CfP: Verkörperte Medien & mediatisierte Körper | Embodied Media & Mediatized Bodies (ZS medien & zeit); bis: 30.11.2023

medien & zeit; Diotima Bertel, Julia Himmelsbach, Christina Krakovsky und Krisztina Rozgonyi (Web)

Einreichfrist: 30.11.2023

CfP deutsch (PDF) | english (PDF)

Über unseren Körper erfahren und erleben wir das Leben – und werden von anderen wahrgenommen, erfahren und eingeordnet. Unsere Körper sind Kommunikationsinstrumente, mit denen wir uns ausdrücken können. In Anlehnung an Merleau-Ponty können wir Körper als „lived media“ verstehen: Unsere subjektiven Erfahrungen – die durch unser Geschlecht, Sexualität, Alter, race, ethnische Zugehörigkeit, Klasse usw. geprägt sind – sind in unsere Körper eingeschrieben und werden durch sie ausgedrückt. Durch ihre Situiertheit (Haraway 1988) bringen unsere Körper zum Ausdruck, was als normal verstanden wird, doch können sie auch Normen durchbrechen und durch die Art und Weise, wie wir sie präsentieren, (ent-)formen, kommunizieren und aufführen, Alternativen aufzeigen. In der Koproduktion von Technologie und Gesellschaft (z.B. Singer 2003) prägen Genetik und Biotechnologien unsere Vorstellung von gesunden und fähigen Körpern sowie von Geschlechterbeziehungen und Sexualität. Und diese Vorstellungen von Körper werden in medialen Darstellungen ständig begleitet, bewertet, diskutiert und präsentiert. Damit sind Körper immer auch mit Handlungsmacht verbunden.
Dualistische Vorstellungen über Geist und Körper, Rationalität und Emotionen, Natur und Kultur, männlich und weiblich durchdringen das westliche Denken. Die feministische Theorie erforscht die Verflechtung zwischen unseren Körpern, Körpererfahrungen, Subjektivität und Formen des Wissens. Wir erfahren und kreieren Wissen mit und durch unsere Körper im Zusammenspiel mit medialen Darstellungen von Körpern im öffentlichen Diskurs. Die Öffentlichkeit wird durch Körper (z.B. im Kontext von public history, Sub- und Popkultur, Kunst, Klassenzugehörigkeit, Klassifizierung usw.) mitproduziert und gleichzeitig durch Mediendarstellungen und damit verbundene Vorstellungen von Geschlecht, kulturellen und gegenkulturellen Ausdrucksnormen geprägt.
In der Ausgabe sollen damit zusammenhängende Narrative und Ideen ergründet werden. Im Zentrum stehen 3 sich überschneidende Themenbereiche: (1) der Körper als Medium, (2) der Körper in den Medien und (3) Medien im und auf dem Körper. Eingeladen sind originäre Beiträge zu diesen Themen, einschließlich theoretischer und methodologischer Überlegungen und Fallstudien aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie darüber hinaus. Das Interesse liegt besonders auf feministischen, queeren und intersektionalen Perspektiven aus aktuellen und historischen Fällen. Die Herausgeber*innen wollen „klassische“ und neue Perspektiven zu diesen Themen zusammenbringen und laden daher ausdrücklich zu unkonventionellen Überlegungen ein.
Einreichungen sind in englischer oder deutscher Sprache willkommen. Eingereichte Abstracts (nicht mehr als 500 Wörter und einem aussagekräftigen Titel), die einen voraussichtlichen Beitrag skizzieren, werden von den Redakteur*innen der Ausgabe begutachtet. Auf dieser Grundlage werden die Autor*innen eingeladen, vollständige Beiträge (max. 7.000 Wörter einschließlich Titel, Zusammenfassung, Tabellen, Abbildungen und Literaturverzeichnis) zu verfassen. Alle vollständigen Beiträge werden einem double-blind peer-review unterzogen. In einer eventuellen Überarbeitungsphase nach der Begutachtung können Autor*innen die Länge des Artikels unter Berücksichtigung der Vorschläge der Gutachter*innen und Redakteur*innen auf maximal 8.000 Wörter erweitern. medien & zeit ist vollständig frei zugänglich (open access) und erhebt von seinen Autor*innen keine Gebühren für die Bearbeitung der Artikel (no apc).

Einreichung von Abstracts: 30. November 2023
Einreichung von Full Papers: 31. März 2024
Veröffentlichung der Ausgabe: Ausgabe 1/2025
Einreichungen bitte per email: cfp@medienundzeit.at

Quelle: FEMALE-L@jku.at