Vortrag: Seyran Ates: Warum braucht der Islam eine sexuelle Revolution? – Was hat das mit Menschenrechten zu tun?, 02.03.2012, Wien

Le Donja – Verein zur Förderung der Menschenrechte: Vortragsreihe Frauen im Islam –  März bis Juli 2012 (Web) Organisiert von Ulrike Koch und Puja Khoschsorur (Studienvertretung Gender Studies der Univ. Wien)
Zeit: Freitag 2. März 2012, 19.00 Uhr
Ort: Uni Campus, Hörsaal D, Altes AKH Wien
Seyran Ates wurde 1963 in Istanbul geboren und lebt seit 1969 in Deutschland. Sie ist Autorin (u.a. Der Multikulti-Irrtum und Der Islam braucht eine sexuelle Revolution) und arbeitete bis 2006 als Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei. Sie war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und nahm am Integrationsgipfel der Bundesregierung teil. Ates erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Berliner Frauenpreis des Berliner Senats für Wirtschaft, Arbeit und Frauen (2004), die Ehrung zur Frau des Jahres durch den Deutschen Staatsbürgerinnen-Verband (2005), das Bundesverdienstkreuz (2007) und den Verdienstorden der Stadt Berlin (2008).
Moderation: Puja Khoschsorur
Zur Vortragsreihe „Frauen im Islam“ – März bis Juli 2012
Die Vortragsreihe bringt interessierten ZuhörerInnen verschiedene Aspekte und Meinungen der Rolle von Frauen im Islam näher. Nationale und internationale Expertinnen werden über die Stellung von Frauen im religiösen und politischen Islam, den islamischen Ländern und in Europa, speziell auch in Österreich referieren.
Der Islam ist in Europa im letzten Jahrzehnt, vor allem durch die Anschläge von 9/11, ins Zentrum des Interesses und der Medien gerückt. Das Burkaverbot, welches seit einigen Jahren in manchen europäischen Ländern existiert, hat das Seinige dazu beigetragen. Es wurden unzählige Bücher über „die“ Frauen im Islam geschrieben, meist im Zusammenhang mit dem Schleier und der Unterdrückung der Frauen im und durch den Islam. Verschiedene ExpertInnen und auch Nicht-ExpertInnen melden sich fast tagtäglich in den Medien und Fernsehsendungen, mit ebenso verschiedenen Meinungen. Politiker haben sich diesem Thema schon längst angenommen, wie Wahlplakate in der Schweiz und Österreich zeigen.
Aber gibt es überhaupt „die Frauen“ als homogene Gruppe im Islam? Ist der Islam Hauptverantwortlich für die Schlechterstellung von Frauen in islamisch geprägten Gesellschaften? Oder spielt er gar nur eine marginale Rolle und die Ursachen liegen woanders? Dürfen wir Frauen und Mädchen, die ein Kopftuch tragen (möchten), dieses Recht absprechen? Erschwert ein Stück Stoff die Integration von Musliminnen in Europa? Und handelt es sich bei dem Schleier wirklich nur um ein Stück Stoff? Passieren die Ehrenmorde wirklich im Namen des Islam oder sind die Gründe eher in patriarchalischen Strukturen zu finden?
Diese und ähnliche Fragen werden von den Vortragenden im Rahmen von ca. einstündigen Vorträgen diskutiert. Wesentlich an der Vortragsreihe ist der Facettenreichtum, der verschiedene Blickwinkel zulässt und die Möglichkeit zur Reflexion bietet.
Zugesagt haben Expertinnen aus Großbritannien, Deutschland, der Schweiz und aus Österreich.
In dieser Vortragsreihe werden Frauen referieren, die sich aus verschiedenen Beweggründen mit diesem Thema beschäftigen. Im Anschluss an jeden Vortrag folgt eine Publikumsdiskussion, die zu einem regen Informationsaustausch führen soll. Die vorgesehene Podiumsdiskussion wird zugunsten der Partizipation des Publikums nicht stattfinden.
Die Vortragsreihe wird organisiert von Ulrike Koch und Puja Khoschsorur (Studienvertretung Gender Studies). Für etwaige Fragen kontaktieren Sie uns bitte ( ulrike_koch@gmx.at bzw. pujakhoschsorur@ledonja.org ).
Freier Eintritt bei allen Vorträgen!

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