Vortrag: Lyndal Roper: Luther und die Träume, 17.03.2017, Wien

208. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Zeit: Fr., 17. März 2017, 17 Uhr c.t.
Ort: Universität Wien, Hörsaal 50, 2. Stock
Luther bezeichnete Aberglauben, katholisches Dogma und die religiösen Überzeugungen von „Türken“ und Juden/Jüdinnen konsequent als „Träume“. „Lauter somnia“, reine Träume, war eine seiner liebsten Beleidigungen, und nichts liebte er mehr als sie zu entlarven. Dennoch war Luther auch fasziniert von Zeichen und Omen, und obwohl er häufig über Träume Witze machte, notierte er auch einige eigene bedeutende Träume.
Träume wurden auch an wichtigen Wendepunkten der Reformation verzeichnet, und sie erlauben seltene Einblicke in Luthers tiefste Ängste und Gefühle. Gemeinsam diskutiert, benützten Luther und seine Anhänger/innen Traumdeutungen dafür, um Sorgen und Bedenken zu kommunizieren, die sie nicht explizit thematisierten. Der Vortrag geht der Frage nach, wie Historiker/innen Träume dafür verwenden können, die Subjektivität von Menschen der Vergangenheit zu verstehen.
Lyndal Roper, Regius Professor of History, University of Oxford, … weiterlesen (PDF)