CfP: Pflege im Nationalsozialismus (Event: 10/2021, Pirna); bis: 31.05.2021

Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V. (GAHN) (Web); Pierre Pfütsch, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung

Zeit: 22.-23.10.2021
Ort: Pirna
Einreichrfrist: 31.05.2021

Ebenso wie in der Medizin- ist auch in der Pflegegeschichte die Zeit des NS seit vielen Jahren ein beliebtes Forschungsfeld. Der Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte will daher die gegenwärtig laufenden Forschungsprojekte zusammenbringen und nach dem State-of-the-Art der Forschung zum Thema fragen. Willkommen sind Beiträge zur gesamten Breite des Themas.

Welche Rolle spielte Pflege generell in der NS-Ära und welches berufliche Selbstverständnis lag dem zugrunde? Wie sah die standespolitische Vertretung aus und wie fügte sie sich in die NS-Strukturen ein? Wie ging man mit jüdischen Kolleginnen und Kollegen um?

Welche Rolle kam Pflegenden im Kontext von nationalsozialistischen medizinischen Verbrechen in Konzentrationslagern, Heil- und Pflegeanstalten und (psychiatrischen) Kliniken zu? Waren sie lediglich ausführende Organe der von Medizinern und Politikern gefassten Entscheidungen oder besaßen sie auch Handlungsspielräume? Und wenn ja, wie sahen diese konkret aus?

Angesichts der Millionen Verwundeten und Toten des Zweiten Weltkrieges ist auch nach der Funktion und dem Alltag der Kriegskrankenpflege zu fragen. Wie wurde diese organisiert und unter welchen Bedingungen fand die Pflegearbeit an der Front statt?

Auch die Zeit nach 1945 soll in den Blick genommen werden. Welche Rolle spielte eine mögliche nationalistische Vergangenheit für die Pflegerinnen und Pfleger nach 1945? Gab es Restriktionen bei der (Wieder-)Einstellung aufgrund einer möglichen NS-Vergangenheit? Zeigen sich eher Kontinuitäten oder Brüche? Fand eine Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen im Kreis der Pflegenden statt?

Ebenso willkommen sind transnational oder auch regional vergleichend angelegte Bearbeitungen des Themas. In dem Workshop sollen aktuelle Forschungen – gerne „Work in Progress“ – präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.

Der Workshop musste im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden. Er wird am 22./23.10.2021 stattfinden. Die Durchführung ist als Präsenzveranstaltung in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein geplant. Sollte im Sommer abzusehen sein, dass dies nicht möglich sein wird, wird der Workshop in digitaler Form stattfinden.

Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) sind bis zum 31.05.2021 an Dr. Pierre Pfütsch (Schriftführer) per E-Mail zu richten: pierre.pfuetsch@igm-bosch.de

Kontakt
Dr. Pierre Pfütsch
Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung
Straußweg 17, 70184 Stuttgart
0711/46084167
pierre.pfuetsch@igm-bosch.de

Quelle: https://www.hsozkult.de/event/id/event-96216