpfen blieben oftmals bestehen.
In der Ausstellung wird der Blick nicht nur auf die historischen Ereignisse gerichtet, im Zentrum stehen die konkreten Erfahrungen, die die Menschen in dieser Umbruchsituation diesseits und jenseits der Grenze gemacht haben. Der Fokus ist zwar auf die Ereignisse in der Tschechoslowakei gerichtet, doch sollen diese in den größeren Rahmen der gesellschaftspolitischen Veränderungen in Polen, Ungarn und der DDR eingebettet werden.
Weitere Infos, Begleitprogramm
Forschungszentrum für historische Minderheiten
Kohlgasse 27-29
1050 Wien
tel: 545 03 18
mob: 0680/208 1073
e-mail: office#fzhm.at
http://www.fzhm.at

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