Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien, Universität Klagenfurt (Web)
Zeit: Di., 28. Juni 2016, 17:00 Uhr
Ort: Volkskino Klagenfurt, Kinoplatz 3, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Was haben das Leben und die Entstehung eines Kunstwerks gemeinsam? Dieser Frage geht Bachmann-Jurorin Hildegard Elisabeth Keller in ihrem zweiten filmischen Frauenporträt nach. Hier blickt die heute 90jährige Malerin Annemarie Mahler-Ettinger auf das gelebte Leben zurück. Zu Wort kommt das Wiener Mädchen, das sie einmal war, ebenso wie die US-Amerikanerin, die sie nach ihrer Flucht aus Wien 1939 geworden ist. Wie die im selben Jahr geborene Ingeborg Bachmann hatte sie eine österreichische Jugend – und mit österreichisch-amerikanischen Germanist/inn/en wie Ruth Klüger und Egon Schwarz teilt sie das Emigrant/innenschicksal. Noch im hohen Alter belebt sie die Kraft der Kreativität.
Was geschieht, wenn die Erinnerungen an die durchmessene Zeit wieder auftauen und das Gedächtnis fluten? Hildegard Elisabeth Keller entwickelte ein filmisches Storytelling-Konzept, das biografisches, künstlerisches und historisches Material aufeinander bezieht. Der Film verwebt zwei Ebenen – die Gespräche und Reisen mit Mahler und ihrem Hund einerseits, andererseits poetische Erinnerungslandschaften, in denen eine Miniaturfigur die Protagonistin erzählerisch vertritt. Diese filmische ‚Alice im Wunderland‘-Technik zieht die Zuschauer/innen ins Leben der Malerin hinein. Sie reisen mit ihr und ihrem Hund durch eine Biografie, die zwei Kontinente und zwei Jahrhunderte überbrückt.