Deutsches Hygiene-Museum Dresden (Web) und Verbundforschungsprojekt „Dinge und Sexualität. Produktion und Konsumtion im 20. und 21. Jahrhundert“ (Web)
Zeit: 24.-25.02.2021
Ort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Einreichfrist: 15.07.2020
Wenn von „der“ Pille gesprochen wird, weiß jede*r was gemeint ist. Sex Toys gibt es in Drogerien in unterschiedlicher Ausführung und ohne diskrete Verpackung zu kaufen. Diese und andere Objekte sind im Alltag präsent, prägen Sexualität und sind gleichzeitig Ausdruck sich verändernder Ordnungen des Sexuellen. Im Fokus der Tagung steht die materielle Kultur der Sexualitäten aus sammlungspraktischer Perspektive unter Einbeziehung historischer, kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschungen. Das Konzept materielle Kultur verweist auf ein komplexes Netz vielfältiger Mensch-Ding-Beziehungen.
Eine genauere Auseinandersetzung mit Sexualitätsdingen ermöglicht es, mehr darüber zu erfahren, inwiefern diese nicht nur ein Niederschlag von sich wandelnden Diskursen um Sexualitäten sind, sondern auch darüber, wie sie einen selbstständigen Beitrag zu Kulturen und Gesellschaften leisten. Mit der Verwendung des Plurals Sexualitäten soll die Vielfalt sexueller Praktiken und Identitäten sichtbar gemacht werden.
Sexualitätsdinge begegnen uns als eigensinnige Objekte (Peter Hahn), diskrete Wesen (Peter Geimer) mit mehrfachen Gebrauchsdimensionen und als Akteure in Netzwerken (Bruno Latour). Wir treten mit Sexualitätsdingen in Intra-Aktionen (Karen Barad). Sie machen uns zu Cyborgs (Donna Haraway) und können dabei die Grenzen des menschlichen Körpers und der Geschlechter verschwimmen lassen (Paul B. Preciado) oder auch im doing gender durch Technisierung (Sabine Kienitz) vergeschlechtlichte Körper hervorbringen. Weiterlesen … (PDF)