Tagung: Regentinnen im östlichen Europa. Handlungsspielräume stellvertretender Herrschaft im Spätmittelalter, 10.-13.05.2023, Marburg

Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg (Web)

Zeit: 10.-13.05.2023
Ort: Herder-Institut, Marburg

Programm (PDF)

Herrscherwechsel konnten in den dynastisch organisierten Herrschaftsbildungen des Mittelalters zu kritischen Konstellationen und Situationen führen. Die Herrschaftsnachfolge durch den ältesten Sohn oder durch das älteste männliche Mitglied des Familienverbandes gelang nicht immer konfliktfrei. Eine besondere Situation konnte sich ergeben, wenn ein zur Nachfolge vorgesehener Sohn zum Zeitpunkt des Todes des bisherigen Herrschers minderjährig war. In dem Fall wurde vielfach eine Regentschaft eingerichtet. Die Regentschaft konnte durch verschiedene Regelungen und Traditionen gestaltet sein. In manchen Fällen wurde sie von männlichen Verwandten des verstorbenen Herrschers übernommen. In vielen Fällen war die Witwe des verstorbenen Fürsten und Mutter des minderjährigen Nachfolgers in der Lage, die Regentschaft zu übernehmen, was im Interesse einer späteren unstrittigen Übernahme der Herrschaft von Vorteil sein konnte.
Für die Beantwortung der Frage nach dem Stellenwert, der Bedeutung und den verschiedenen Realisationen weiblicher Regentschaft ist anzuknüpfen an Forschungen zu thematisch benachbarten Fragestellungen, vor allem zur Frage der Regentschaft für minderjährige Herrscher, zur Witwenschaft von Fürstengattinnen und zu weiblicher Herrschaft im Mittelalter allgemein. (…) Der Frage nach der sozialen Stellung und der politischen Handlungsoptionen der Herrscherwitwe ist erst in jüngster Zeit Aufmerksamkeit geschenkt worden. Weiterlesen … (Web).

Quelle: HSozuKult