Bettina Braun und Matthias Schnettger (Arbeitsbereich Neuere Geschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Univ. Mainz); Jan Kusber (Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Univ. Mainz)
Zeit: 11.-13.05.2017
Ort: Mainz
Anmeldung bis 04.05.2017
Seit einigen Jahrzehnten beschäftigt sich die Frühneuzeitforschung intensiv mit der Herrschaft von Frauen. Zahlreiche Studien haben herausgearbeitet, dass Herrscherinnen in der Vormoderne weder ausgesprochen selten noch, wie das die ältere Forschung häufig behauptet hatte, eo ipso eher defizitär und strukturell mit Krisen und einem Machtvakuum verbunden war. Nicht zuletzt sind dank einer kulturalistisch motivierten Erweiterung des Politikbegriffs manche Aktivitäten von Fürstinnen im Bereich der Patronage und Repräsentation neubewertet worden oder überhaupt erst in den Blick der Forschung gekommen.
Einen bemerkenswerten blinden Fleck markierte dabei bis zu den jüngst anlässlich ihres 300. Geburtstags erschienenen Publikationen Maria Theresia, Herrscherin über das habsburgische Länderkonglomerat und, als Gemahlin Franz’ I., römisch-deutsche Kaiserin (1717/40-1780). Katharina II., die Große, von Russland (1729/62-1796), die jüngere Zeitgenossin Maria Theresias, hat das Interesse der Forschung dagegen schon länger in erheblichem Umfang auf sich gezogen. Allerdings beschränkt sich dieses Interesse im Wesentlichen auf die Spezialist/innen für Osteuropäische, vor allem für Russische Geschichte. Die allgemeine Frühneuzeitforschung dagegen tendiert ebenso wie die Gendergeschichte immer noch dazu, Russland auszublenden oder … weiterlesen und Quelle (Web)