Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte der UB Wien in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte und der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Univ. Wien und dem Wiener Eislauf-Verein
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 1.12, 1090 Wien
Eröffnung: Mi., 27.04.2019, 18:30 Uhr
Laufzeit: bis 31.05.2019
Programm (als PDF)
- Grußworte: Markus Stumpf (Leiter der FB Zeitgeschichte); Oliver Rathkolb (Vorstand des Inst. für Zeitgeschichte) und Peter Menasse (Pressesprecher des Wiener Eislauf-Vereins)
- Zur Ausstellung: Agnes Meisinger (Inst. für Zeitgeschichte)
- Die Kuratorin im Gespräch mit Claudia Kristofics-Binder (Europameisterin im Eiskunstlaufen und Sportlerin des Jahres 1982, Lehrbeauftragte am Inst. für Sportwissenschaft)
- Im Anschluss: Besichtigung der Ausstellung sowie Brot und Wein
Die Ausstellung wurde kuratiert von Agnes Meisinger, Elisabeth Rehse-Holzer (Wiener Eislauf-Verein) und Irene Wernicke (Bezirksmuseum Landstraße).
In der Wintersaison 2017/18 feierte der Wiener Eislauf-Verein (WEV) das Jubiläum seines 150-jährigen Bestehens. Seit seiner Gründung im Jahr 1867 hat sich der WEV als feste Größe im Sport-, Freizeit- und Gesellschaftsleben der Stadt etabliert. Am Höhepunkt seiner Vereinsentwicklung zählte der WEV in der Saison 1929/30 knapp 10.000 Mitglieder aus allen Bevölkerungsschichten, und die SportlerInnen des Vereins galten als die weltbesten ihrer Zeit. Als generationenübergreifender Begegnungsort hat der Verein das Eislaufen in Wien zum Breitensport gemacht.
Die Ausstellung dokumentiert anhand zahlreicher historischer Bilder die wechselvolle Geschichte des Wiener Traditionsvereins von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart. Von einem Treffpunkt des adeligen und großbürgerlichen Publikums im 19. Jahrhundert entwickelte sich der WEV zu einem demokratisch organisierten Verein, der schon früh den Frauensport förderte und sich bis zur NS-Zeit durch politische und gesellschaftliche Heterogenität auszeichnete. Der in vorauseilendem Gehorsam erfolgte Ausschluss hunderter jüdischer Mitglieder 1938 brachte den WEV an den Rand seiner Existenz; der Wiederaufbau der Vereinsstrukturen nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich als zwei Jahrzehnte andauernder Überlebenskampf und konnte nur durch Innovationen im Bereich der Unterhaltungskunst, wie etwa durch die Schaffung der Wiener Eisrevue oder das Heumarkt-Catchen, gelingen.
Dazwischen begegnen den AusstellungsbesucherInnen Biografien verdienter AthletInnen, wie Ingrid Wendl, Trixi Schuba, Emmerich Danzer oder Claudia Kristofics-Binder, und Exkurse in die Sektionen Eishockey, Eisschnelllauf und Eistanz.
Kooperationspartner/innen: Die Wanderausstellung „Ein Platz für alle. 150 Jahre Wiener Eislauf-Verein“ wurde in der Jubiläumssaison 2017/18 im Bezirksmuseum Landstraße gezeigt. Gefördert wurde das Projekt durch die Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), das Hotel InterContinental Wien, und WertInvest, Heumarkt Neu. Die Erweiterung der Ausstellung an der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte wird von der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Universität Wien unterstützt.