Konferenz: Eherecht 1811 bis 2011, 06/2011, Wien

Kommission für Rechtsgeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Web); Wiener Rechtsgeschichtliche Gesellschaft; Österreichische Richtervereinigung

Zeit: 16.-17.06.2011
Ort: Kleiner Festsaal der Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Anmeldefrist: 01.06.2011
Programm (pdf)
Aus Anlass des 200. Geburtstags des österreichischen Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches 2011 widmet sich die Tagung jenem Teilgebiet des Zivilrechts, in dem die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten zwei Jahrhunderte wohl am deutlichsten sichtbar geworden sind: dem Eherecht.
HistorikerInnen, RechtshistorikerInnen und JuristInnen aus dem In- und Ausland spannen in 17 Vorträgen einen Bogen vom „Eherecht des ABGB 1811“ über die „Eingetragene Partnerschaft“ bis zur „Europäischen Ehe“. Neben Fragen des Eheschließungs-, des Ehenamens- und des Ehescheidungsrechts interessieren insbesondere Aspekte der Rechtspraxis, vom „Eherecht in der Judikatur der Obersten Justizstelle“ über das Spannungsverhältnis zwischen Eherecht und (Schein-)Migration bis zur Problematik der überwunden geglaubten, jedoch wieder brisanten „Zwangsehen“.
Programm
Donnerstag, 16. Juni 2011
9.30 Uhr Eröffnung
– Beatrix Karl, Bundesministerin für Justiz (angefragt)
– Helmut Denk, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
– Thomas Olechowski, Obmann der Kommission für Rechtsgeschichte Österreichs
10.00 Uhr: Eherecht in einer sich wandelnden Gesellschaft
Moderation: Nikolaus Benke
„Das Eherecht des ABGB 1811“
Stefan Schima, Universität Wien, Inst. f. Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht
„Das Eherecht in der Republik Österreich 1918-1978“
Herbert Kalb, Universität Linz, Inst. f. Kanonistik, Europäische Rechtsgeschichte und Religionsrecht
11.00 Uhr: Kaffeepause
11.30 Uhr: „Das Familienbild des ABGB und der Wandel der sozialen Wirklichkeit“
Ulrike Zartler, Universität Wien, Inst. f. Soziologie
Diskussion
12.30 Uhr: Mittagspause
14.00 Uhr: Historische und aktuelle Entwicklungen des Eheschließungsrechtes
Moderation: Thomas Simon
„Die rechtshistorische Entwicklung des Ehenamens“
Dieter Schwab, Universität Regensburg, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte
„Aktuelle Probleme des Namensrechts“
Astrid Deixler-Hübner
Universität Linz, Inst. f. Europäisches und Österreichisches Zivilverfahrensrecht
Diskussion
15.30 Uhr: Kaffeepause
16.00 Uhr Moderation: Attila Fenyves
„Zwangsehen – ein wieder aktuell gewordenes Rechtsproblem?“
Rossalina Latcheva / Melanie Goisauf
Universität Zürich, Soziologisches Institut / Inst. für höhere Studien, Wien
„Die Eingetragene Partnerschaft“
Bea Verschraegen, Universität Wien, Inst. f. Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung
Diskussion
abends Empfang im Rathaus
Freitag, 17. Juni 2011
9.00 Uhr Eherecht und Staatsbürgerschaft
Moderation: Ulrike Harmat
„Eherecht und „Scheinmigration“ im 19. Jahrhundert: ungarische und siebenbürgische, deutsche und coburger Ehen“
Christian Neschwara, Universität Wien, Inst. f. Rechts- und Verfassungsgeschichte
„Eherecht und Migration in der Zwischenkriegszeit“
Ilse Reiter-Zatloukal, Universität Wien, Inst. f. Rechts- und Verfassungsgeschichte
„Die europäische Ehe“
Nina Dethloff. Universität Bonn, Inst. f. Deutsches, Europäisches und Internationales Familienrecht
Diskussion
11.00 Uhr: Kaffeepause
11.30 Uhr: Rechtstatsachen der Ehe
Moderation: Christiane Wendehorst
„Eherechtliche Entscheidungen in der Judikatur der Obersten Justizstelle“
Monika Niedermayr, Universität Innsbruck, Inst. f. Zivilrecht
„Eherecht in der populären Rechtsliteratur“
Gerald Kohl, Universität Wien, Inst. f. Rechts- und Verfassungsgeschichte
Diskussion
13.00 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr: Historische und aktuelle Entwicklungen des Ehescheidungsrechtes
Moderation: Oliver Rathkolb
„Die Entwicklung des Ehegattenunterhalts“
Constanze Fischer-Czermak, Universität Wien, Inst. f. Zivilrecht
„Die Reform des Ehescheidungsrechts in den 1970er-Jahren“
Maria Wirth, Historikerin, Wien
Diskussion
16.00 Uhr: Kaffeepause
16.30 Uhr: Moderation: Irmgard Griss
„Ehebruch, Zanksucht, mangelhafte Haushaltsführung… Scheidungsgründe im Wandel der Zeit“
Doris Täubel-Weinreich, Vereinigung der österreichischen Richterinnen und Richter
„Das Verschuldensprinzip im heutigen österreichischen Ehescheidungsrecht“
Norbert Marschall, Rechtsanwalt, Wien
Abschlussdiskussion
abends: Abschlussheuriger

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