Ariadne: Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web), Heft 72-73
Einreichfrist: 01.07.2017
Wer kennt sie nicht – die jungen Frauen der 1920er Jahre mit ihren Bubiköpfen, den Charlestonkleidern und den Zigarettenspitzen, die in den Bars von Berlin oder München tanzen oder in ihrer modern wirkenden Kleidung als die „neuen Angestellten“ zu ihren Arbeitsplätzen an die Schreibmaschinen eilen. Diese Bilder, die ins kollektive Gedächtnis der Nation eingegangen sind, stehen wie kaum ein anderes Bild für den demokratischen Aufbruch Deutschlands in die „Moderne“, nachdem mit dem verlorenen Weltkrieg die alten Zöpfe und die Monarchie gefallen waren. Diese Bilder scheinen aber auch von einer geglückten Frauenemanzipation zu erzählen, die durch die Gleichberechtigung der deutschen Frauen als Staatsbürgerinnen (Einführung des Wahlrechts) einen ersten Höhepunkt erlebt hatte.
Liest man dann allerdings in den wissenschaftlichen Standardwerken zur Weimarer Republik, scheint das Geschlecht der handelnden AkteurInnen keine Rolle (mehr) zu spielen, bzw. das Geschlecht verlässt … weiterlesen (Web)