CfP: Verwandtschaft – Geschichte – Netzwerke. 18. Herbsttagung des Arbeitskreises Historische Demographie der DGD (Münster, 11/2011); DL: 15.05.2011

Arbeitskreis Historische Demographie der DGD; Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Münster

Zeit: 28.-29.10.2011
Ort: Münster
Deadline:15.05.2011
Kontakt: Margareth Lanzinger, margareth.lanzinger@univie.ac.at

Im Anschluss an die 17. Herbsttagung, die 2010 in Halle zum Thema „Verwandtschaft“ stattgefunden hat, greift die nächste Herbsttagung des Arbeitskreises Historische Demographie das Thema nochmals auf mit dem Schwerpunkt „Verwandtschaft – Geschichte – Netzwerke“. Ziel der Tagung ist es, die „neue“ Geschichte der Verwandtschaft in Beziehung zu setzen einerseits zur Geschichte anderer Formen von sozialer Verflechtung, andererseits auch zu neueren Ansätzen der sozialen Netzwerkanalyse, die besonders in den Ethnologien und in der Soziologie an Gewicht gewonnen haben.

Ein wichtiges Teilthema besteht dabei darin, in welchem Verhältnis Verwandtschaft zu anderen Netzwerken stand. Mögliche Fragestellungen in diesem Zusammenhang wären, in welchen Kontexten, mit welchen Zielen, mittels welcher Interaktionen oder Vermittlungsformen Verwandte Netzwerke formiert oder re-aktiviert haben; in wie weit diese von Kooperation oder Konkurrenz geprägt waren. Welche Netzwerke haben sich überschnitten, gegenseitig durchdrungen oder aber gegeneinander abgegrenzt, sind nebeneinander hergelaufen – in welchem Verhältnis standen etwa Verwandtschafts- und Geschäftsnetze, Verwandtschaftsnetze und solche, die über Heirat, Patenschaft, politische Partizipation etc. gebildet wurden? Zugleich ist aber auch zu fragen, welche Konzepte von sozialen Beziehungen dahinter standen, was sich über die Qualität solcher Beziehungen aussagen lässt, und welche politischen Implikationen die Netzwerkbildung hatte. Lassen sich Zusammenhänge zwischen dem Verfügen über Netzwerke und sozialer Mobilität oder sozialer Integration feststellen?

Von Interesse sind dabei sowohl systematische quantitative Netzwerkanalysen als auch fallspezifische Rekonstruktionen von Netzwerken und deren Art und Weise des Agierens in den unterschiedlichen sozio-ökonomischen Milieus und Zusammenhängen: unter Eliten, in Unternehmen, im Handel und anderen Wirtschaftsbereichen, im Kontext von Migration, im Dorf oder im Stadtviertel usw.

Willkommen sind auch historisch-netzwerkanalytische Untersuchungen, die anhand anderer Gegenstände als der Verwandtschaft eine Brücke zwischen Geschichte und Netzwerkanalyse schlagen. Zünfte, Gelehrtenkorrespondenzen oder politische Bewegungen stellen hier klassische Beispiele dar.
Neben den hier skizzierten Fragestellungen bietet die Tagung auch Raum für Projektvorstellungen außerhalb des Schwerpunktthemas.

Vorschläge für ein Referat (Arbeitstitel und kurzes Abstract) werden bis zum 15. Mai 2011 an Margareth Lanzinger erbeten, die die inhaltliche Organisation der Tagung übernimmt. Die Tagungssprache ist deutsch, auch Beiträge in englischer oder französischer Sprache sind möglich.

Kontakt:
Margareth Lanzinger
Institut für Geschichte, Universität Wien
margareth.lanzinger@univie.ac.at

aus: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=15939

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