Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit in Koop. mit Geschichte am Mittwoch (Web)
Zeit: 16.11.2022, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, HS 30 und virtueller Raum
Anna Jagiello von Böhmen und Ungarn (1503-1547) schrieb sich in die Geschichte ein vor allem durch ihre Beteiligung an den Verhandlungen über die Eheverträge, die 1515 in Wien zwischen den Habsburgern und den Jagiellonen geschlossen wurden. Sie war die Tochter von Vladislav II. Jagiellos (1456-1516), durch ihre Eheschließung mit Ferdinand I. (1503-1564) wurden die Fundamente für die Entstehung der Habsburgermonarchie gelegt: Ihr Gemahl trat nach dem Tod von Ludwig Jagiello 1526 die Herrschaft über die böhmischen und teils auch die ungarischen Länder an, 1531 wurde er römischer König, 1558 Kaiser. Anna Jagiello brachte insgesamt 15 Kinder zur Welt, darunter Ferdinands Nachfolger Maximilian II. (1527-1576), und sicherte so die Kontinuität der Habsburgerdynastie in Mitteleuropa.
Der Vortrag versucht Antworten auf folgende Fragen zu geben: 1) Welche Rolle spielte die Prinzessin und spätere Königin Anna Jagiello bei den politischen Verhandlungen ihres Vaters und bei der Erfüllung der Regierungsstrategien ihres Gemahls Ferdinand I.? Und welche Stellung nahm sie in dieser öffentlichen Repräsentation ein? 2) Wie sah das Privatleben dieser Frau und Herrscherin aus? 3) Wie beeinflusste sie mit ihren wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten die zeitgenössischen Vorstellungen von der Macht der Habsburger?
Moderation: Karl Vocelka
Jaroslava Hausenblasová ist seit 2013 Historikerin am Institut für die Geschichte Tschechiens der Karlsuniversität in Prag/Praha. Ihre Schwerpunkte sind Sozial-, Kultur- und Verwaltungsgeschichte der Frühen Neuzeit, Stadtgeschichte und die Edition schriftlicher Quellen (Web).
Link zum Online-Zugang: https://univienna.zoom.us/j/62523117859?pwd=SmMxNzA0alRHdStjK0dMajRzaWhuZz09