CfP: „When we were gender …“. Geschlechter erinnern und vergessen (09/2011), DL: 31.03.2011

Arbeitstagung des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien (Web) in Kooperation mit dem interfakultären Forschungsnetzwerk Kultur & Konflikt

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und des 100-jährigen Jubiläums des Internationalen Frauentages

Zeit: 30.09. und 01.10.2011
Ort: Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Einreichfrist für Papers: 31.03.2011

Die Gender-Diskurse haben seit ihren Neu-Anfängen in der zweiten Frauenbewegung nicht aufgehört, sich mit Fragen der Zeitlichkeit auseinanderzusetzen. Deren Perspektiven haben sich aber verschoben und vervielfältigt. Nach wie vor wird das Verhältnis der Begriffe ‚Geschlecht‘ und ‚Gedächtnis‘ vor dem moralischen Hintergrund der Frage diskutiert, wie sich jener Menschen erinnert werden kann, die in einer hegemonialen Geschichtsschreibung unerwähnt bleiben. Hinzugekommen sind u. a. Forschungen nach den vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses, aber auch Fragen danach, welche Bedeutung der Materialität von Körpern zukommt, wie Prozesse der performativen Wiederholung und Vergegenwärtigungen in sie eingreifen und wie diese Prozesse Empfindungen mitgestalten. Und schließlich wird das Verhältnis von Geschlecht, Erinnerung und Geschichte für die machtbesetzten Themenfelder ‚Identität‘ und ‚Subjektwerdung‘ untersucht, besonders weil hier unter Geschichtsschreibung in erster Linie die
Konstruktion von Genealogien und unter biographischen Erzählungen Selbst-Technologien verstanden werden.  

Das Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien (ZFG) und das Interfakultäre Forschungsnetzwerk Kultur & Konflikt (eine Kooperation der Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien sowie des Zentrums für Friedensforschung und -pädagogik, dem Institut für Philosophie und dem Institut für Medien- und ommunikationswissenschaft der Fakultät für Kulturwissenschaften) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt wollen in einer gemeinsamen Arbeitstagung das Denken an diesen komplexen Problemstellungen fortsetzen.

Neben den schon angesprochenen Zugängen wird aber auch nach weiteren thematischen Verknüpfungen gesucht, etwa entlang folgender Fragen:

· Inwiefern können politische Forderungen nach Gerechtigkeit und sozialen Rechten an diesen Diskussionsbereich anknüpfen?

· Welche Auswirkungen haben die anhaltenden Debatten über konstruktivistische versus materialistische Zugänge zur Geschichte auf das Thema der Geschlechterverhältnisse?

· Welche Bedeutung haben verschiedene Konstruktionen des Gedächtnisses für die Konstitution von  Psyche, Subjekt und Begehren?

· Sind Erinnerungskulturen für Vergemeinschaftungsprozesse unerlässlich? Und zeichnen sich in migrantischen und queeren Ansätzen Alternativen ab?

· Müssen Prozesse des Vergessens zwangsläufig als Formen von Gewalt und kriegerische Handlungen als Verdrängungs- und Verleugnungsstrategien begriffen werden? Wie gewaltvoll können Erinnerungsakte seien?

· Und sollten sich noch nie da gewesene Geschlechter(-verhältnisse) ereignen: Wie können sie von vorhandenen Erinnerungsstrukturen überhaupt begriffen werden?

Beiträge aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sind willkommen, insofern sie theoretisch und/oder epistemologisch auf die übergeordnete Thematik Bezug nehmen und sich hinsichtlich der Kategorie Geschlecht explizit verorten.
Vorschläge für Beiträge werden im Umfang von einer Seite erbeten. Senden Sie diese gemeinsam mit einem kurzen CV und Ihrer Bibliographie bitte an: gender.zentrum@uni-klu.ac.at 
Einreichfrist: 31. März 2011

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