BOLSA: Die Bonner Längsschnittstudie des Alterns. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Web): Katrin Moeller, Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt und Christina von Hodenberg, DHI London
Zeit: 07.07.2020, ab 11:00 Uhr
Ort: Virtueller Raum (via Halle) (Link)
Bei ihrer Suche nach historischen Quellen zur Altersforschung stieß die Historikerin Christina von Hodenberg im Jahr 2014 auf zahlreiche Akten und Tonbänder der Bonner Längsschnittstudie des Alterns (BOLSA).
Fast zwanzig Jahre lang, von 1965 bis 1984, erforschte ein Team um Hans Thomae und Ursula Lehr Fragen des Alterns und von Alternsprozessen durch individuelle Befragungen. Ihr Ansatz war 1964/65 sehr innovativ: Längsschnittstudien wurden vornehmlich mit jungen Menschen durchgeführt. Thomae und Lehr übertrugen das Modell jedoch in die Altersforschung und initiierten damit eine der bedeutendsten Längsschnittstudien überhaupt.
Im Mittelpunkt standen psychologische Forschungsthemen zur Analyse erfolgreicher Formen des Alterns und von Faktoren der Langlebigkeit. Ursprünglich integrierte die Studie insgesamt 222 Teilnehmer/innen. Ausgewählt wurden zu fast gleichen Teilen Frauen und Männer aus zwei Alterskohorten der zwischen 1890-1895 sowie 1900-1905 Geborenen.
Während sich die erste Alterskohorte zu Beginn der Studie bereits im Ruhestand befand, stand die zweite kurz vor dem Eintritt in das Rentenalter. Beide Gruppen hatten entweder als Kinder oder junge Erwachsene den Ersten Weltkrieg und als handelnde Generation den zweiten Weltkrieg erlebt. Gezielt wurden nicht nur auch Frauen in die Stichprobe einbezogen – 1964 gehörte dies noch nicht überall zum Standard – sondern vor allem Menschen aus den unteren Mittelschichten gefunden.
Die Resultate des großen, interdisziplinär angelegten Forschungsteams überzeugten nicht nur die Wissenschaft, sondern … weiterlesen (Web)