Inken Schmidt-Voges (Marburg) und Stefanie Freyer (Weimar); Klassik Stiftung Weimar
Zeit: 04.-06.11.2025
Ort: Klassik Stiftung Weimar
Einreichfrist: 11.06.2025
Fürstinnen besaßen als Mitglieder der frühneuzeitlichen Hochadelsgesellschaft die Möglichkeit, erhebliche Handlungsspielräume in gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Hinsicht zu nutzen – um ihre eigenen Interessen und die ihrer Dynastien (Herkunftsfamilien und/oder eingeheiratete Familien) zu befördern. Diese Handlungsspielräume und damit verbundenen Erwartungen und Konventionen waren jedoch strukturiert und charakterisiert durch die Lebensphase, Personenstand, ihre Reproduktivität und die Position innerhalb der Dynastien. In Übergangsphasen eröffneten sich deshalb immer wieder Chancen, Gewinne und Verluste an Einfluss, Unabhängigkeit oder Einkommen und damit Macht zu erhalten.
Der Workshop thematisiert diese Übergänge zwischen den verschiedenen Lebensabschnitten von Fürstinnen und fragt, welche Anlässe zentrale Veränderungen der Lebenssituation bewirkten, wie sie in diesen Phasen agierten, Herausforderungen annahmen, sich durchsetzen oder Verluste erlitten, was sie dabei antrieb, welche Netzwerke sie dafür aktivierten und wie sie sich dazu verhielten. Ausgangspunkt, und zugleich zu prüfen, ist die These, dass sich Fürstinnen insbesondere nach ihrer Verheiratung sukzessive immer wieder Situationen boten, in denen sie sich selbst gezielt neue, erweiterte oder alternative Handlungsspielräume erarbeiteten, nutzten oder aber auch ausschlugen. Zu denken wäre hier nicht nur an Regentschaftsantritte/-übergaben, sondern auch an Verwitwung, Klostereintritt, Scheidungen, Verbannungen, Neuverheiratungen, Herrschaftsabsetzungen und nicht zuletzt an Statuserhöhungen oder Degradierungen, auch innerhalb der Familie. Im Fokus stehen das Handeln und die Entscheidungen der Fürstinnen in Vorbereitung oder in Reaktion auf diese nicht immer planbaren Neuausrichtungen, die sich oft unmittelbar mit einer Neugestaltung ihrer ökonomischen Situation verband. Da sich diese Wechselfälle auch nacheinander in verschiedenen Altersstufen mehrfach ereignen konnten, lädt der Workshop ein, Übergangsphasen als einzelne Phänomene und auch vergleichend in den Blick zu nehmen. Weiterlesen und Quelle … (Web)