feministische studien; Tanja Thomas (Tübingen) und Christiane Leidinger (Düsseldorf) (Web)
Einreichfrist: 15.08.2025
Die Suche nach feministischen Möglichkeiten, durch Widerstehen, Widerständigkeit, Widerstand erstarkenden autoritären Politiken entgegenzutreten, wird wieder dringlicher und akademisch wie öffentlich sichtbarer: Exemplarisch dafür stehen Tagungen unter dem Titel Transnational Anti-GenderPolitics and Resistance (Hemmings/Madhok, LSE, 2024), Schwerpunktausgaben zu Neo-ettecism’s, ‚Gender-Ideology‘ & Queer/Lesbian Resistance (Liu/Essig/Hagai/Bhaumik 2024), Podcastproduktionen mit Episoden wie Frauen und Widerstand: Erinnerung macht Mut (Dt. Digitales Frauenarchiv 2024) und das Agieren aktivistischer Netzwerke, wie etwa zu Feministischen Perspektiven & Interventionen gegen die (extreme) Rechte“ (femPI).
Solche Interventionen stehen in einer langen feministischen Tradition: Historische und aktuelle Frauenbewegungen ebenso wie Frauenforschung, Geschlechterforschung und queer-feministische Forschung sind seit jeher auch Orte des Entwickelns und Praktizierens von Widerstehen, Widerständigkeit und Widerstand. Daher laden wir mit diesem Call dazu ein, einmal mehr daran anzuknüpfen und zu einem vertieften Verständnis, zur Rekonstruktion und Praxis von Formen des Widerständigen insbesondere unter Bedingungen des Erstarkens autoritärer Politiken beizutragen. Denn die feministische und queer-feministische akademische Beschäftigung mit dem Begriffsfeld von ‚Widerstand‘ kann inzwischen auf einige Jahrzehnte zurückblicken, gleichwohl wurden die Erkenntnisse, Überlegungen und Fragen selten zusammengeführt.
Im deutschsprachigen Kontext stand und steht nicht nur in öffentlichen, sondern auch in akademischen Debatten der Widerstand gegen den deutschen Faschismus häufig im Mittelpunkt. Dabei kritisieren feministische Stimmen, dass Akteur*innen des Widerstands bis heute vor allem als männlich, militärisch, weiß und nicht-jüdisch gedacht werden. Dank feministischer und queerer Initiativen rücken unterdessen Frauen als Akteurinnen in historischen Studien in das öffentliche Blickfeld (siehe hierzu auch die fs-Hefte 1 und 2/2023). Wirklich bekannt werden sie jedoch meist nur dann, wenn sie sich als Personen oder ihre Widerstandsformen einfügen lassen in Geschlechterrollenklischees. Weiterlesen … (Web)
