Filmvorführung im Rahmen der Kampagne „Let’s push feminism forward“; Kritik und Subversion Hannover u.a.
Ort: Elchkeller, Schneiderberg 50, 30167 Hannover
Zeit: 27.11.2017, 19.30 Uhr
- Vorführung des Dokumentarfilms “Maria, Christiane, Else, Karin, Lea, Lydia, Petra S., Petra W. und der §218” (2015, 74 Min, dt.)
- Diskussion mit der Filmemacherin Mara Schepsmeier
Seit 1871 steht der § 218 im (deutschen) Strafgesetzbuch. Kurz nach der Proklamation des deutschen Nationalstaats wurde das Reichsstrafgesetzbuch eingeführt, das bis heute – nun als Strafgesetzbuch der BRD – Geltung hat. Der Paragraph bestimmt die Lebensrealität von Frauen*, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind und kein Kind austragen wollen.
Je nach spezifischer Ausführung des Gesetzes, Lage der politischen Kämpfe gegen das Gesetz und dem ökonomischen und ideologischen Stand der Gesellschaft fällt diese Realität zu verschiedenen historischen Zeiten verschieden aus. In Interviews und literarischen Texten erzählt der Film vom Erleben des Schwangerschaftsabbruchs. Die Erfahrungen unterscheiden sich nicht nur dem Jahr oder dem Jahrzehnt nach, sondern sind je nach Erzählerin ganz verschieden. Allem Erleben gemein ist: dem Wissen, was in der eigenen, historisch-spezifischen und persönlich-erlebten Situation das Richtige ist, steht ein Paragraph gegenüber. In großer Ruhe wird hier von dem, was tabuisiert war und ist, offen erzählt: der Abtreibung.