CfA: (Historische) Geschlechterräume und -orte (Publication: Ariadne); DL: 20.06.2011

Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel): Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte

Einreichfrist für Exposé: 20.06.2011
Redaktionsschluss: 01.12.2011
Das Heft wird im Mai 2012 erscheinen.

Im Hinblick auf die vorliegende Anzahl von Stadt-, Regional- und Ortsgeschichten kann konstatiert werden, dass Räume und Orte schon immer ein beliebter Zugang für historische Fragestellungen gewesen sind. Hier können geschichtliche Entwicklungen nachvollzogen und genauestens analysiert werden. In den letzten Jahren hat sich dabei der scheinbar statische Raum geöffnet und ausdifferenziert; in der Forschung kommen nun verschiedene Raumbegriffe zur Anwendung. Im Zuge dessen wird inzwischen von mehreren Räumen und deren Herstellung gesprochen. Es werden der materielle, der soziale oder der Kommunikationsraum voneinander unterschieden, wobei auch andere Raumzuschnitte denkbar und erforschbar sind. Allerdings sind Räume und Orte immer noch stark verschränkt, denn „alle Raumkonstruktionen [basieren] mittelbar oder unmittelbar auf Lokalisierungen, […] durch die Orte entstehen.“ (Löw, Raumsoziologie, 2007, S. 201.) So können an einem konkreten Ort (z.B. in einer Stadt oder auch in einem Frauenverein) verschieden konstruierte Räume vorhanden sein, die miteinander in Beziehung treten oder nebeneinander existieren.

Diesen Ansatz möchte die Zeitschrift Ariadne nutzen und fragen, welche Räume und Orte in der Geschichte der Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts mit diesem neuen Ansatz sichtbar gemacht werden können. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Es sind ausdrücklich auch Arbeiten erwünscht, die den geographischen Bereich Deutschlands verlassen.

Folgende Fragen könnten im Zentrum des Heftes stehen:

– Wie konstituieren sich die verschiedenen Frauenbewegungen in öffentlichen, teilöffentlichen oder privaten Räumen / Orten? Inwiefern kommt es dabei zur Infragestellung von Kategorien wie männlich – weiblich / innen – außen?

– Welche politischen und gesellschaftlichen Funktionen haben diese neu entstandenen Räume/ Orte?

– Wie werden diese Räume/ Orte inszeniert?

– Wie stellt sich der gebaute Raum dar, den die Bewegung nutzte oder erst erbaute? Wie können die Architektur und die räumlichen Strukturen gelesen werden?

– Gibt es symbolische Orte der Bewegung? Welche Codes werden erzeugt, um auf den Zusammenhalt der Bewegung (oder deren Fragmentierung) hinzuweisen?

– Wie werden grundsätzlich männliche und weibliche Räume diskursiv begründet und legitimiert? Welche Wege gibt es dabei, verschlossene Räume zu erobern oder sich Transiträume anzueignen? Inwiefern spielen diesbezüglich familiäre und soziale Beziehungen oder Hierarchien eine Rolle?

– Welche Räume / Orte kulturellen, spirituellen, ökonomisch-wirtschaftlichen oder anderen Agierens mit welchen jeweiligen Zielsetzungen und Wirkungsweisen gibt es? Welche Transformationen erfahren sie? Welche Kontinuitäten sind nachweisbar?

– Wo und wie sind Kommunikationsräume / -orte geschaffen? Wie werden diese von wem hergestellt? Wer kann / soll mit wem wo in Beziehung treten?

„Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte“ ist die Zeitschrift der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und erscheint zwei Mal im Jahr. Im Zentrum der verschiedenen Hefte stehen immer die (historischen) Frauenbewegungen und die mit diesen Bewegungen verbundenen Ideen und Theorien.

Die einzelnen Beiträge sollten einen Umfang von ca. 26.000 bis 35.000 Zeichen, d.h. ca. 9-12 Manuskriptseiten haben. In Ausnahmefällen (zum Beispiel für einen einleitenden Artikel) kann von dieser Maßgabe abgesehen werden. Redaktionsschluss: 1.12.2011, das Heft erscheint im Mai 2012.

Wenn Sie Interesse an der Abfassung eines Artikels haben, reichen Sie uns bitte bis zum 20.6.2011 ein aussagekräftiges Exposé (1-1½ Seiten) ein. Da sich die genaue inhaltliche Gestaltung des Heftes nach den eingehenden Exposés richtet, reichen Sie bitte auch Aufsatzideen ein, die am Rande des Themas zu liegen scheinen. Sie können sich auch gerne direkt mit uns in Verbindung setzen, wir stehen Ihnen für weitere Informationen jeder Zeit zur Verfügung.

Redaktionsteam:
M.A. Silke Helling, Universität Hamburg, Historisches Seminar
Dr. Kerstin Wolff, Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung
Ansprechpartnerin: Dr. Kerstin Wolff. Bitte richten Sie ihre Anfragen sowie ihre Exposés (bis zum 20.6.2011) an wolff@addf-kassel.de.

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