484. Defensio aus der Studienrichtung Geschichte
Zeit: Mo., 11.06.2018, 17:00 Uhr
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, SR 6, Universitätsring 1, 1010 Wien
Ausgangspunkt des Dissertationsprojekts war der Nachlass der österreichischen Sozialdemokratin Rosa Jochmann (1901-1994), der dem Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung im Jahr 2001 übergeben wurde. Ziel ist eine biografische (Re-)Konstruktion des Lebens von Rosa Jochmann, die in Österreich und darüber hinaus als „Grande Dame“ der Sozialdemokratie und als „antifaschistische Galionsfigur“ eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens war. Der zeitliche Fokus des Projekts liegt auf den 1930er und 1940er-Jahre, d.h. auf jene Epoche der österreichischen Zeitgeschichte, die von Weltwirtschaftskrise, dem Ende der Demokratie sowie der Etablierung des (Austro-)Faschismus und Nationalsozialismus geprägt war. Zudem richtet sich der Blick auf die Nachkriegszeit, in der Rosa Jochmann als Politikerin und später als Zeitzeugin aktiv war.
Einen zentralen Bestandteil der biografischen Annäherung stellt die Rekonstruktion der Frauennetzwerke beziehungsweise der Sozialmilieus dar, in denen sich Rosa Jochmann bewegte. Die sozialen, kulturellen oder ökonomisch-politischen Verhältnisse, in denen sich Rosa Jochmann bewegte, werden in die Analyse einbezogen. Methodisch-theoretische Bezugspunkte stellen Arbeiten zur (Frauen-)Biografieforschung, quellenkritische Zugänge aus geschlechtsspezifischer Perspektive, Analysen zu Erinnerung, Gedenken und Geschlecht sowie Arbeiten zur Erinnerungs- und Gedächtniskultur in Österreich dar.
Veronika Duma war Mitarbeiterin des Projekts „Rosa Jochmann – Eine biografische (Re-)Konstruktion aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive“ am Institut für Geschichte der Universität Wien.